Rezension - Der Eisblumengarten von Guy Jones

 Übersetzer: Anne Braun

Ausgabe: Hardcover

Seiten: 224

ISBN: 978-3-7373-5648-0

Preis: 13,00 €

Quelle des Covers: Fischer/Sauerländer Verlag

Jess sehnlichster Wunsch ist es, wie alle Kinder, normal zur Schule gehen zu können oder mit Freunden draußen in der Sonne zu spielen. Aber auf Grund einer seltenen Erkrankung, ihre Haut verträgt keine Sonnenstrahlen, ist ihr dies leider nur in einem speziellen Anzug möglich.

Nur im Schutz der Dunkelheit, kann sie sich draußen frei bewegen und so beschließt sie eines Nachts das Haus heimlich zu verlassen. Bei ihrem Streifzug durch die Stadt, entdeckt sie dabei zufällig einen geheimen Garten der nur aus Eis besteht. Völlig fasziniert davon, schleicht sie fortan jede Nacht an diesen Ort zurück, um diesen zu erkunden. Dabei trifft sie auf Owen, den Jungen aus Eis, und die beiden freunden sich an.

Als ihr Owen ein Geschenk macht, geschieht etwas Wunderbares, denn plötzlich kann ihr die Sonne nichts mehr anhaben. Doch als der Eisblumengarten zu schmelzen beginnt, muss Jess einsehen, dass ihr Geschenk etwas damit zu tun hat, weshalb sie eine folgenschwere Entscheidung trifft, die alles verändern wird.

Auf Grund des wunderschönen Covers und der toll klingenden Geschichte, musste ich Der Eisblumengarten von Guy Jones (Fischer Sauerländer Verlag) unbedingt lesen. 

Das Schicksal, welches die junge Jess erdulden muss, berührte mich und ich empfand eine tiefe Traurigkeit, ob der schweren Last, die sie bezüglich dieser seltenen Krankheit trägt. Jess Haut darf nicht mit der Sonne in Kontakt kommen, da diese sofort Blasen wirft und schwere Wunden verursacht. Daher achtet ihre Mutter sehr darauf, dass dies nicht geschieht und sie nur in einem speziellen Schutzanzug, ähnlich einem Imkeranzug, tagsüber das Haus verlässt.  
Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist, trotz der körperlichen und seelischen Belastungen, harmonisch. Auch wenn die Mutter verständlicherweise viel Wert auf Kontrolle legt, damit Jess keine Schäden durch die Sonnenstrahlen erleidet, opfert sie sich für ihr Kind auf. Und doch lässt sie Jess einen gewissen Freiraum, um eben ein Kind zu sein, trotz dieser hohen Einschränkungen.  

Jess wünscht sich nichts mehr, als sich wie ein normales Kind im Freien aufzuhalten, mit anderen zu spielen oder in die Schule zu gehen. Was aber aus dem zuvor genannten Grund, leider nicht möglich ist. Daher wird Jess zu Hause von ihrer Mutter und Privatlehrern unterrichtet. Diese Tatsache sowie die damit einhergehenden, starken Einschränkungen, zehren an dem jungen Mädchen und lassen ein normales Leben kaum zu. Ebenso die ständigen Krankenhausbesuche und Untersuchungen, sind nicht förderlich für ihre geistige Verfassung. Und obwohl dies kein einfaches Leben ist, lässt sich Jess nicht unterkriegen. Mir tat Jess unheimlich leid und doch kam ich nicht umhin, sie für ihr Durchhaltevermögen, ihren Ehrgeiz und den Umgang mit ihrer Krankheit zu bewundern. So hat sie sich mit dieser Art zu leben arrangiert, obgleich sie lieber ein ganz normales Mädchen wäre. 

Ein großes Hobby von ihr ist es, sich Geschichten auszudenken und diese aufzuschreiben. Während einem der vielen Stipvisiten im Krankenhaus, stößt Jess bei einem Spaziergang auf einen gleichaltrigen Jungen, der im Koma liegt. Und so beschließt sie, Davy so lange ihre Geschichten vorzulesen, bis dieser wieder aufwacht. Dadurch entsteht eine gewisse Bindung, die mir gut gefallen hat. 

Dass das Ganze nicht leicht für Jess ist, spürt man während dem lesen der Geschichte mit jeder Zeile. Als Jess bei ihrem nächtlichen Spaziergang durch die Stadt unerwartet auf den Eisblumengarten stößt, weckt diese Entdeckung ein längst verschüttet geglaubtes Gefühl in ihr, nämlich Freude. Freude über einen Ort, welchen dem Mädchen wie ein unbezahlbares und sehr kostbares Geschenk vorkommt. Der Aufenthalt dort, ist so ungezwungen und frei von Einschränkungen, dass sie ihre Krankheit fast vergisst. Als sie dann auf Owen, den Jungen aus Eis, trifft, scheint ihr Glück fast schon ausgereizt zu sein. Die beiden freunden sich an und Jess ist beseelt, wenn sie diesen wunderbaren Ort und Owen wiedersieht. 

Ihre Freundschaft wird noch intensiver, als Owen ihr ein Geschenk in Form einer Eismuschel macht. Völlig gerührt von diesem Präsent, beachtet sie dessen Anweisungen haargenau, was sie mit der Muschel tun soll. Und dann geschieht es, Jess scheint auf wundersame Weise geheilt zu sein. Doch obwohl sie darüber glücklich ist, muss sie feststellen, dass die Genesung einen hohen Preis fordert. Denn der Eisblumengarten beginnt zu schmelzen und auch mit Owen scheint etwas nicht zu stimmen. So muss Jess eine Entscheidung treffen, die alles verändern wird.

Der Eisblumengarten von Guy Jones (Fischer/Sauerländer Verlag) ist eine bewegende und rühende Geschichte über Freundschaft, das Leben im Allgemeinen und dem Willen einer Krankheit zu trotzen. Obwohl die Handlung traurig ist, hat der Autor den Humor nicht vergessen, was mir richtig gut gefallen hat. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, da es hoffentlich betroffenen kranken Menschen Mut macht. Denn es lohnt sich immer zu kämpfen! 4,5 von 5 Nosinggläser.

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.