Seiten: 336
ISBN: 978-3-423-76369-1
Preis: 15,00 €
Quelle des Covers: dtv Verlag
Zoe
ist überglücklich, dass sie ihr Austauschjahr in London verbringen
darf. Als sie jedoch nach einer Partynacht plötzlich im Jahr 1816 als
Dienstmagd erwacht, traut sie ihren Augen nicht. Wäre dies nicht schon
schlimm genug, ist sie ausgerechnet in Diensten der schüchternen Miss
Lucie, die vor ihrem Debüt bei der diesjährigen Ballsaison steht.
Der Klappentext klang für mich nach einer witzigen, magischen und turbulenten Zeitreisegeschichte, weshalb mich #London Whisper. Als Zofe ist man selten online (dtv Verlag) von Aniela Ley
sofort angesprochen hat. Auch die Tatsache, dass die Handlung in der Vergangenheit spielt sowie die gelungene Covergestaltung steigerten meine Erwartungen an das Buch.
Zoe ist eine junge Frau, die ihr Austauschjahr erfreulicherweise im Internat von Dunwick House, in London verbringen darf. Darüber ist sie sehr glücklich und ihrer Familie und Freunden in ihrer Heimat Potsdam überaus dankbar. Dabei ist ihr Start an der Schule alles andere als gut und Zoe fühlt sich als Außenseiterin. Auch den anderen Austauschschülern ergeht es nicht viel besser, weshalb diese mehr unter sich bleiben.
Dank ihrer genialen Einfälle, Mottopartys, gemeinsam mit ihren neuen Freundinnen Minako und Amai durchzuführen, schaffen es dir drei Mädchen recht schnell in den Mittelpunkt des Geschehens und mischen den Laden so richtig auf. Innerhalb kürzester Zeit sind ihre Veranstaltungen legendär und ihre neueste Idee, eine Mitternachtsparty bei Vollmond, steht unmittelbar bevor.
Und dann ist der Abend endlich gekommen und die Veranstaltung kann beginnen. Vordergründig scheint alles wunderbar zu laufen, die Gäste feiern und auch Zoe, Amai und Minako sind glücklich. Doch als Zoe vor einem alten Spiegel steht und das Mondlicht darauf fällt, verliert sie das Bewusstsein und erwacht schließlich in einem ihr fremden Zimmer. Nach einer kurzen Orientierungsphase muss Zoe sich eingestehen, dass sie sich tatsächlich in der Vergangenheit, genauer gesagt in London im Jahr 1816 befindet. Als wäre diese Tatsache nicht schon schlimm genug, muss sie die Rolle einer Zofe, die in Diensten der schüchternen Miss Lucie steht, spielen. Aber Zoe wäre nicht Zoe, wenn ihr hier nicht etwas einfallen würde, wie sie die Situation meistern könnte.
Zoe war mir sogleich sympathisch, da sie ihr Herz auf der Zunge trägt, was des Öfteren zu lustigen Situationen führt. Sie ist witzig, charmant und weiß ihre Mitmenschen für sich zu gewinnen. So auch die ängstliche und überaus schüchterne Miss Lucie. Doch zunächst beißt sich auch Zoe die Zähne an ihr aus, was ich aber nur zu gut nachvollziehen konnte. Genial fand ich dabei immer wieder das Aufeinandertreffen von Zoe und dem Hund Prickelton von Miss Lucie.
Miss Lucie hat vor allem und jedem Angst und verbringt ihre Tage deshalb, sehr zum Leidwesen ihrer Mutter, fast ausschließlich in ihrem Zimmer. Immer an ihrer Seite ist ihr wadenbeißender Spitz, den alle Bediensteten hassen. Doch je länger sich Miss Lucie in der Gesellschaft von Zoe befindet, um so mehr blüht sie auf und beginnt aus sich herauszugehen. Ist Miss Lucie zunächst misstrauisch, wird sie, dank den genialen Ideen von Zoe, von Mal zu Mal mutiger. Zoe gelingt es, durch die vielen kleinen Ermutigungen und Übungen, Miss Lucie schließlich dazu zu bewegen, auf den ersten Ball in der nun anstehenden Saison zu gehen. Das Zusammenspiel zwischen den Beiden gefiel mir und sorgte, auch dank Zoes lockerer Zunge, immer wieder für ein Lächeln bzw. für Belustigungen bei mir.
Als der Abend des ersten Balls gekommen ist, gelingt es Miss Lucie, trotz einiger kleinerer Fauxpas einen mehr als gelungenen Eindruck zu hinterlassen. Was auch dem männlichen Geschlecht nicht verborgen bleibt. So entwickelt sich eine lustige und lockerleichte Story, die die Leser*innen gut unterhält.
Während Miss Lucie den Abend zu genießen scheint, trifft Zoe eher unfreiwillig auf den jungen Lord Hayden Falcon-Smith. Trotz ihres unterschiedlichen Ranges innerhalb der Gesellschaft, gelingt es den Beiden sich anzufreunden und schnell wird beiden klar, dass auch Hayden ein Zeitreisender ist. Gemeinsam versuchen sie hinter das Geheimnis des Mondspiegels zu gelangen und so einen Weg in die Gegenwart zu finden. Allerdings bleiben ihre Ermittlungen nicht unentdeckt, denn dies ruft einen alten Geheimbund auf den Plan, der unter allen Umständen in den Besitz des Spiegels gelangen will.
Wie bereits erwähnt, gefällt mir das Setting im Jahre 1816, mit all seinen Sitten und Gebräuchen richtig gut. Ebenso konnten mich die Charaktere von sich überzeugen. Zwei kleinere Kritikpunkte stachen für mich allerdings heraus und zwar im Hinblick auf Zoe, bei der mir vieles offenkundig zu leicht von der Hand ging und ihre flapsige Ausdrucksweise kaum bis keine Konsequenzen mit sich brachten, was ich als etwas unrealistisch empfand.
Die Thematik Zeitreisen wurde hier, für mein Dafürhalten, richtig gut in Szene gesetzt und sorgt dafür, dass die Leser*innen unbedingt erfahren wollen, was genau dahinter steckt. Aber auch Freundschaft, Vertrauen und Mut sind hier Themen, die stark im Fokus der Story stehen. Ich habe nicht mit dem Ende gerechnet, dieses macht aber definitiv neugierig auf den zweiten Band.
#London Whisper. Als Zofe ist man selten online (dtv Verlag) von Aniela Ley ist eine lockerleichte, lustige und romantische Zeitreisegeschichte die mich gut unterhalten konnte. Das Ende macht neugierig und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung - 4 von 5 Nosinggläser.
Hallo lieber Uwe,
AntwortenLöschenauch hier sind wir wieder in einigen Punkten einer Meinung. Die mangelnden Konsequenzen, was Zoes Ausdrucksweise betrifft, haben mich auch ein wenig gestört. Man darf nicht vergessen, dass Zoe in eine völlig andere Zeit gereist ist und viele der von ihr verwendeten Begrifflichkeiten waren dort einfach total unbekannt.
Sehr gefallen hat es mir, als der Lord ins Spiel kam. Der hat Zoe mal so richtig schön Gegenwind gegeben. Das hat für einige humorvolle Szenen gesorgt :o)
Ganz liebe Grüße
Tanja :o)
Hallo liebe Tanja,
Löschendie Autorin hat hier ein interessantes Setting kreiert und den eingebrachten Humor mag ich ebenfalls. Trotzdem hat mich der Punkt mit Zoe leicht gestört. Was den Lord angeht, stimme ich dir ebenfalls zu und die beiden hamonieren richtig gut, weshalb ich mich schon sehr auf die Fortsetzung freue.
Liebe Grüße
Uwe