Samstag, 31. März 2018

Rezension - Das Mädchen, das den Mond trank von Kelly Barnhill

Titel: Das Mädchen, das den Mond trank
Übersetzerin: Sandra Knuffinke & Jessica Komina
Verlag: S. Fischer / Sauerländer
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 460
ISBN: 978-3-7373-5538-4
Preis: 16,99 €

Quelle des Covers: S. Fischer Verlag



Die Bewohner des Protektorats setzen jedes Jahr das jüngste Kind im Wald aus, so will es das Gesetz. Dieses Kind ist eine Opfergabe an die im Wald lebende böse Hexe. Damit soll sie besänftigt werden, um zu gewährleisten, dass die Menschen den einzigen begehbaren Weg im Wald ungehindert nutzen können und die Bürger der Gemeinde nicht von ihr angriffen werden. Doch geht hierbei alles mit rechten Dingen zu?

So bekleitet der Leser die Hexe auf ihrem beschwerlichen Weg zur Lichtung im Wald, um das Kind zu holen. Auf dem Rückweg gibt sie dem Baby versehentlich Mondlicht anstatt Sternenlicht zu trinken, was weitreichende Konsequenzen für sie, das Kind und ihr Umfeld bedeutet. Denn Mondlicht ist pure Magie und so bleibt Xan nichts anderes übrig, als sich dem Baby anzunehmen.

Gemeinsam mit dem Sumpfmonster Glerk und dem "ganz und gar gigantischen Drachen" Fyrian zieht Xan Luna, wie sie das Kind nennt, groß. Die Jahre vergehen und Luna wächst zu einem jungen Mädchen heran. Unterrichtet wird Luna dabei von ihren beiden Freunden und der Hexe in den unterschiedlichsten Bereichen. Zusätzlich versucht Xan Luna an die Magie und ihr Potenzial heran zu führen. Mit leider mäßigem Erfolg, da Luna so gar keine Lust darauf hat.

Als sich die Anzeichen verdichten, dass die Magie aus Luna unkontrolliert heraus strömt, ist Xan zum Handeln gezwungen. Denn es könnte passieren, dass sich Luna selbst oder andere in Gefahr bringt, da sie von ihren Kräften nichts weiß und diese somit nicht steuern kann. Daher sieht Xan keinen anderen Ausweg und setzt alles auf eine Karte...


Alleine schon wegen diesem wunderbaren Cover und der sehr schön klingenden Geschichte, musste ich Das Mädchen, das den Mond trank von Kelly Barnhill (Sauerländer) unbedingt lesen. 

Neugierig, was mich erwarten würde, begann ich zu lesen und wurde regelrecht in diese wunderschöne, berauschende, liebevolle und absolut magische Welt von Xan und Luna hinein gesogen. Völlig verzaubert von dieser sehr berührenden Handlung, flogen die Seiten regelrecht und ich bin noch immer absolut verzaubert davon.

Auf den ersten Blick scheinen die Rollen, was Gut und Böse betrifft, eindeutig verteilt zu sein. Die böse Hexe fordert ein Opfer als Besänftigung, sonst bringt sie Tod und Verderben über die Bevölkerung. Und die Gemeinschaft tut, was von ihr verlangt wird. Allerdings steckt so viel mehr dahinter, denn nicht immer ist alles so eindeutig, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte.

Die Geschichte beginnt mit dem jungen Antain, der als Ältestenanwärter miterleben muss, wie ein kleines Mädchen aus den Armen seiner schreienden Mutter regelrecht entführt und als Opfer auf einer Lichtung im Wald abgelegt wird. Die Mutter wird durch ihren Schmerz und Kummer zu einem nervlichen Wrack und soll daher zur weiteren Beobachtung in den Turm der Schwestern des Sterns gebracht werden. Die Stimmung innerhalb der Begrenzungsmauern des Dorfes empfand ich als sehr bedrückend und düster, da ein immer fortwehrender Nebel über dem Ort liegt. Die Einwohner empfinden keine Freude und fristen ein Dasein in Armut und Trauer. Nur den Ältestenratsmitglieder und deren Familien geht es gut und sie stellen sozusagen den Wohlstand dar.

Diesem steht der Ältestenratsvorsteher Gherland vor, der gleichzeitig auch noch der Onkel von Antain ist. Er sorgt mit eiserner Hand dafür, dass die Gesetze eingehalten werden. Antain ist in vielen Punkten anderer Meinung, was ihn des Öfteren in Schwierigkeiten bringt. Er kann diese Ungerechtigkeiten nicht länger hinnehmen und beschließt dagegen anzugehen.

Mit sehr viel Liebe zum Detail wurden die einzelnen Charaktere von der Autorin ausgearbeitet und besitzen allesamt eine gewisse Tiefe. Auch die Beschreibungen der Landschaft und Menschen wurden mit sehr viel Hingabe beschrieben, sodass ich mir diese sehr gut vorstellen konnte.

Die Hexe Xan gefiel mir richtig gut, da sie das Herz auf dem rechten Fleck hat. Sie kann die Menschen hinter der großen Mauer nicht verstehen und versucht die ausgesetzten Kinder in die Obhut von anderen Familien zu bringen. Dies möchte sie auch mit dem jüngsten Opfer tun, doch auf der Rückreise unterläuft ihr ein folgenschwerer Fehler. Denn anstatt Sternenlicht, bekommt das Baby von ihr Mondlicht zu trinken, was dazu führt, dass dieses Kind magiefiziert wird. So beschließt Xan sich dem Baby anzunehmen und es wie ihr leibliches Enkelkind groß zu ziehen.

Unterstützung bekommt die Hexe durch das Sumpfmonster Glerk, einem vielarmigen schleimigen und doch recht freundlichen Monster. Glerk liebt die Poesie und fasst vieles in Reimen zusammen, was die Story noch putziger macht.

Mein heimlicher Favorit ist allerdings Fyrian, ein "ganz und gar gigantischer Drache". Ausgelöst durch ein Trauma in seiner Kindheit, wächst er einfach nicht. Dies hindert ihn aber nicht daran, fröhlich und glücklich zu sein und als er das Baby sieht, ist es um ihn geschehen. Fortan weicht er Luna nicht mehr von ihrer Seite und wird somit zu ihrem bestem Freund.

Luna wirkt zunächst auf den Leser wie ein ganz normales Kind, was mir gut gefiel. Als ihre "Kräfte" z. B. durch erblühende Blumen in den hinterlassenen Fußabdrücken, zu Tage treten, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Hier hat sich Kelly Barnhill einige tolle Beschreibungen überlegt, was ich richtig toll fand. Als Luna später feststellt, dass sie Magie wirken kann, war ich gespannt, ob sie es für etwas Gutes oder gar Böses einsetzen würde.


Wer ein außergewöhnliches Märchen mit wunderbaren Charakteren lesen möchte, dem kann ich Das Mädchen, das den Mond trank von Kelly Barnhill (S. Fischer/Sauerländer) nur empfehlen.


Denn während dem Lesen, geht einem regelrecht das Herz auf. Dabei ist die Geschichte magisch, berührend und absolut bezaubernd. Mit viel Liebe und Hingabe hat die Autorin hier eine wundervolle Geschichte über Luna, ihre Großmama Xan und ihren Freunden geschrieben - 5 von 5 Nosinggläser.






Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

12 Kommentare:

  1. Huhu Schnuffi, <3

    "Das Mädchen, das den Mond trank" ist wirklich ein extrem bezauberndes Buch. Die Geschichte ist fantastisch, magisch, rätselhaft, Weg weisend, berührend, ein wenig grausam und insgesamt einfach genial. Ich fand Lunas komplette Familie wundervoll.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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    1. Hallo Prinzessin <3,

      treffender hätte ich die Geschichte nicht zusammenfassen können! Man sollte sich das Buch auf jeden Fall einmal genauer anschauen, denn es lohnt sich !!

      Drück dich, Küssen,
      Uwe

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  2. hi Uwe,
    schon deine Rezension ist sehr berührend, die Geschichte muss bezaubernd sein. Danke für die Vorstellung, ich hab mir das Buch mal vorgemerkt. Klingt wie ein modernes Märchen.
    LG, Daniela
    der Buchvogel

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    1. Hallo Daniela,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar und es freut mich, dass ich dich auf das Buch neugierig machen konnte. Ich bin mir sicher, dass es dir ebenso gefallen wird, wie mir :)

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Huhu Lieblings-Uwe, <3

    ich habe vor kurzem die Leseprobe zu diesem Buch gelesen und bin mir nun zu 100% sicher, dass ich es lesen muss! Das was ich gelesen habe klang schon so fantastisch und süß.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hi Lieblings-Sandra <3,

      meine Meinung zu diesem Buch hast du ja schon via WA erhalten und es freut mich, dass du es nun (auch dank der Leseprobe) lesen möchtest. Ich bin sehr neugierig auf deine Meinung und wünsche dir ganz viel Spaß mit Luna und ihren Freunden.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  4. Lieber Uwe,

    ich fand das Buch auch ganz zauberhaft! Fyrian fand ich ganz toll und allen voran das Sumpfmonster Glerk. Das hat es mir besonders angetan! Ich habe es übrigens mittlerweile geschafft Amani zu lesen und brauche jetzt unbedingt den zweiten Band :) Dank dir und Doreen hatte ich Band 1 ja dann doch noch von meinem SUB befreit :)

    Ganz liebe Grüße und einen schönen Feiertag
    Nadine

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    1. Hallo Nadine,

      es freut mich, dass dir das Buch ebenso gefallen hat, wie mir und die Charaktere sind allsamt bezaubert. Glerk mit seiner Poesie war auch toll, da hast du recht.

      Das freut mich zu hören und dann wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen des 2. Bandes von Amani. Denn dieser ist noch ein Tick besser, als der 1. ;)

      Ganz liebe Grüße zurück,
      Uwe

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  5. Hey lieber Uwe,

    ich habe das Buch schon bei Nadine entdecken können und finde auch, dass das Cover unglaublich süß gemacht ist. Die Geschichte klingt interessant, zuckersüß und ganz so als ob ich es auch noch lesen sollte. :D

    liebe Grüße, Toni

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    1. Hallo Toni,

      ja, du musst es lesen. Unbedingt!!!! Es ist eine so schöne und tolle Geschichte und du wirst die Charaktere lieben. Kauf es !!! :D

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  6. Huhu Uwe,

    das Buch ist mir gestern in der Buchhandlung aufgefallen, als ich mit meiner Tochter durch die Kinderbücher gestöbert habe. Wir haben uns zwar gestern für die Duftapotheke entschieden, aber nach deiner Rezension bin ich jetzt auch ganz neugierig auf dieses Buch. Vielleicht kann ich ja meine Tochter dazu überreden, dann kann Mama ja auch lesen. ^^

    Liebe Grüße
    Silke

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    1. Hallo Silke,

      das tolle Cover von diesem Buch sticht schon hervor und das sich deine Tochter dann doch für "Die Duftapotheke" entschieden hat, kann ich verstehen. Die Geschichte klingt ebenfalls toll, auch wenn ich sie nicht gelesen habe. Aber das, was ich auf der LBM bei der Lesung gehört habe, war schon gut.

      Schön, das dich meine Rezi zu "Das Mädchen..." neugierig gemacht hat und das wäre doch mal eine tolle Begründung ;) Ich drücke dir die Daumen *lach*

      Liebe Grüße,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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