Mittwoch, 16. November 2022

Rezension - Dark Sigils. Was die Magie verlangt (1) von Anna Benning

Ausgabe: Hardcover
Seiten: 496
ISBN: 978-3-
7373-6200-9
Preis: 19,00 €

Quelle: Fischer Verlag/KJB

Magie vollbringt nicht immer Wunder, denn sie kann düster und gefährlich sein und birgt so manch geheimnisvolle Kraft. Mit Hilfe einzigartiger und besonderer Artefakte, den sogenannten Sigils, kann man sich der Magie bemächtigen. 

Dies alles weiß Rayne nur zu gut, fristet sie ihr Dasein doch in den Armenvierteln von London. Jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben, den sie dank der blau schimmernden Flüssigkeit übersteht. Als aber ihre Magie außer Kontrolle gerät, muss Rayne sich entscheiden, ob sie sich an die Dark Sigils und somit an einen Jungen bindet, der über die mächtigsten Sigils der Welt herrscht, oder von der Magie, die in ihren Adern fließt, getötet wird. Wie wird sich Rayne entscheiden?

Bereits mit ihrer Vortex Trilogie hat mich Anna Benning völlig geflasht und sie gehört definitiv zu einer meiner Lieblingsgeschichten. Der Klappentext ihrer neuen Urban-Fantasy Reihe Dark Sigils. Was die Magie verlangt (Fischer Verlag), klingt nach einer atemberaubenden Story, auf die ich mich sehr gefreut habe. Auch die Covergestaltung ist phänomenal und macht Lust auf die Geschichte.

Rayne lebt in den Armenvierteln Londons, den sogenannten Outskirts, und dort in einem Waisenhaus, welches von Lazarus, dem Anführer der gefährlichen Nightserpents betrieben wird. Immer an ihrer Seite ist ihre beste und einzige Freundin Lily. Während Lily immer wieder auf Partys von Lazarus "eingesetzt" wird, muss Rayne bei Untergrundkämpfen Geld für ihn verdienen. Die beiden jungen Frauen sind unzertrennlich und wollen gemeinsam ihr Leben ändern, weshalb sie einen Plan entwickelt haben, um zu fliehen. Rayne will bei einem Profikampf in einem Heptadome, einer riesigen Arena, soviel Geld verdienen, damit sie endlich verschwinden können. Obwohl es einen großen Unterschied macht, ob man gegen Amateure oder Profis kämpft, ist Rayne fest entschlossen, zu gewinnen. Dank sogenannten Sigils, die Magie enthalten, fighten die Kontrahenten um den Sieg, was ihr letztlich auch tatsächlich gelingt. Allerdings geschieht zum Ende etwas mit ihr, was sie überhaupt nicht versteht.

Rayne ist impulsiv, ungeduldig, starrsinnig, geht keinem verbalen Wortgefecht aus dem Weg und besitzt einen großen Gerechtigkeits- und Beschützerinstinkt, gerade im Hinblick auf Lily. Sie ist kein einfacher Charakter und ich denke, dass der eine oder andere Leser*in nicht so mit ihr kann. Darüber hinaus ist ihr Hass bzw. Abneigung gegenüber den Oberen und alles was diese verkörpern omnipräsent. Ich mochte Rayne sofort, obwohl ich sie ein ums andere Mal, schütteln wollte, damit sie innehält und nachdenkt, bevor sie handelt. Gerne hätte ich auch von Lily noch ein wenig mehr erfahren, denn sie stand für mich zu sehr im Schatten ihrer Freundin und ich hoffe, dass sich dies im weiteren Verlauf der Reihe noch ändert.

Ich war gespannt, ob es den Freundinnen gelingen würde, ihr jetziges Leben hinter sich zu lassen und vor allem, was es mit Raynes Magie auf sich hat. Denn diese bricht immer häufiger unkontrolliert aus. Als bei einer von Lazarus berüchtigten Partys Rayne wieder einen Anfall erleidet, führt dieser zu einer Katastrophe. Dieses Ereignis ruft Matt und Celine auf den Plan, denn die Probleme von Rayne sind nicht unbemerkt geblieben. Sie helfen ihr und bringen sie in Sicherheit. Als Rayne wieder zu sich kommt, befindet sie sich ausgerechnet in Mirror-London, dem Sitz der Oberen. 

Das Setting bestehend aus unserer Welt sowie einer Spiegelwelt, der sogenannten Mirror-Welt, finde ich genial. Auch wie diese Mirrors entstanden sind, machte mich neugierig und ich wollte mehr darüber erfahren. Ebenso die Artefakte, also die Sigils, um Magie zu wirken und diese einzusetzen, gefielen mir und machen die Story richtig spannend. Das Leben der Oberen ist geprägt durch jede Menge Luxus und ist an Dekadenz kaum zu überbieten. Die Menschen, welche als Obere geboren sind und im Mirror leben, tragen die Nase recht hoch und schauen sprichwörtlich auf unsere Welt und die dortigen Bewohner herunter. Die Oberen sind arrogant und halten sich für etwas Besseres. So gleicht der Mirror einer Schlangengrube, da die Oberen permanent um Macht und Einfluss ringen.

Und ausgerechnet dort muss/soll Rayne nun leben. Eine Vorstellung, die ihr so gar nicht gefällt. Sie fragt sich, weshalb sie hier ist, was auf dieser Party geschehen und was mit Lily passiert ist. Fragen, auf die sie unbedingt Antworten benötigt und ihr daher keine andere Möglichkeit bleibt, als mit Matt und Celine zu kooperieren. Dabei wird sie mit Dingen konfrontiert, die ihre Gefühle und ihre Welt im Besonderen, ins Chaos stürzen lassen. Rayne muss einsehen, dass ihr Leben in Gefahr ist und nur die Oberen Sieben, angeführt vom Mirrorlord Adam, ihr helfen können.

Darüber hinaus gibt es aber noch eine viel größere Bedrohung, was beide Welten gleichermaßen betrifft. Denn die Rebellen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Oberen und deren Machtgefüge zu zerstören, koste es was es wolle. Und auch hier fällt Rayne, ungefragt, eine große Rolle zu.

Ich fand die Oberen Sieben, sprich Adam, Matt, Celine und Dina super interessant. Auch ihre Dark Sigils mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, wie beispielsweise Illusionen weben, das heraufbeschwören von verschiedenen Magiewaffen oder die Möglichkeit die Zeit zu manipulieren, richtig großartig. Die Charaktere sind dabei recht unterschiedlich gestaltet, was einfach nur toll zu lesen war. Insbesondere Adam wirkte auf den ersten Blick für mich arrogant, da er weiß, wie er die Menschen manipulieren muss, damit diese tun, was er möchte. Was auch Rayne bei ihrem ersten Aufeinandertreffen zu spüren bekommt. Trotzdem bemerkte ich sofort eine gewisse Anziehungskraft zwischen ihnen. Celine ist kalt und unnahbar, wohingegen Matt und Dina freundlich, offen und hilfsbereit sind. Einzig Sebastian und Nikita konnte ich nicht sofort einschätzen und so war ich gespannt, was mich bei ihnen erwarten würde.

Die Handlung ist durchweg spannend, da ständig etwas geschieht und dank einiger gelungener Wendungen, konnte ich das Buch kaum zur Seite legen. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und ich bin sehr neugierig, wie es mit Rayne, Adam und den Anderen weitergeht.

Anna Benning ist mit Dark Sigils. Was die Magie verlangt (Fischer Verlag) eine mehr als stimmige Geschichte mit einem interessanten, gut durchdachten Worldbuilding, gepaart mit tollen Charakteren und einer funkensprühenden Magie gelungen, die mich in ihren Bann gezogen hat. Das Verlangen nach Rache, das Ausüben von Macht und das spinnen von Intrigen in Verbindung mit Magie ist eine explosive Mischung, die sowohl unsere Welt, als auch die Mirror-Welt an den Rande des Abgrundes bringt - 5 von 5 Nosinggläser.



Reihe:

Band 1: Dark Sigils. Was die Magie verlangt
Band 2: Dark Sigils. Wie die Dunkelheit befiehlt - ET: 24.05.2023




 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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