Freitag, 31. Juli 2020

Rezension - Die Überlieferung der Welt von Selin Visne

https://www.dtv.de/buch/selin-visne-die-ueberlieferung-der-welt-71852/
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 448
ISBN: 978-3-423-71852-3
Preis: 10,95 €

Quelle des Covers: dtv Verlag


Die kleine Familie von Laelia kommt seit dem Tod des Vaters nur schlecht über die Runden. Deshalb hat sich Laelia dazu entschlossen als Diebin in den Straßen ihrer Stadt zu arbeiten. Was dem Unterweltboss Nero so gar nicht gefällt und er deshalb seine designierte rechte Hand Hadrian auf die kleine Straßendiebin ansetzt.

Hadrian kämpft schon länger mit seinem Gewissen und so wendet er sich schließlich gegen seinen Ziehvater Nero, weshalb Hadrian und Laelia sich plötzlich auf der Flucht befinden.

Doch das Schicksal hat andere Pläne mit den beiden, weshalb sie auf den Seher Divan treffen, der ihnen nicht nur hilft, sondern auch von seiner Vision erzählt, in denen die zwei eine größere Rolle einnehmen. Obwohl sie nicht so recht daran glauben, nehmen Laelia und Hadrian diese Möglichkeit wahr und schließen sich Divan an, denn es gilt eine Prophezeiung zu erfüllen.


Aufgrund des Klappentextes versprach ich mir von Die Überlieferung der Welt von Selin Visne einiges, doch leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich begeistern. Die Gründe hierfür waren, dass ich mir zum einen die Welt nicht so wirklich vorstellen konnte und dass obwohl es am Anfang eine Karte dazu gibt. Ebenso erschloss sich mir nicht so ganz, wie die Neuen Götterlande tatsächlich entstanden. Es war die Rede von Göttern, die keine waren, die aber trotzdem die Welt neu erschufen. Dies alles war für mich unverständlich und ich so geisterten doch sehr viele Fragezeichen in meinem Kopf herum.

Auch die verschiedenen Clans mit ihren jeweiligen Fähigkeiten machten es mir schwer, der Geschichte folgen zu können. Alles in allem keine guten Voraussetzungen für tolle und fesselnde Lesestunden. Trotzdem wollte ich das Buch nicht abbrechen und hoffte, dass ich mit der Zeit besser mit den Eigenheiten dieser Welt zurechtkommen würde.

Laelia versucht nach dem Tod ihres Vaters ihre Mutter und ihren kleinen Bruder zu unterstützen. Dies gelingt ihr aber nur bedingt und so greift sie immer häufiger in die Taschen der anderen Leute, um ein wenig Geld für Nahrungsmittel zu bekommen. Generell ist die Kluft zwischen Arm und Reich recht groß und obwohl Laelia bewusst ist, dass sie mit ihren Diebstählen den Menschen, die ebenfalls ums Überleben kämpfen, schadet, kann sie nicht anders.

Dies lässt den Unterweltboss Nero hellhörig werden, denn wer nicht in der "Gilde der Diebe" ist und einen Obolus entrichtet, der hat mit den entsprechenden Konsequenzen zu rechnen. Und so schickt Nero seine designierte rechte Hand Hadrian aus, um Laelia in die Schranken zu weisen. 

Ich konnte die Beweggründe von Laelia nachvollziehen und spürte die Angst um ihre Mutter und ihren Bruder. Denn trotz ihrer Gabe als Heilerin plagen sie Selbstzweifel und Schuldgefühle, da sie ihren Vater nicht retten konnte. Trotzdem konnte ich keinen wirklichen Zugang zu ihr finden. Was mir mit allen Protagonisten und Charakteren so erging. Die bissigen Kommentare von Laelia in Richtung Hadrian sorgten bei mir für den einen oder anderen Schmunzler.

Für Hadrian ist diese Aufgabe keine leichte Sache, da er und Laelia eine gemeinsame Vergangenheit haben und er noch immer Gefühle für sie hat. Deshalb ist er sich auch mehr als unsicher, ob er das Angebot von Nero annehmen soll und dadurch vielleicht ganz seine Seele dem Teufel verschreibt. In Hadrian steckt viel Gutes, der leider mehr und mehr auf die schiefe Bahn geraten ist. Warum dies geschah, konnte ich verstehen und seine Argumente dafür ergaben Sinn. Gutheißen konnte ich sie trotzdem nicht.

Da Laelia die Warnungen von Nero in den Wind schlägt, findet sie sich in einer Situation wider, aus der es kaum einen Ausweg zu geben scheint. Doch zu ihrer Überraschung schlägt sich Hadrian auf ihre Seite und die beiden fliehen gemeinsam vor Nero und seinen Handlangern.

Auf ihrer Flucht treffen sie auf den Seher Divan, der bereits auf der Suche nach ihnen war. Dieser erzählt ihnen, dass er in einer seiner Visionen Laelia und Hadrian sowie drei weitere Personen sah, deren Schicksal es ist, die Welt vor einer drohenden Katastrophe zu bewahren. Zunächst eher widerwillig begleiten die beiden den Seher und begeben sich auf eine beschwerliche Suche nach Merla, Bacary und Vena

Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte ich gehofft, dass die Handlung Fahrt aufnehmen würde, aber leider blieb dies Wunschdenken. Auch Merla, Bacary und Vena haben verschiedene Fähigkeiten und gehören jeweils einem anderen Clan an und ich stellte mir die Frage, was hinter dem Ganzen stecken sollte. 

Und obwohl auch Nero und seine Männer der Gruppe auf den Fersen sind und sich dadurch die eine oder andere gefährliche Situation ergab, konnte mich die Story nicht abholen. Auch das Ende konnte mich nicht überzeugen bzw. konnte ich keine Botschaft hinter allem erkennen.


Die Überlieferung der Welt (dtv Verlag) von Selin Visne klang nach einer spannenden und geheimnisvollen Geschichte, die mich leider mehr als ernüchternd zurückließ. Mir erschloss sich die Welt nicht wirklich und auch die einzelnen Charaktere konnten mich nicht überzeugen. Es fehlte mir schlicht und ergreifend die Magie und das besondere Etwas. Daher kann ich dieses Buch nicht wirklich empfehlen und vergebe schlussendlich nur 2 von 5 Nosinggläser.





 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

6 Kommentare:

  1. Hi Uwe!

    Das ist ja echt sehr schade, denn mich hat die Geschichte begeistern können!
    Ich mochte die Charaktere und fand auch die Handlung durchweg spannend - aber so geht es eben manchmal, ich hoffe, dein nächstes wird dich mehr überzeugen ;)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallo Alex,

      es freut mich, dass dich das Buch so begeistern konnte. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Manchmal möchte der Funke einfach nicht überspringen.

      Liebste Grüße,
      Uwe

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  2. Hallöchen Lieblings-Uwe, <3

    du hast mir ja schon von dem Buch erzählt und ich kann gut verstehen, warum es dir nicht so gut gefallen hat. Auch ich hätte wohl Probleme mit der Geschichte gehabt.
    Die Namen finde ich allesamt sehr ungewöhnlich, was ich super finde. Denn ich mag es, wenn die Protagonisten nicht immer die gleichen Namen haben.
    Das Cover finde ich übrigens richtig gelungen.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallöchen Lieblings-Sandra <3,

      da sind wir uns mal wieder einig ;) und das glaube ich auch. Abwechslung bei den Namen der Charaktere finde ich auch gut und was die Covergestaltung angeht, stimme ich dir zu.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Hallo lieber Uwe,
    ich finde ich es sehr schade, dass du mit den Charakteren nicht klar kamst.Ich finde das alleine kann einem schon die Freude am Lesen verhageln. Dann noch die relativ ruhige Handlung ... Ohje. Aber ich denke bei der Vielzahl an Büchern, die wir so lesen, kann auch einfach nicht jedes perfekt sein. Ich hoffe das nächste wird wieder richtig gut :o)

    Ich wünsche dir einen schönen und entspannten Abend.

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo liebe Tanja,

      vielleicht waren meine Erwartungen an die Geschichte zu hoch. Und wenn man dann zu den Charakteren keine Bindung spürt, wird es einfach schwer, dass einen die Story überzeugen und fesseln kann. Dabei hätte ich mir sehr gerne gewünscht, dass der Funke überspringt.

      Ich danke dir und ganz liebe Grüße,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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