Sonntag, 23. September 2018

Rezension - Children of Blood and Bone. Goldener Zorn von Tomi Adeyemi

 
Titel: Children of Blood and Bone
Goldener Zorn
Autor: Tomi Adeyemi
Übersetzerin: Andrea Fischer
Verlag: Fischer FJB
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 624
ISBN: 978-3-8414-4029-7
Preis: 18,99 €

Quelle des Covers: Fischer FJB Verlag


Die Welt von Orïsha war einst voller Magie. Die Menschen hatten die unterschiedlichsten Fähigkeiten und beherrschten Elemente wie Feuer oder Wasser, andere schufen beeindruckende Träume oder geleiteten die Toten in den Himmel. So lebten alle in völliger Harmonie, bis einige ihre Kräfte für weniger gute Dinge missbrauchten und ein Kampf untereinander begann.

Der machthungrige König Saran, der bei diesen Kämpfen seine erste Familie verlor, schwor sich, die Magie aus ganz Orïsha zu vertreiben. Seine Armee wütete unter der Bevölkerung und verfolgte alle magisch begabten Menschen und tötete diese auf grausame Art und Weise. Weshalb die Magie letztlich verschwand.

Auch Zélie, Tochter einer der stärksten Seelenfängerinnen, hat bei diesem Krieg ihre Mutter sterben sehen. Das Land lebt in ständiger Angst und leidet unter Unterdrückung und Armut. Als sich für Zélie unerwartet die Chance bietet, die Magie wieder zurückzubringen, zögert sie nicht lange. Ihre Aufgabe führt sie, gemeinsam mit ihrem Bruder Tzain und Prinzessin Amari, auf eine gefährliche und bedrohliche Reise durch heiße Wüstenlandschaften und mysteriöse Tempelanlagen. Verfolgt wird die kleine Gruppe von Kronprinz Inan, der vom König den Auftrag erhalten hat, mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern, dass die Magie wieder zurückkehrt. 

 
"Mut kann im Verborgenen wachsen" (Seite 30)

"Tapferkeit in der Dunkelheit erblühen" (Seite 30)


Die Gestaltung und der Klappentext von Children of Blood and Bone. Goldener Zorn von Tomi Adeyemi (Fischer FJB) gefielen mir auf Anhieb, weshalb ich sofort wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Die Autorin hat sich rund um die Menschen, den Tieren, der Magie und dem Land Orïsha sehr viele Gedanken macht und so befindet sich jeweils am Anfang und Ende des Buches eine Karte, was bei mir immer punkten kann. Der Beginn der Story lies mich noch ein wenig neugieriger werden, denn dank der Einleitung über die einzelnen Fähigkeiten der Menschen, gewann ich noch mehr Einblicke in die Vielfältigkeit der Magie. Ein weiteres Plus für diese Geschichte.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Zélie, Amari und Inan erzählt. So begleitet der Leser zunächst Zélie, die in der damaligen Blutnacht ihrer Mutter beraubt wurde, beim Stocktraining in ihrem Dorf. Diese besagte Nacht haben zum Glück ihr Bruder Tzain, der ein angehender Star unter den Agbön-Spielern ist, und ihr damals schwerverletzter Baba gerade so überlebt. Überhaupt wird die Familie und das Zusammengehörigkeitsgefühl hier sehr groß geschrieben. Zélie ist stolz auf ihren Bruder und sorgt sich um ihren kranken Vater. Sie hat eine negative Eigenschaft, unüberlegt zu handeln und sich und ihre Familie immer wieder in Gefahr zu bringen. Da die Steuern und Abgaben durch den König immer weiter in die Höhe getrieben werden, müssen Zélie und Tzain ihren Fischfang in die Hauptstadt Lagos bringen, um diesen dort meistbietend an einen der Adeligen zu verkaufen. Dort trifft Zélie unerwartet auf Prinzessin Amari, die ein Artefakt aus dem Königspalast gestohlen hat und nun auf der Flucht vor ihrem Bruder und den Palastwachen ist. Zélie wird nun die Aufgabe zuteil, diese Flucht aus der Stadt zu gewährleisten.

Zélie gefiel mir, da sie unerschrocken die Dinge angeht, schlagfertig ist (verbal wie körperlich) und dadurch fast kein Fettnäpfchen auslässt. Trotzdem muss man ihren Mut und ihre Aufopferung gegenüber der ihr entgegen gebrachten Verantwortung, honorieren. Dabei wächst sie an dieser Aufgabe und kam mir im weiteren Verlauf der Handlung immer erwachsener und selbstbewusster vor.

Ein weiterer großer Teil der Geschichte wird aus der Sicht von Prinzessin Amari erzählt. Diese hatte keine schöne Kindheit, da sie eine sehr strenge Erziehung durch ihre Mutter erfahren hat, welche durch Wutausbrüche von Seiten ihres Vaters begleitet wurden, was sie prägte. So ist Binta, eine Sklavin und sogenannte "Made" (ein Schimpfwort für Menschen, die früher die Fähigkeit besaßen, Magie zu wirken), ihre einzige Verbündete und Freundin. Amari hasst das Leben im Palast und würde dem Ganzen am liebsten entfliehen. Diese Chance bietet sich ihr, als sie zufällig ein Gespräch ihres Vaters mit seiner Kommandantin Kaea belauscht. Darin ist die Rede von einem magischen Artefakt, welches die Fähigkeit besitzen soll, die Magie bei einer "Made" zu aktivieren. Kurzer Hand stiehlt Amari diesen Gegenstand und flieht mit Hilfe von Zélie aus der Stadt. Amari gefiel mir gerade im Hinblick auf ihre tiefe Verbundenheit und Freundschaft zu Binta sehr gut. Ich konnte ihre Gefühle zu Binta und ihre Angst in diesem Palast zu leben sehr gut nachvollziehen. Zwar erscheint sie auf den ersten Blick wie die erwartete Prinzessin, doch der Schein trügt. Mit weiterem Fortschreiten der Story wächst sie an ihren Aufgaben und den bewältigten Schwierigkeiten und sogar weit darüber hinaus. Amari hat für mich hier die größte Entwicklung erfahren, die ich sehr gerne gelesen habe. Auch ihre Zuneigung zu Tzain konnte ich nachvollziehen. 

Tzain ist ein wahrer Beschützer, groß, kräftig und gutaussehend. Für ihn kommen sein Vater und Zélie immer an erster Stelle. Ein großer Bruder, auf den man sich verlassen kann und den einfach mögen muss.

Amaris Bruder Inan erhält den Auftrag, gemeinsam mit Kaea und einem Trupp Soldaten, die Verfolgung aufzunehmen und unbedingt zu verhindern, dass die Magie zurück nach Orïsha gelangt. Inan war mir unsympathisch, da er unbedingt versucht, seinem Vater alles recht zu machen und alles glaubt, was man ihm sagt. Durch ein Ereignis während der Flucht seiner Schwester, wird ihm sein Auftrag zusätzlich erschwert, da er plötzlich ein Geheimnis vor allen bewahren muss. Leichte Zweifel beschleichen ihn, ob dass, was er seit seiner Kindheit eingebläut bekommen hat, der Wahrheit entspricht und doch konnte ich seine Taten und Beweggründe nicht verstehen, geschweige denn gutheißen. 

Zwar ist die Idee einer Reise quer durch das Land auf der Suche nach wichtigen Gegenständen und der damit einhergehenden Verfolgungsjagd, nicht neu, aber dank den vielfältigen Arten der Magie, die die Menschen in Orïsha besitzen, den gut ausgearbeiteten Charakteren, den beeindruckenden Tieren sowie der immer größer werdenden Spannung, fesselten mich diese Punkte regelrecht an das Buch. Ich wollte unbedingt wissen, ob es Zélie, Amari und Tzain gelingen würde, Inan und den König zu besiegen.  

Alles gipfelt in einer beindruckenden Szenerie, die mir schier den Atem raubte. In letzter Zeit konnte mich kein Ende so in meiner Gefühlswelt hin und her schütteln, wie dieses Buch. Völlig geflasht verfolgte ich diesen Showdown, ohne zu wissen, wie alles enden wird.


Mit Children of Blood and Bone. Goldener Zorn (Fischer FJB) hat Tomi Adeyemi für mich eine äußerst spannende und mitfiebernde Geschichte in einer beeindruckenden Welt geschrieben, der ich verfallen bin. Dank vielschichtigen und toll ausgearbeiteten Charakteren, den magischen Fähigkeiten jedes Einzelnen und den unterschwelligen Themen wie Rassismus, Unterdrückung und Völkermord, welche für mich sehr gut verarbeitet wurden, hinterlässt diese Story bei mir einen prägenden Eindruck.

Ich bin mehr als gespannt, wie es weitergehen wird und kann es kaum erwarten, wieder an die Seite von Zélie und ihren Freunden zurückzukehren.






Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

7 Kommentare:

  1. Hey Lieblings-Uwe, <3

    mir ist es bei dem Buch ähnlich ergangen. Es war richtig toll und mega spannend. Auch über die Liebesgeschichte haben wir uns ja bereits ausgetauscht und schön das wir hier einer Meinung sind. :-)
    Die Karte fand ich auch richtig super und genau wie du, freue ich mich schon sehr auf Band 2!

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallo Lieblings-Sandra <3,

      ich glaube, dass wir bei diesem Buch im Großen und Ganzen wieder einig sind. Es hat mir wieder richtig viel Spaß gemacht, mich mit dir über das Buch zu unterhalten. Ich bin gespannt, was sich die Autorin für den zweiten Band einfallen lassen wird. Denn das Ende bietet so viel Potenzial...

      Liebe Grüße,
      Uwe

      PS: Und Karten punkten bei mir auch immer *grins*

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  2. Hey Uwe,
    danke für deine Rezension. Jetzt ist meine Wunschliste direkt wieder gewachsen. :D

    Hab einen tollen Abend!!

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    1. Hey Steffi,

      das lese ich natürlich gerne :D und ich bin sehr gespannt, wie es dir gefallen wird, sobald du es gelesen hast.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Hi Uwe :D

    na das klingt doch wunderbar. Gut, dass ich das Buch bereits besitze, spätestens jetzt hätte es jedenfalls bei mir einziehen dürfen ;D.

    Liebe Grüße
    Insi Eule

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  4. Guten Abend lieber Uwe <3,

    ach ja, das Afrikabuch. Es ist mir jetzt wirklich so oft unter die Augen gekommen, was wiederum meine Meinung zu dem Buch beeinflusste und dennoch weiß ich gerade nicht, ob ich mich entschieden habe es zu lesen oder es eben nicht zu lesen. Schwierig :D Aber deine Rezi ist auf jeden Fall sehr schön geworden und macht definitiv neugierig auf die Geschichte. Und zum Cover brauch ich an dieser Stelle jetzt auch nichts mehr sagen oder? Es ist atemberaubend!

    Ich drück dich,

    Liebe Grüße,
    Cata

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    1. Guten Abend liebste Cata <3,

      ich dachte eigentlich, dass ich dich bereits überzeugt hätte, das Buch zu lesen. So kann man sich täuschen. Zumindest habe ich dich neugierig gemacht und ich hoffe, dass das Buch den Weg zu dir finden wird, denn ich bin mir sicher, das es dir gefallen würde.

      Das Cover ist absolut genial und es passt perfekt zur Story.


      Liebe Grüße, drück dich <3,
      Uwe

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