Freitag, 26. Januar 2024

Rezension - The Isles of the Gods von Amie Kaufman


Übersetzer*in: Barbara König
 Ausgabe: Hardcover
Seiten: 480
ISBN: 978-3-
7373-6207-8 
Preis: 19,90 €

Quelle: Fischer Verlag


Sellys großer Traum ist es eines Tages Kapitänin ihres eigenen Schiffes zu sein. Der Weg dahin ist allerdings mit Hindernissen und Qualen verbunden, denn ihre Kapitänin Rensa lässt Selly als Schiffsmädchen allerlei Arbeiten verrichten, unterweist sie jedoch nicht in das Navigieren und Befehligen eines Schiffes, wie es ursprünglich vereinbart war.
 
So verrichtet sie tagein, tagaus auf der Lizabetta ihren Dienst und hofft darauf, dass ihr Vater bald von seiner Reise heimkehrt. Als jedoch ein Fremder das Schiff betritt und Rensa bittet mitten in der Nacht heimlich die Segel zu setzen, ahnen Selly und die Crew der Lizabetta noch nicht, auf welch gefährliches Abenteuer sie zusteuern.
 
Denn an Bord befindet sich niemand geringerer als Prinz Leander von Alinor, einer der mächtigsten und zugleich attraktivsten Magier des Reiches. Ihm obliegt es, der Göttin Barrica ein Opfer darzubringen, damit Macean, Gott des Risikos, weiterhin in Schach gehalten wird. Scheitert Leander so droht Alinor und allen Reichen des Halbmondmeeres der Krieg.


Der Klappentext von The Isles of the Gods von Amie Kaufmans neuer Abenteuer-Dilogie sprach mich sofort an, da ich Storys auf hoher See, seien es Abenteuer- oder Piratengeschichten, sehr mag. So freute ich mich auf eine spannende und abenteuerliche Reise durch die Welt des Halbmondmeeres an der Seite von Selly und Leander. Und bereits der Prolog befeuerte meine Vorfreude noch einmal, da dieser mich noch neugieriger darauf werden ließ, was es mit den Göttern auf sich hat und weshalb ein Krieg die Welt bedroht.

Selly verrichtet ihren Dienst auf der Lizabetta einem äußerst imposanten Handelsschiff, welches zur Flotte ihres Vaters gehört. Rensa, ihres Zeichens Kapitänin, soll Selly alles beibringen, was zum Führen und Navigieren eines Schiffes wichtig ist. Doch Selly darf nur Arbeiten eines Schiffsmädchens übernehmen und dieser Aufgabe ist sie mehr als überdrüssig. Als sie ein Brief ihres Vaters erreicht, wonach dieser leider noch länger fortbleiben muss, entsinnt sie einen Plan, wie sie mittels eines anderen Schiffes zu ihrem Vater gelangen könnte. 
 
Jedoch werden ihre Pläne ausgerechnet durch Prinz Leander, einem der mächtigsten Magier des Landes, durchkreuzt, als dieser eines Abends an Bord der Lizabetta kommt. Als Rensa auch noch knappe Anweisungen an die Crew erteilt, damit das Schiff mitten in der Nacht ablegen kann, ist Selly über seine Ankunft mehr als verärgert und nicht gut auf den Prinzen zu sprechen. Denn es ist nicht das erste Mal, das die Beiden aufeinander treffen.
 
Rensas Aufgabe ist es, Prinz Leander wohlbehalten zur Inselgruppe rund um die Muttergöttin zu bringen, damit Leander seiner Aufgabe und zum Wohl aller Menschen von Alinor, nachkommen kann. Währenddessen bereitet sich eine Schiffsbesatzung unter der Führung von Laskia und Schwester Beris, die den Grünen Schwestern, einem mächtigen Orden, welche den Gott Macean verehren und diesen erwecken wollen, angehört, auf eine besondere und todbringende Mission vor. Ihre Aufgabe ist es, Prinz Leander ausfindig zu machen und ihn zu töten. 
 
Um dieses Ziel zu erreichen, gehen diese mit einer Brutalität und Kaltschnäuzigkeit zu Werke, die ihresgleichen sucht. Dabei beweist gerade Laskia, welch Grausamkeit und Entschlossenheit in ihr schlummern. Sie möchte ihrer großen Schwester Ruby beweisen, welchen Wert sie für sie darstellt, auch wenn dies bedeutet, ihre Seele zu opfern.
 
Während Kirkpool, Sellys Heimatstadt, eher beschaulich und dank seiner Pferdekutschen und Segelschiffe als ein eher altertümlicher Ort anmutet, ist die Hafenstadt Naranda im Reich Mellacea das genaue Gegenteil. Sie ist eine moderne Metropole mit Autos und Nachtclubs. Gerade diese Gegensätze fand ich interessant.
 
Das Leben in Naranda ist laut, das Leben pulsiert dort regelrecht und so ist es wenig verwunderlich, dass dort auch kriminelle Banden ihr Unwesen treiben. Ruby gehört dabei zu einer der skrupellosen Anführerinnen der Unterwelt. Unter tatkräftiger Mithilfe ihrer jüngeren Schwester Laskia, steht Ruby nun kurz davor, dass ihre Pläne gelingen könnten. Jude, der durch einen gewissen Umstand aus Kirkpool nach Naranda geflohen ist, muss Laskia dabei helfen. Dies widerstrebt ihm zwar sichtlich, nur ihm bleibt schlichtweg keine andere Wahl. Jude tat mir, ob dieses Zwangs, mehr als leid und ich wünschte mir, dass ihm eine Möglichkeit einfallen würde, sich aus dieser Zwickmühle zu befreien.

So steuern beide Schiffe unaufhaltsam aufeinander zu und ich war sehr neugierig darauf, wie die Konfrontation ausgehen würde. Ich fieberte, kämpfte und litt mit Selly und Leander mit und hoffte, dass es ihnen gelingen würde, das Unvermeidliche noch abwenden zu können. An ihrer Seite befindet sich Keegan, ein junger Mann, der gleichfalls eine Vergangenheit mit Leander besitzt und eigentlich nur das Ziel hat zur großen Bibliothek des Reiches zu gelangen. Dabei fällt ihm eine größere Rolle zu und er wird für die Beiden ein unverzichtbarer Rückhalt.
 
Selly war mir sogleich sympathisch und ich konnte ihre Verärgerung über die Umgangsweise von Rensa nachvollziehen. Auch das sich Selly von Leander hintergangen fühlt, war für mich schlüssig. Sie möchte endlich Verantwortung übernehmen und der Welt zeigen, dass sie bereit ist, ein Schiff zu führen. Darüber hinaus ist Selly mutig, lässt sich nicht viel sagen und steht zu ihren Prinzipien. Prinz Leander ist nach außen hin, genau das was er zunächst zu sein scheint. Ein verwöhnter Prinz, dem jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird, der feiert und, dank seiner Attraktivität beim weiblichen Geschlecht, nichts anbrennen lässt. Doch der Schein trügt, denn hinter seiner Maskerade verbirgt sich ein, zumindest zu großen Teilen, vernünftiger junger Mann. Nichtsdestotrotz hätte ich ihn gerne in der einen oder anderen Situation geschüttelt, damit er zur Vernunft kommt. Das Zusammenspiel zwischen der kratzbürstigen Selly und dem listigen Leander gefiel mir, da sie neben der Spannung der Geschichte auch Humor mitbrachten. Zudem entspinnt sich zwischen Selly und Leander mit der Zeit eine zarte Liebesgeschichte, die zum Glück nicht im Vordergrund steht. Viel mehr stehen die Angst um das eigene Leben und das vieler anderer Menschen sowie der Zusammenhalt von Freunden und der Kampf gegen übermächtig erscheinende Gegner mehr im Fokus der Handlung.
 
Neben der bereits erwähnten Spannung ist die erdachte Magie ein weiterer großer Pluspunkt, welche sprichwörtlich, wie das Salz in der Suppe ist. Diese ist so vielschichtig und genial, dass es mich immer wieder freute, wenn diese zu Tage trat. Ebenso finde ich die Idee mit den verschiedenen Göttern und deren Aufgaben aufschlussreich, da dies das Ganze wunderbar abrundet. Hier erhoffe ich mir von der Fortsetzung noch ein wenig mehr.

Amie Kaufman hat hier nicht nur eine vielschichtige, sondern auch interessante und sehr gut durchdachte Welt entworfen, was mir wirklich gut gefällt. Zudem entsteht durch die
abwechselnde Erzählweise aus der Sicht von Selly, Leander, Keegan, Laskia und Jude eine Spannung, die ich während des Lesens permanent gespürt und gefühlt habe. Darüber hinaus enden die jeweiligen Kapitel häufig mit einem kleineren Cliffhanger, weshalb ich nicht aufhören konnte zu lesen. 
 
Im letzten Drittel des Buches nimmt die Handlung nochmals Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich und enden mit einem, für mein Empfinden, fiesen Ausgang, der mich Band zwei herbeisehnen lässt.
 

Ich bin sehr begeistert von The Isles of the Gods (Fischer Verlag) und habe das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen. Amie Kaufmans Schreibstil ist flüssig, spannend, fesselnd und durch die sehr unterschiedlichen Charaktere und deren Ziele sehr gut erzählt. Dabei kommen Magie, Romantik und Nervenkitzel zu keinem Zeitpunkt zu kurz, weshalb ich hier definitiv eine Leseempfehlung aussprechen kann - 5 von 5 Nosinggläser.
 


Reihe:

Band 1: The Isles of the Gods

Band 2: The Heart of the World - ET ?



 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Uwe,
    ach, ich freue mich immer noch, dass du den Auftakt dieser Reihe auch so genial fandest! <3 Ich kann deine Rezension so unterschreiben. Und wie du schon so schön geschrieben hast: Das Magiesystem war hier auch einfach richtig gut dargestellt und "das Topping" für ein rundum gelungenes Buch.
    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo Tanja,
      bei dieser Story kann man auch nicht anders, als begeistert sein :) Es freut mich, dass sich unsere Meinung deckt.
      Liebe Grüße,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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