Dienstag, 1. Oktober 2019

Rezension - Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira

Übersetzerin: Jessika Komina & Sandra Knuffinke
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 400
ISBN: 978-3-7348-5043-1
Preis: 18,00 €

Quelle des Covers: Magellan Verlag



Marilyn hat bereits konkrete Pläne, was sie nach Beendigung ihrer Schulzeit machen möchte. Ihr großer Traum ist es, an ihrer Wunsch-Uni zu studieren und eine erfolgreiche Fotografin zu werden. Als sie James kennenlernt, der sie in ihrem Wunsch unterstützt, spürt sie schnell, dass ihre Gefühle für ihn über eine Freundschaft hinausgehen. Beide verlieben sich ineinander und James zeigt Marilyn, dass es sich lohnt, jeden Augenblick zu genießen. Doch das Schicksal ist erbarmungslos und so zerplatzt die gemeinsame Zukunft von Marilyn und James wie eine Seifenblase. Zu all der Trauer über den Verlust von James, gibt Marilyn eine Tatsache Trost, nämlich das in ihr ein Teil von ihm weiterleben wird.

Die 17-jährige Angie hat keine Vorstellung, wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Lediglich ein Wunsch drängt immer stärker an die Oberfläche, nämlich endlich zu erfahren, was mit ihrem Vater James geschehen ist. Marilyn hat ihr lediglich erzählt, dass ihr Vater bei einem Autounfall gestorben sei, doch als Angie durch Zufall auf Hinweise aus der Vergangenheit ihrer Mutter stößt, ist sie sich sicher, dass Marilyn ihr nicht die ganze Wahrheit gesagt hat. So beschließt Angie, sich gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Sam, auf den Weg nach Los Angeles zu machen, um endlich hinter das Geheimnis zu gelangen. Sie muss endlich wissen, wer sie ist und woher sie kommt.


Auf die Story von Auf der Suche nach dem Kolibri von Ava Dellaira (Magellan) habe ich mich sehr gefreut, da mich bereits ihr Buch Love Letters to the Dead (Rezension) begeistern konnte. Erzählt wird die Geschichte aus zwei Handlungssträngen und zwar einmal von Marilyn aus ihrer Vergangenheit sowie von Angie in der Gegenwart. Durch die gewählte Ich-Perspektive bekommt der Leser sehr gute Einblicke in das Seelenheil der jeweiligen Protagonistin.

Marilyn´s Mutter, Sylvia, jagt dem Traum nach einem besseren Leben in Hollywood hinterher und schleift ihre Tochter von einem Castingtermin zum nächsten. Denn Sylvia ist fest davon überzeugt, dass Marilyn ein kommender Star am Himmel von L. A. ist. Doch die Realität sieht leider anders aus und so wohnen die beiden beim Bruder ihres verstorbenen Mannes. Um ihm finanziell nicht auf der Tasche zu liegen, arbeitet Sylvia in einem Supermarkt und alle drei führen ein tristes Dasein. Marilyn sind die Model- und Werbetermine schon längere Zeit ein Dorn im Auge, doch ihrer Mutter zuliebe, nimmt sie diese in Kauf, um sie nicht zu kränken. Dabei hat Marilyn nur einen Wunsch, endlich das Highschool zu beenden und somit so schnell wie möglich ihre Wunsch-Uni zu besuchen, um Fotografin zu werden.

Zwar konnte ich die Beweggründe von Sylvia nachvollziehen, aber das eigene Wohl, über das der Tochter zu stellen bzw. auf Kosten von Marilyn, ihrem Ziel von Reichtum näher zu kommen, kann ich nicht gutheißen. Die Ignoranz, die Sylvia dabei an den Tag legte, machte mich wütend und ich hoffte, dass sich Marilyn irgendwann gegen ihre Mutter auflehnen würde. Trotz dieser Umstände, lebt sich Marilyn in der neuen Umgebung recht gut ein und auch in der Schule ist alles in Ordnung.

Im selben Haus wohnen auch James und sein kleinerer Bruder Justin, zusammen mit ihren Großeltern, in einer Wohnung. Marilyn merkt schnell, dass der dunkelhäutige James, den sie schon bei ihrem Umzug kurz kennengelernt hat, eine anziehende Wirkung auf sie hat. So erwischt sie sich des Öfteren dabei, verstohlen aus dem Fenster zu schauen, wenn James joggen geht, was diesem nicht verborgen bleibt. Obwohl James eher schüchtern und zurückhaltend ist, freunden sich die beiden an und verbringen immer mehr Zeit miteinander. Dabei spürt Marilyn, dass ihre Gefühle für James alsbald nicht nur freundschaftlicher Natur sind und auch James verliebt sich in Marilyn. James zeigt ihr, was es bedeutet, im Hier und Jetzt zu leben, was Marilyn selbstsicherer werden lässt und dadurch rücken ihre Träume und Ziele immer häufiger in den Fokus. James unterstützt sie dabei und so schmieden beide eine gemeinsame Zukunft. Bis das Schicksal unerbittlich zuschlägt und das junge Glück in Tränen und Schuldzuweisungen endet!

Die Zuneigung und Liebe von Marilyn und James hat die Autorin wunderbar einfühlsam und authentisch beschrieben und ließ die Beziehung langsam wachsen. Beiden merkt man an, was der jeweils andere für diesen bedeutet, was toll zu lesen war und in mir jede Menge Emotionen auslöste. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne und sie sind mir irgendwie ans Herz gewachsen.

17 Jahre später ist Angie auf der Suche nach ihrer eigenen Zukunft, ohne genau zu wissen, welchen Beruf sie erlernen soll. Lediglich ein Wunsch drängt immer stärker an die Oberfläche, nämlich endlich zu erfahren, was mit ihrem Vater James wirklich geschehen ist. Von ihrer Mutter Marilyn weiß sie lediglich, dass ihr Vater bei einem Autounfall gestorben sei. Als Angie durch Zufall auf Hinweise aus der Vergangenheit ihrer Mutter stößt, ist sie sich sicher, dass das nicht die ganze Wahrheit sein kann. So beschließt Angie, gemeinsam mit ihrem Ex-Freund Sam, sich auf den Weg nach Los Angeles zu machen, um endlich Antworten auf ihre Fragen zu erhalten und auch sich selbst zu finden.

War bereits das Kennenlernen von Angie´s Eltern eine kleine Achterbahn der Gefühle, toppt dieser zweite Handlungsstrang ihn um Längen. Dank der Erzählweise aus der Sicht von Angie bekommt der Leser alle Ereignisse, Fehlschläge und Emotionen ungefiltert zu lesen, was mich unheimlich stark mit der Protagonistin verbunden hat. Ich hoffte und fieberte mit ihr mit, dass sie endlich die Antworten bekommt, nach denen sie sich schon so lange sehnt. Die Suche nach ihren Wurzeln nimmt Angie sehr mit, aber auch das Verhältnis zu ihrem Ex-Freund Sam belastet sie. Durch diesen Umstand habe ich Angie noch besser kennengelernt und so konnte ich nachvollziehen, warum sie bei manchen Dingen so gehandelt hat. Trotzdem mochte ich sie, da sie trotz aller Widrigkeiten für die Wahrheit kämpft, auch wenn dies bedeutet, selbst verletzt zu werden.


Mit Auf der Suche nach dem Kolibri (Magellan) ist Ava Dellaira eine lebensbejahende und sehr emotionale Geschichte gelungen, die bewegend ist und Themen wie Rassismus, Freundschaft, Vertrauen und Liebe in einer wunderbar zu lesenden Story vereint. Jeder einzelne Charakter hat so viel Tiefe und ihre Schicksale lösten in mir die unterschiedlichsten Gefühle aus, weshalb ich hier nur jedem empfehlen kann, dieses Buch zu lesen - 5 von 5 Nosinggläser.








 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

6 Kommentare:

  1. Hey Lieblings-Uwe, <3

    das Buch klingt mal wieder nach typisch Magellan und einfach wundervoll. Ich finde ja schon das Cover total zauberhaft.
    Schön das dieses Buch wieder einige emotionale Momente für dich bereit gehalten hat.
    Ich glaube, dass dieses Buch so ein Buch ist bei dem ich in der Stimmung dafür sein muss, weil es mich emotional sonst doch etwas zu sehr mitnehmen würde.
    Gerade was du über Sylvia schreibst, hat mich schon sehr wütend gemacht.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hey Lieblings-Sandra <3,

      ich kann dir, was das Buch in Verbindung mit dem Magellan Verlag betrifft, nur zustimmen. Hier passt wieder einmal alles zueinander. Was die Story, die Stimmung und das Emotionale angeht, glaube ich auch, dass es dich mitnehmen würde. Trotzdem kann ich es dir nur ans Herz legen. Was Sylvia angeht, würdest du, als Mutter, erst recht mit dem Kopf schütteln. Das Verhalten von ihr kann einen auch nur wütend machen.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  2. Huhu Schnuffi, <3

    ich freue mich auch schon unglaublich auf die Geschichte. Ich habe natürlich auch nichts anderes erwartet, als dass das Buch toll und vor allem auch, typisch Magellan, sehr emotional ist. Mir gefällt es sehr, dass man hier erst vom Leben der Mutter und später auch von der Tochter erzählt bekommt. Auf Angie bin ich besonders gespannt.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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    1. Hi Prinzessin <3,

      oh, du wirst sehr viel Spaß und tolle Momente mit dem Buch haben. Da bin ich mir auch ganz sicher. Die Gliederung, also erst aus der Sicht von Marilyn und danach von Angie zu erfahren, fand ich toll. Irgendwie bin ich mehr Team Marilyn, als Team Angie und ich bin gespannt, zu wem du tendieren wirst.

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

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  3. Hallo lieber Uwe,
    ach, ich freue mich immer noch so sehr darüber, dass dir der Kolibri auch so gut gefallen hat. Ich muss sagen, dass ich beide Handlungsstränge, sowohl den von Marylin, als auch den von Angie, sehr genial fand. Ich könnte mich gar nicht so recht entscheiden, welcher mir besser gefiel. Vielleicht doch der von Marylin.

    Die Entscheidungen, die Marylins Mutter für ihre Tochter getroffen hat, fand ich auch einfach nicht akzeptabel. Wie kann man sein Kind dazu zwingen, seinen eigenen Traum zu leben. Das ist sehr egoistisch.

    Überhaupt war die Geschichte in einigen Punkten sehr emotional. Eine wundervolle Geschichte <3

    Ganz liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Hallo lieber Uwe,

      es hat mir auch sehr viel Freude bereitet, mich mit dir über das Buch zu unterhalten. Auch weil mir in vielen Dingen einer Meinung sind und es genauso empfunden haben.

      Ganz liebe Grüße,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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