Freitag, 29. März 2024

Rezension - Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume von Olivia Vieweg


 Ausgabe: Hardcover
Seiten: 352
ISBN: 978-3-
7641-5272-7
Preis: 16,00 €

Quelle: Ueberreuter Verlag


Es soll in Deutschland einen Ort geben, wo mit Hingabe und einer Religion gleich den lieben langen Tag und auch in der Nacht Blasmusik gespielt wird. Jedes Kind möchte ein Blasinstrument haben und darauf spielen. Einzig die 13-jährige Elly hasst Blasmusik und möchte am liebsten aus Quedlinburg fliehen.

Elly fragt sich, warum niemand eine andere Art von Musik, wie beispielsweise Heavy-Metal, hören möchte. Elly ist verzweifelt und sie hat keine Lust mehr nach den Regeln der Stadt zu leben. Erst recht als eines Tages ein seltsamer Mann, mit Namen Herr Hellborn, an der örtlichen Schule auftaucht. Elly spürt eine seltsame Verbindung zu ihm und auch in ihr selbst geht etwas Merkwürdiges vor. Als Herr Hellborn plötzlich verschwindet, beginnen Elly und ihre Freunde Nana, Lucki, Paul (Lederhosen-Boy) und Chantal (Schatten) zu recherchieren und stoßen dabei auf ein finsteres Geheimnis der Stadt. Und dieses Geheimnis scheint lange genug geschlafen zu haben...
 

Das Cover sowie der Klappentext erinnerten mich sofort an die Serie The Addams Family, weshalb mir sogleich klar war, dass ich Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume von Olivia Vieweg lesen wollte.

So lernte ich die 13-jährige Elly kennen, die einfach nur noch weg aus Quedlinburg möchte. Sie hasst Blasmusik, aber die Stadt lässt keine andere Musik, wie ihr geliebtes Heavy-Metal, zu. Einzig über Kopfhörer kann sie der schrecklichen Blasmusik entkommen. Dabei spielte sie in Kindertagen, gemeinsam mit ihrer damaligen Freundin Melody, in einer Blasmusikgruppe und galt als vielversprechendes Talent. Elly beschließt daher, ihren Eltern, Vater Wolfgang, der ein Dirndlgeschäft im Ort betreibt und ihrer Mutter Franziska, Ärztin im städtischen Krankenhaus den Rücken zu kehren und Quedlinburg zu verlassen. Doch wie so oft, scheitert auch dieser Versuch.

Die Story wird zu großen Teilen aus der Sicht von Elly erzählt, was mich ihrer Gefühlswelt näher brachte. Daher konnte ich ihre Beweggründe für die Flucht gut nachvollziehen und sie tat mir einfach leid. Ich stelle es mir schrecklich vor, tag ein, tag aus mit einer Musik konfrontiert zu werden, die Aggressionen in mir hervorrufen. Ein wenig kam mir Elly wie Wednesday aus der Addams Family vor - alleine, missverstanden und ein klein bisschen sadistisch veranlagt. Einfach herrlich und großartig zu lesen. Zudem erfahren die Leser*innen nach und nach, erzählt aus der Sicht von Herr Hellborn, was es mit den Schattenschläfern auf sich hat. Eine sehr interessante Sichtweise die gefühlvoll beschrieben wird und die mir gut gefällt.
 
Aus den zuvor genannten Gründen, dürfte es kaum jemanden wundern, dass Elly keine wirklichen Freunde hat, da sie sich von allen Aktivitäten, wie beispielsweise "Blasmusik für Schmuse-Stunden" oder "Blasmusik für den Party-Keller" verweigert. Sie ist lieber für sich und versteckt sich in einem kaputten Glasgewächshaus. Eines Tages trifft sie dort nicht nur auf Chantal, die von allen nur Schatten genannt wird, sondern auch auf einen seltsamen Mann, der sich ihr als Herr Hellborn vorstellt. Elly spürt eine ungewöhnliche Verbindung zu ihm und obwohl sie ihn kaum bis gar nicht kennt, weiß sie, dass er ihr nichts tun würde. Diesen Part der Handlung fand ich sehr interessant und ich fragte mich, weshalb sich Elly Herrn Hellborn gegenüber verbunden fühlt.
 
Als der jährliche Blasmusikwettbewerb von Quedlinburg ansteht, weigert sich Elly hartnäckig, sich einer Band anzuschließen. Deshalb verdonnert die Schulleiterin, Frau Kettler, Elly zum Nachsitzen, wo sie auf Nana und Lucki trifft. Auch die beiden Jugendlichen sind etwas schräg drauf, was irgendwie gut zu Elly passt. Je mehr Zeit die drei miteinander verbringen, umso mehr, und im späteren Verlauf auch mit Schatten und einem Jungen namens Paul, den Elly aber nur Lederhosen-Boy nennt, entwickelt sich zwischen den Jugendlichen eine wunderbare Freundschaft, die im weiteren Verlauf der Handlung noch sehr wichtig wird.
 
Die Story nimmt an Fahrt auf, als Herr Hellborn plötzlich verschwindet. Elly und ihre Freunde machen sich Sorgen und beschließen gemeinsam nach ihm zu suchen. Dabei stoßen sie nicht nur auf ein seltsames Höhlensystem unter der Stadt und müssen sich gegen Monster zu Wehr setzen, sondern fördern ein lange Jahre gut gehütetes Geheimnis zu Tage, was die Stadt und deren Bewohner in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt. 
 
Immer häufiger tauchen Schattenschläfer auf, die die Bewohner angreifen und auch Elly und ihre Freunde sehen sich immer öfter mit Attacken der Monster konfrontiert. Den fünf Jugendlichen ist klar, dass sie nur gemeinsam, dem Ganzen Einhalt gebieten können und dafür müssen sie die ihnen so verhasste Blasmusik spielen. Aber reicht die Zeit aus, um all die albtraumhaften Wesen wieder in einen Tiefschlaf zu versetzen?


Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume (Ueberreuter Verlag) von Olivia Vieweg ist eine skurrile Story, mit witzig-schrägen Charaktere, die mir spannende Lesestunden bescherten. Man muss sich auf diese Art der Geschichte einlassen, tut man dies, so bekommt man ein schaurig-schönes Abenteuer, welches mich gut unterhalten konnte - 4 von 5 Nosinggläser.




 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


Mit dem hinterlassen eines Kommentars, erkennst du die Speicherung deiner personenbezogenen Daten (z. B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) sowie eine eventuelle Nutzung und Weiterverarbeitung z. B. für Statistiken durch Google oder andere Firmen an. Nähere Informationen dazu erhältst du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG (verlinkt).