Donnerstag, 19. Dezember 2019

Rezension - Das Mädchen mit dem Herz aus Gold von Kelly Barnhill

Übersetzerin: Ilse Layer
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 384
ISBN: 978-3-7373-5680-0
Preis: 16,00 €

Quelle des Covers: Fischer / Sauerländer Verlag
 


Mit der Geburt von Prinzessin Violet geht für die königliche Familie endlich ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Violet ist mutig, gerecht und hat ein großes Herz. Doch ein Manko hat die Prinzessin leider, denn sie ist nicht gerade hübsch, weshalb das Gerede innerhalb des Volkes groß ist. Sie bezweifeln sogar, dass Violet eine rechtmäßige Prinzessin sein kann.

Violet wächst gemeinsam mit Demetrius, dem Sohn des Stallmeisters, auf und er wird ihr bester Freund.
Als die beiden eines Tages mal wieder durch das Schloss toben, stoßen sie dabei auf einen Geheimgang, der sie zu einer versteckten Kammer, voll mit Büchern und einem gruseligen Wandteppich führt.

Violet ist sofort von diesem Ort fasziniert. Erst recht, als sie dort ein verbotenes Buch findet. Demetrius ist dieser Raum nicht geheuer und als seltsame Dinge geschehen, fliehen die beiden. Doch Violet geht das Buch nicht mehr aus dem Kopf und so beschließt sie den Raum nochmal aufzusuchen, ohne dabei zu ahnen, was sie damit auslöst.


Als ich erfuhr, dass die Autorin Kelly Barnhill ein neues Buch herausbringt, war ich sofort Feuer und Flamme, da mir Das Mädchen, das den Mond trank (Rezension) richtig tolle Lesestunden bereitet hatte. Deshalb waren meine Erwartungen an Das Mädchen mit dem Herz aus Gold entsprechend groß.

Die Handlung wird aus der Perspektive des Geschichtenerzählers Cassian erzählt, der uns nicht nur ins Land Andulanien entführt und erklärt, was es mit der Spiegelwelt auf sich hat, sondern die Leser erlebt auch die Geburt von Prinzessin Violet mit. Sie ist ein absolutes Wunschkind und wird von ihren Eltern geliebt. Einen Makel hat Violet jedoch, denn sie ist nicht so hübsch, wie es sich eigentlich für eine Prinzessin gehört. Diese Tatsache wird ihr in ihrem weiteren Leben immer wieder vor Augen geführt, was ihr natürlich zusetzt. Da ist es wenig verwunderlich, dass sie sich wünscht, die hübscheste Prinzessin auf der ganzen Welt zu sein. Einzig ihre Freunde Cassian und Demetrius halten zu ihr und sind Violet eine große Stütze. Als die beiden Kinder eines Tages das Schloss erkunden, stoßen sie auf eine geheime Kammer und finden neben einem gruseligen Wandteppich, auch ein verbotenes Buch, dem Violet kaum widerstehen kann. 

Die in diesem Folianten enthaltene Magie ist so stark, dass Violets Neugierde immer größer wird und sie schließlich der Versuchung erliegt und zu lesen beginnt. Je mehr sie liest, umso größer wird der Drang, dem in der Geschichte genannten Nybbas, zu helfen. Violet ist sich sicher, dass es bestimmt keine Probleme bereiten wird, wenn ihr Traum von der ewigen Schönheit wahr wird und sie dem Nybbas einen kleinen Gefallen tut.

Ich konnte die Beweggründe von Violet bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, wenn ich tagein, tagaus auf meine Hässlichkeit angesprochen oder auf selbige reduziert werden würde. Nachdem Violet den Handel mit dem Nybbas eingegangen war, verlor sie sich in dieser Aufgabe völlig, weshalb meine Sympathie für sie etwas schwand. Selbst ihrem besten Freund, Demetrius, hört sie nicht mehr zu und kapselt sich von allem ab. Als sie durch einen gewissen Umstand merkt, dass sie falsch gehandelt hat, versucht sie alles, damit das Gute über das Böse siegen kann. Ihren Mut und ihre Entschlossenheit bewunderte ich, bedenkt man, dass sie eigentlich noch ein Kind ist.

Demetrius hingegen gefiel mir, obwohl er von niedrigem Stand ist, als die Prinzessin, ist ihre Freundschaft bis zum Auffinden des magischen Buches, unerschütterlich. Auch als Violet sich zurückzuzieht, versucht er alles, um sie wieder auf den rechten Weg zu bringen. Demetrius hat das Herz auf dem rechten Fleck und ich bewunderte ihn für seine Loyalität und seine Tugendhaftigkeit sowie für seinen Mut und die Stärke für Violet zu kämpfen.

Leider konnte mich die Handlung nicht dauerhaft fesseln und begeistern, da für mich, auf Grund der gewählten Erzählweise eine gewisse Distanz zu den Charakteren vorhanden war. Auch der auf dem Cover abgebildete Drache nahm nicht die von mir erhoffte Rolle innerhalb der Story ein. Dafür gefielen mir die in der Erzählung eingearbeiteten Botschaften, wie zum Beispiel, dass Schönheit nicht alles ist oder die Macht des geschriebenen Wortes sowie Werte wie Freundschaft, Glaube, Treue und Mut.

Die Grundidee, das Setting auf dem Schloss und die dabei entstandene düstere Atmosphäre sowie meine Neugierde, was hinter dem Nybbas steckte, ließen mich weiterlesen. Das Ende wurde zwar, dank einem Ereignis, nochmal interessant, aber wirklich packen konnte mich die Geschichte nicht.


Meine Erwartungen an Das Mädchen mit dem Herz aus Gold (S. Fischer Verlag) von Kelly Barnhill waren auf Grund des interessant klingenden Klappentextes und dem Märchensetting recht hoch. Doch durch die gewählte Erzählweise und der mir leider fehlenden Spannung, reichte es letztlich nur zu 3 von 5 Nosinggläser.




Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

10 Kommentare:

  1. Hallöchen Schnuffi, <3

    was die Geschichte angeht, sind wir uns ja sehr einig. Echt schade, dass Kellys erstes Buch eher seltsam ist. Vor allem mit Cassian bin ich überhaupt nicht warm geworden und ansonsten war einfach vieles zu wirr. Zum Glück sind Violet und Demetrius wirklich toll!

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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    1. Hey Prinzessin <3,

      ja, das sind wir und ich finde es immer noch schade, dass mich die Story dieses Mal einfach nicht so begeistern konnte. Cassian war mir auch suspekt, irgendwie wie ein Aal, der sich überall herauswindet. Mein Liebling ist Demetrius.

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

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  2. Hey Lieblings-Uwe, <3

    deine angesprochenen Kritikpunkte waren meine Kritikpunkte beim ersten Buch der Autorin. Von daher bin ich ein wenig froh, nicht zu diesem Buch gegriffen zu haben.
    Dennoch finde ich es furchtbar schade, dass dir das Buch nicht so wirklich gefallen hat. Wirst du noch weitere Titel, wenn die Autorin welche schreibt, von ihr lesen?

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hi Lieblings-Sandra <3,

      wir haben uns ja schon ausführlich über die beiden Bücher ausgetauscht und ich hätte nie gedacht, dass deine Kritikpunkte aus Band 1, bei mir hier identisch sein könnten. Daher kann ich verstehen, dass du dieses Buch nicht gelesen hast.

      Zu deiner Frage, ja das werde ich und ich hoffe, dass mir dieses wieder besser gefallen wird.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Hallo lieber Uwe,
    ach, das hörte sich alles so perfekt an. Eine Protagonistin, die mal nicht hübsch aussieht, ein abenteuerliches Setting und die Liebe zu Büchern, die in dem Buch aufgegriffen wird. Was will man mehr? Schade, dass es dann aber doch die kleinen Kritikpunkte gab und das Buch dann hinter den hohen Erwartungen ein wenig zurückgeblieben ist.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja

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    1. Hallo liebe Tanja,

      als ich deinen Kommentar gelesen habe, waren genau diese Punkte meine Argumente für das Buch, aber leider hat die Umsetzung bzw. das gelesene bei mir überhaupt nicht gezündet. Was ich noch immer sehr schade finde, da die Story so viel Potenzial hat.

      Ganz liebe Grüße,
      Uwe

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  4. Hallo lieber Uwe,

    schade, dass dich das Buch nicht so begeistern konnte, mir ging es ja leider genau so. Ich fand auch Violets Vater etwas merkwürdig mit seinem Fanatismus für Drachen. Demetrius hat mir auch am besten gefallen!

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Hallo liebe Desi,

      ich fand es auch sehr schade, dass es mir nicht so gut gefallen hat und dass, obwohl die Story durchaus Potenzial hat. Was ihren Vater angeht, kann ich dir nur zustimmen und dies fand ich auch etwas seltsam und Demetrius ist toll :)

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  5. Huhu mein lieber Uwe,<3

    ich hatte gedacht, ich hätte deine Rezi schon gelesen, gut, dass ich noch mal nachgesehen habe.

    Hier sind wir ja absolut einer Meinung und die fehlende Spannung, sowie der Schreibstil waren auch meine Kritikpunkte. Du hast es sehr treffend formuliert, es war eben eine gewisse Distanz zu den Figuren da, was natürlich auch den Zugang zur Geschichte sehr erschwerte.

    Das Potenzial war auf jeden Fall da und wir können uns auf das nächste Buch von ihr freuen, denn das sie schreiben kann, hat sie uns ja mit ihrem Debüt bewiesen. Ich sag nur das dichtende Sumpfmonster und die böse Hexe, die gar nicht böse ist.

    Wie immer eine tolle Rezi und schön, dass wir hier wieder einer Meinung sind.

    Drück dich,
    deine Cata

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    1. Hallo liebste Cata <3,

      vielleicht hattest du unsere Gespräche dazu im Kopf *lach*, aber es freut mich natürlich, dass du meine Rezi gelesen und natürlich auch kommentiert hast.

      Potenzial hat die Story definitiv und es ist schon sehr witzig zu lesen, dass fast alle, die das Buch gelesen haben, die gleichen Kritikpunkte hatten. Wir wissen zum Glück, dass es die Autorin auch anders kann.

      Liebe Grüße, drück dich,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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