Sonntag, 20. September 2020

Rezension - Cryptos von Ursula Poznanski

https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/cryptos-9624/
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 448
ISBN: 978-3-74322-0050-0
Preis: 19,95 €

Quelle des Covers: Loewe Verlag


Jana ist eine aufstrebende und junge Weltendesingerin, die mit viel Freude und Hingabe ihrem Job nachgeht. Als in einer ihrer Welten, Kerrybrook, seltsame und unerklärliche Dinge geschehen, wird sie misstrauisch und begibt sich selbst nach Kerrybrook. Dort angekommen, wird sie Zeuge eines Mordes an einer Frau und ist von dieser brutalen Tat, an diesem idyllischen und friedvollen Ort schockiert. Zurück an ihrer Designstation begibt sich Jana auf Fehlersuche und muss feststellen, dass ein Phantom ihre Welt gehackt hat. 

Diese Vorkommnisse bleiben ihrem Arbeitgeber nicht verborgen und so wird Jana kurzerhand in Zwangsurlaub geschickt. Aber Jana gibt nicht so schnell auf und beschließt, nochmals nach Kerrybrook zu reisen, um dort dem ganzen auf den Grund zu gehen. Dabei ahnt sie nicht, dass sie sich in Lebensgefahr begibt und Geheimnissen auf die Spur kommt, die besser verborgen geblieben wären.


Ich liebe den Schreibstil und den Ideenreichtum von Ursula Poznanski im Jugendbuchbereich sehr, weshalb für mich sofort klar war, dass ich ihr neuestes Werk Cryptos lesen möchte. Auch schon das gelungene Cover, das dem Leser einen ersten Eindruck auf die zu erwartenden Welten vermittelt, gefällt mir richtig gut und macht Lust auf das Buch.

Mit Beginn der Geschichte tauchte ich in die friedvolle und idyllische Welt von Kerrybrook, das sehr starke Parallelen mit Irland aufweist, ein und wäre sehr gerne selbst dort geblieben. Dieser Einstieg gefiel mir sofort und ich begleitete Jana bei ihrer Arbeit als Weltendesingerin. Kerrybrook ist eine von insgesamt drei Welten, die sie erschaffen und die sie zu betreuen hat. Aber auch die Welt Macandor mit ihren Dämonen, Elfen, Zwergen usw. hat durchaus ihren Reiz. Generell hat sich die Autorin hier tolle, verschiedene und interessante Welten ausgedacht.

In das Aufgabengebiet von Jana fällt es auch, ihre Welten ständig im Blick zu haben und diese mittels kleineren Features, wie z. b. einem Tageshoroskop, um die Gäste bei Laune zu halten, anzupassen. Denn aufgrund von Klimawandel und Umweltkatastrophen, wie Dürren, Tornados und Überschwemmungen ist die Erde kaum noch bewohnbar. Städte, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Die Menschen leben in sogenannten Wohndepots, liegen in Kapseln und verbringen ihre Lebenszeit fast ausschließlich in der virtuellen Welt. Dort gibt es Nahrung und Wasser im Überfluss, Arbeit, tropische Landschaften uvm. und man kann so der Realität entfliehen. Regierungen gibt es ebenfalls keine mehr und so geben Großkonzerne, wie Mastermind, Janas Arbeitgeber, die Richtung vor. Ein beklemmendes, wie angsteinflößendes Szenario, was unter die Haut geht.

Als Jana auffällt, dass es in Bezug auf die Zugänge in Kerrybrook
starke Schwankungen gibt, beschließt sie selbst nach dem rechten zu sehen und reist zu dieser virtuellen Insel. Zunächst scheint alles seinen gewohnten Gang zu gehen, die Bewohner verrichten ihr Tagwerk und bis auf kleinere Fehler, kann Jana keinen Grund finden. Dies ändert sich, als sie Zeugin eines Mordes an einer Frau wird. Jana ist fassungslos über dieses brutale Verbrechen und beschließt sofort an ihre Designstation zurückzukehren, um diesem nachzugehen. Allerdings gestaltet sich dies schwieriger als gedacht und es gelingt ihr nur mit einem Trick in die Realität zurück zu gelangen.

Natürlich sind diese Unregelmässigkeiten und der Mord auch bei Mastermind, allem voran dem Sicherheitschef Lauritz, nicht entgangen und so wird Jana nahegelegt, sich für ein paar Tage frei zu nehmen, bis die internen Untersuchungen abgeschlossen sind. Zähneknirschend willigt Jana ein.

Allerdings denkt Jana nicht im Traum daran, die Füße hochzulegen und unter der Mithilfe ihres Kollegen und besten Freundes Matisse begibt sich Jana nochmals in die Welt von Kerrybrook ohne zu ahnen, wie gefährlich dies für sie wird. Denn die Probleme sind größer und vielfältiger, als zunächst angenommen und so beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.

Protagonistin Jana ist eine überaus talentierte, junge Designentwicklerin und es ist ihr großer Traum, diesen Beruf auszuüben. Sie ist loyal, kreativ, ehrgeizig, erfolgreich und ich mochte sie. Aber ich fand sie auch ein wenig blauäugig, was ihr direktes Umfeld angeht. Eine treue Person, die sich dem System unterordnet und nicht wagt einen Blick über den Tellerrand hinaus zu tun. Zwar blitzten immer mal wieder eine paar kleinere Zweifel, ob der Lebensweise auf, aber diese vergingen auch schnell wieder. Erst als sie auf der Flucht ist, erfährt Jana einen inneren Wandel und versucht für Gerechtigkeit zu sorgen, was mir gefiel.

Treu zur Seite steht ihr Matisse, der alles in seiner Macht stehende tut, um Jana in der virtuellen Welt zu helfen. Dabei muss er selbst auf der Hut sein, nicht in den Fokus von Sicherheitschef Lauritz zu gelangen. Unterstützt wird Matisse dabei von seinem Kollegen Rick, der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat und sich nicht vor einer Konfrontation scheut. Von beiden hätte ich gerne noch ein wenig mehr erfahren, so bleiben sie leider Nebencharaktere. Trotzdem mochte ich sie beide. Lauritz hingegen war mir sofort unsympathisch, da er schonungslos und unbarmherzig seinen Job verrichtet.

Die Story lässt sich gut, schnell und flüssig lesen und ich hatte das Buch innerhalb von wenigen Tagen durch. Auch die Hintergründe, wie die nahe Zukunft unseres Planeten und der Gesellschaft aussieht, waren für mich schlüssig und gut ausgearbeitet. Ursula Poznanski legt den Finger in die Wunde und geht kritisch mit den Fragen, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Überbevölkerung innerhalb der Handlung um. Durch die Flucht von Jana quer durch viele virtuelle Welten und den Kampf gegen die Kontrolle von Mastermind, kam zwar Spannung auf und ich fieberte auch mit Jana mit, aber mir fehlte der Nervenkitzel und das gewisse Etwas. Ebenso war mir das ganze Weltenspringen irgendwann doch etwas zu viel des Guten.

Nichtsdestotrotz war ich verdammt neugierig, was hinter allem steckt. Auf der Jagd nach Antworten und dem oder den Schuldigen, reist Jana notgedrungen von einer Welt in die Nächste, ständig verfolgt von zwielichtigen Gestalten und getrieben von Angst vor dem Verlust ihres Lebens. Das alles gipfelt letztlich in einen großen Showdown, welcher mir gut gefallen hat und zu einem schlüssigen Ende führte.


In Cryptos (Loewe Verlag) behandelt Ursula Poznanski aktuelle Themen, wie Klimawandel und Überbevölkerung und stellt die Frage, wie unsere Zukunft aussehen könnte. Dabei zeichnet sie ein beklemmendes, wie beängstigendes Szenario, welches so hoffentlich nie eintreffen wird. Die Geschichte liest sich flüssig und ist spannend, trotzdem hätte ich mir noch ein wenig mehr Nervenkitzel und Thrill gewünscht. All denjenigen, die auf Virtual Reality und Co. stehen, kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen und vergebe gute 4 von 5 Nosinggläser.







 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

6 Kommentare:

  1. Hallo lieber Uwe,
    ich muss ja sagen, dass ich die Idee, dass es hier Weltendesigner gibt, die eine eigene Welt herstellen ziemlich genial finde. Virtual Reality ist ja vom Thema eh total meins. Du hast mir schon ein wenig über das Buch berichtet und ich muss sagen, dass ich schon sehr interessiert an der Geschichte bin. Aber erstmal muss Erebos 2 vom SuB gelesen werden. Dann darf ein neues U.P. nachrücken ;o)

    Eine sehr schöne Rezension von dir.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo liebe Tanja,

      so ging es mir mit den Weltendesignern auch :) und dass dir die Thematik zusagen würde, kann ich gut nachvollziehen. Ich bin gespannt, wann es bei dir einziehen wird.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  2. Hallöchen Lieblings-Uwe, <3

    echt schade, dass ein wenig der Nervenkitzel und im Endeffekt das gewisse Etwas gefehlt hat. Aber vier Nosinggläster sind ja immer noch super. :-) Von der Grundidee her finde ich das Buch immer noch sehr ansprechend. Da ich aber bisher noch keine absolut begeisterte Meinung zu der Geschichte gehört habe, werde ich diese auslassen.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallöchen Lieblings-Sandra <3,

      die Story ist schon genial und macht Spaß zu lesen, weshalb vier Nosinggläser auf jeden Fall nicht schlecht sind. Ich kann verstehen, weshalb du es auslassen wirst, allerdings hätte mich deine Meinung dazu sehr interessiert.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Hallöchen Schnuffi, <3

    die Thematik und das Setting an sich, sind wirklich genial. Ebenso Ursulas Schreibstil und ihre Idee. Auch die Charaktere mochte ich. Mehr Spannung und Nervenkitzel hätte ich mir, wie du ja weißt, auch gewünscht.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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    1. Hey Prinzessin <3,

      bei dieser Geschichte sind wir uns wieder mehr als einig und es freut mich, dass dir das Buch ebenso gut gefallen hat, wie mir.

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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