Sonntag, 4. August 2019

Rezension - Dry von Neal & Jarrod Shusterman

Übersetzer: Pauline Kurbasik & Kristian Lutze
Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 448
ISBN: 978-3-7373-5638-1 
Preis: 15,00 €




Als Alyssa eines Morgens den Wasserhahn in der Küche aufdreht, kommt kein Wasser mehr heraus. Zunächst zweifelt sie mal wieder an den handwerkskünsten ihres Vaters, doch dies stellt sich schon bald als falsch heraus, denn in der ganzen Wohnsiedlung gibt es kein Wasser. Die Behörden rufen die Bevölkerung über Nachrichtensender dazu auf, Ruhe zu bewahren und versichern, dass das Problem schon bald behoben sein wird.

Doch dem ist leider nicht so und als nach mehreren Stunden noch immer kein Wasser vorhanden ist, müssen Alyssa und ihre Familie den Tatsachen ins Auge blicken, dass das Wasser wohl nicht zurückkehren wird. Nur mit viel Glück gelingt es Alyssa, ihrem jüngeren Bruder Garrett sowie ihrem Onkel Herb in einem Supermarkt noch Eis in Tüten zu ergattern, denn die Regale mit Getränken und auch die Wasservorräte sind bereits allesamt leer geräumt. Und das Chaos greift immer weiter um sich und plötzlich wird jeder Mensch zur Bedrohung für das eigene Leben.


Als ich zum ersten Mal von Dry von Neal und Jarrod Shusterman gehört habe, war meine Neugierde so gleich geweckt. Denn die eigentlich fiktive Geschichte könnte auch bei uns jederzeit zur Realität werden, da unsere Rohstoffressourcen, wie Wasser, Öl oder Gas immer weiter schwinden. Daher war ich sehr gespannt, wie es den beiden Autoren gelingen würde, dieses Szenario umzusetzen, denn ich bin mir sicher, dass das Problem der Wasserknappheit auch uns, in naher Zukunft bevorstehen könnte. Vor allem, wenn wir Menschen weiterhin so sorglos und verschwenderisch mit allem umgehen.

Der Einstieg in die Handlung setzt auch gleich am entscheidenden Punkt, nämlich dass kein Wasser mehr aus dem Wasserhahn in Alyssa´s Elternhaus kommt, an. Glaubt Alyssa zunächst noch, dass das Problem mal wieder an dem nicht vorhandenen handwerklichen Geschick ihres Vaters liegt, wird sie schon wenig später eines besseren belehrt. Fast zu spät erkennt die Familie, dass die Lage ernster ist, als zunächst gedacht und so begeben sich Alyssa, Garrett und ihr Onkel Herb auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um sich mit Vorräten einzudecken. Als sie dort ankommen, ist die Wahrheit über die Situation mehr als deutlich zu erkennen. Die Regale mit Softdrinks und auch die Plätze, wo das Wasser normalerweise steht, sind komplett leer geräumt. Der Verzweiflung nahe und über die eigene Sorglosigkeit verärgert, kommt Alyssa ein Geistesblitz und sie wendet sich in Richtung der Eisschränke.

Dank dem ergatterten CrashIce hat die Familie zwar Einschränkungen hinzunehmen, die jedoch noch nicht lebensbedrohend sind und so hoffen sie, dass die Stadt, die Situation doch noch in den Griff bekommt. Als durch ein Missgeschick wird der Wasservorrat kontaminiert, spitzt sich die Lage immer weiter zu, weshalb die Eltern beschließen, am Strand, wo neue Entsalzungsanlagen aufgebaut wurden, Wasser zu holen. Während die Eltern verzweifelt versuchen, das lebensnotwendige Nass aufzutreiben, hilft ihnen der Nachbarsjunge Kelton, der eine Schwäche für Alyssa hat, mit Getränken aus. 

Die Anzeichen, dass eine solche Katastrophe geschehen könnte, waren allgegenwärtig, doch fast niemand wollte es glauben. Nur Kelton´s Eltern hatten, in weiser Vorausschau, schon vor Monaten damit begonnen, allerlei Vorräte anzulegen. Nun haben sie sich im eigenen Haus vor Plünderern und ihren Nachbarn verschanzt, was gerade letztere immer wütender und verzweifelter werden lässt.

Als Alyssa´s Eltern nicht wieder zurückkehren, beschließen Alyssa und Garrett sich auf die Suche nach Mom und Dad sowie nach Wasser zu begeben. An ihrer Seite weilt ebenfalls Kelton, der immer mehr zu einem Freund und einer Stütze für Alyssa wird. Ein Unternehmen, was sich als äußerst schwierig und sehr gefährlich erweist, denn in der Stadt regiert das Chaos und so sehen sich die drei Jugendlichen Gefahren gegenüber, mit denen sie kaum zurechtkommen.

Während des Lesens empfand ich das Szenario als sehr beklemmend und ich hatte des Öfteren ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas getrunken habe. Dieses Gefühl wird zusätzlich dadurch verstärkt, da die Handlung aus der Sicht von verschiedenen Charakteren, wie z. B. von Alyssa und Kelton geschildert wird, was die Emotionen nochmals verstärkt. Die Gefühlslage der Jugendlichen haben die beiden Autoren gut beschrieben, jedoch hätte ich mir einige Situationen etwas dramatischer gewünscht. Trotzdem konnte mich die Story fesseln und begeistern. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich mir überlegte, wie ich reagiert hätte. Die hier beschriebenen Gegebenheiten sind für mein Dafürhalten, sehr nahe an der Realität und könnten so oder in ähnlicher Form jederzeit auch bei uns geschehen. Das Ende empfand ich als ein wenig zu viel des Guten, da hier ein bis zwei Dinge dabei waren, die in Wahrheit so sicher nicht geschehen wären. Trotzdem kann ich mit dem Ausgang der Geschichte gut leben.


Dry von Neal und Jarrod Shusterman (S. Fischer Verlag / Sauerländer) zeigt sehr deutlich, wie abhängig wir Menschen von Wasser, Luft und Sonne sind. Fehlt eines davon, ist unsere Existenz auf kurze Sicht gefährdet. Realistisch erzählen die beiden Autoren, wie schnell wir gezwungen werden, Dinge zu tun, die wir unter normalen Umständen nicht tun würden. Sehr geschickt spielen sie dabei mit den Gefühlen des Lesers und regen mit ihrer Geschichte zum Nachdenken an. Trotz meiner kleineren Kritikpunkte, hinsichtlich dem Ende, konnte mich Dry überzeugen und ich habe gute 4,5 von 5 Nosinggläser vergeben.






Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

14 Kommentare:

  1. Huhu Lieblings-Uwe, <3

    hier sind wir wieder sehr einer Meinung. Auch mir war das Ende ein wenig zu viel des Guten, wie ich dir ja auch schon erläutert habe.
    Und ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, wie ich reagiert hätte. Sicherlich sehr oft so wie die Charaktere im Buch. Außerdem gehe ich jetzt noch mal besonnener mit dem Thema Wasser um.

    Liebe Grüße
    Sandra

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Lieblings-Sandra <3,

      oh ja, das sind wir und gerade beim Ende hätte ich mir dieses ein klein wenig anders gewünscht. Aber die beiden Autoren haben es definitiv geschafft, das man sich und seine Handlungen hinterfragt und nachdenkt.

      Liebe Grüße,
      Uwe

      Löschen
  2. Hallöchen Schnuffi, <3

    was dieses Buch betrifft, sind wir ja wirklich einer Meinung, auch wenn es dir noch ein klein wenig besser gefallen hat. Das Szenario an sich ist wirklich erschreckend und gut dargestellt, ich hätte mir aber tatsächlich noch mehr Spannung und Drama, auch in Bezug auf das Ende gewünscht. Von den fünf mochte ich Henry nicht wirklich und Alyssa definitiv am liebsten. Wasser im Allgemeinen, sieht man nach diesem Buch absolut mit anderen Augen.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Prinzessin <3,

      im Hinblick auf das, was du geschrieben hast, kann ich dir nur zustimmen. Auch was die Charaktere betrifft, sind wir uns einig und ja, man sieht einiges in diesem Zusammenhang mit anderen Augen. Definitiv !

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

      Löschen
  3. Hallöchen Uwe,

    das hier ist eins der Bücher, das ich momentan stark im Fokus habe. Die Thematik interessiert mich einfach brennend. Obwohl ich es noch nicht gelesen habe, hat es mir zwischendurch schon öfter ein schlechtes Gewissen beschert. Beispielsweise haben wir diese Jahr einen Pool in unseren Garten gebaut. Ist denke ich ganz gut, dass ich das Buch erst nach dieser Aktion lese :-P

    LG
    Anja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Anja,

      ja das stimmt, das Buch steht sehr im Fokus, was ich auch, gerade angesichts der Thematik, sehr wichtig finde. Ich kann es dir nur empfehlen.

      Was das Thema Pool angeht, haben auch wir überlegt, uns einen anzuschaffen, aber auf Grund der hohen Wasserkosten usw. haben wir uns letztlich dagegen entschieden. Auch im Hinblick auf die Geschichte selbst ;)

      Liebe Grüße,
      Uwe

      Löschen
  4. Hallo lieber Uwe,
    über das Buch haben wir ja schon ausgiebig gesprochen. Auch ich empfand das Szenario als realistisch und vermutlich auch gerade deswegen als sehr erschreckend. Mir ist es nach dem Lesen auch immer wieder im Alltag so ergangen, dass ich an das Buch denken musste. Wenn ich z.B. den Wasserhahn zu lange habe laufen lassen oder wenn ich an unserem Vorratsregal vorbeigegangen bin (und mich gefragt habe, wie lange ich damit wohl im Falle eines Worst-Case-Szenarios würde überleben können ;o)) oder aber auch, wenn ich im Supermarkt Wasserbombensets entdeckt habe... Kelton war ja mein heimlicher Favorit in der Geschichte. Ich mochte seine freakig-nerdige Art. :o)

    Eine sehr schöne Rezension <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo liebe Tanja,

      ja, das haben wir *grins* und das Setting ist nicht nur erschreckend, sondern leider auch mehr als realistisch. Wir gehen viel zu verschwenderisch mit unseren Ressourcen um (da ich mich nicht aus) und machen uns darüber so gut wie keine Gedanken. Das Wasser wird schon fließen ...

      Kelton mochte ich auch, gerade wegen seiner freakig-nerdigen Art :)

      Ich danke dir und ganz liebe Grüße,
      Uwe

      Löschen
  5. Hallo Uwe,

    ich wusste, dass es dir gefallen wird! Von Neal Shusterman sind wir meiner Meinung nach recht verwöhnt. Seine Leser wissen, dass er auf ganz spezielle Weise schocken kann - das ist meiner Ansicht nach hier entfallen. Beklemmend trifft es jedenfalls gut. So habe ich es ebenfalls empfunden.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Nicole,

      du hattest es geahnt *grins* und letztlich auch recht behalten. Verwöhnt sind wir vom Autor absolut und ja, das Schockelement hat auch mir gefehlt. Schön, dass wir, was das Buch und die Story betrifft, einig sind.

      Liebe Grüße,
      Uwe

      Löschen
  6. Hallo Uwe,

    ich finde diese Konstellation ja absolut gruselig. Ohne Wasser kann der Mensch wirklich nur sehr kurz überleben und dieses beklemmende Szenario ist ziemlich furchterregend. Ich frage mich ja, wie das ganze aufgelöst wurde, möchte dich aber jetzt nicht zum Spoilern animieren. Das kannst du mir mal in einer deiner nächsten Nachrichten verraten.

    Liebe Grüße
    Desiree

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi Desi,

      gruselig ist die Konstellation, plötzlich ohne Wasser da zu stehen, definitiv! Was das Ende betrifft, verrate ich dir dieses natürlich gerne via WA (bekommst du am WE).

      Liebe Grüße,
      Uwe

      Löschen
  7. Hallo Uwe,

    wir haben uns ja schon ausführlich über Dry unterhalten und gemerkt, dass wir ähnliche Kritikpunkte hatten. Manches war einfach zu viel des Guten und dann nicht mehr so realistisch. Aber trotzdem fand ich es ja auch sehr spannend und dieses Gefühl beim Lesen, wenn man Wasser getrunken hat :-D

    Liebe Grüße
    Tanja

    AntwortenLöschen
  8. Hi Tanja,

    oh ja, wir haben wirklich ähnliche Kritikpunkte und es hat mir Spaß gemacht, mit dir darüber zu reden ^^

    Für mich hätte die Story einfach noch etwas schärfer und noch realistischer sein dürfen, aber das weißt du ja.

    Das Gefühl während dem Lesen etwas zu trinken, fand ich auch krass und man nimmt es sonst einfach nicht so wahr.

    Liebe Grüße,
    Uwe

    AntwortenLöschen

Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


Mit dem hinterlassen eines Kommentars, erkennst du die Speicherung deiner personenbezogenen Daten (z. B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) sowie eine eventuelle Nutzung und Weiterverarbeitung z. B. für Statistiken durch Google oder andere Firmen an. Nähere Informationen dazu erhältst du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG (verlinkt).