Rezension - Ellingham Academy - Die Botschaft an der Wand von Maureen Johnson

Übersetzerin: Sandra Knuffinke & Jessika Komina
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 416
ISBN: 978-3-7432-0234-4

Preis: 19,95 €

Quelle des Covers: Loewe Verlag

Nachdem Stevie das Rätsel rund um die Entführung von Alice lösen konnte, sind trotzdem noch längst nicht alle Fragen beantwortet. So schwebt über allem die Frage, ob Alice noch leben könnte. Aber auch die Tatsache, wie die Todesfälle aus der Vergangenheit mit denen aus der Gegenwart zusammenhängen, lassen Stevie nicht los. 

Als ein neuer Unfall am Internat geschieht, wird dieses evakuiert. Stevie ist sich sicher, ihre Antworten nur dort zu finden, weshalb sie beschließt, sich gemeinsam mit ihren Freunden, in der Schule zu verstecken, um den Mörder endlich zu fassen.

Bereits mit Beginn dieser Reihe mochte ich den Mix aus Vergangenheit und Gegenwart sowie den kriminalistischen Anteil an dieser Geschichte sehr. Deshalb war ich sehr neugierig auf den finalen Band von Ellingham Academy - Die Botschaft an der Wand von Maureen Johnson und, ob es Stevie gelingen würde, auch die letzten Rätsel zu lösen. 

 

Nachdem es Stevie geglückt ist, den Entführungs- und Mordfall rund um die Familie Ellingham aufzuklären und dafür jede Menge Lob und Anerkennung bekommen hat, sollte man meinen, dass nun endlich Ruhe an der Ellingham Academy einkehrt und sich die Schüler*innen wieder den wesentlichen Dingen zuwenden könnten. Doch weit gefehlt, denn schon nach kurzer Zeit geschieht wieder ein seltsamer Unfall, der das Internat in den allgemeinen Blickpunkt rücken lässt. Für Stevie passt dieses Vorkommnis allerdings genau ins Bild, was sie nun noch mehr anspornt, auch hinter die Geheimnisse aus ihrer Gegenwart zu kommen. So beginnt sie nochmals von vorne alle Fakten gründlich durchzugehen, stellt Thesen auf, nur um diese dann wieder zu verwerfen und neue und differenziertere Behauptungen aufzustellen. Unterstützung erhält sie dabei von ihren Freunden Nate, Janelle und Vi sowie von Hunter.

 

Doch Stevie beschäftigt neben der Frage, wer hinter den Morden und Unfällen der jüngsten Zeit steckt auch, wie sie ihre Freundschaft und Beziehung zu David wieder verbessern kann. 

 

Obwohl die Hintergründe für die Taten aus der Vergangenheit bereits im zweiten Teil aufgelöst wurden, erfährt der Leser*in noch viele weitere Details und Geheimnisse. Dies hat die Autorin wunderbar mit den Ereignissen aus der Gegenwart verknüpft, was einfach nur toll zu lesen war. Ebenso genial finde ich den Untertitel des Buches, da er eine tolle Anspielung auf ein vorangegangenes Ereignis ist. Der Schreibstil ist super flüssig und durch die Wechsel zwischen dem Leben im Jahr 1936 und heute wird die Handlung zu keinem Zeitpunkt langweilig. Ganz im Gegenteil, denn so konnte ich gemeinsam mit Stevie ermitteln und meine ganz eigenen Theorien aufstellen.

 

Als die Schule aufgrund eines heran nahenden Schneesturms geräumt werden soll, steht für Stevie fest, dass sie sich die Chance, auch diesen Fall aufzuklären, nicht nehmen lassen möchte. Deshalb beschließt sie sich zu verstecken und somit das Gelände nicht zu verlassen. Auch Nate, Janelle, Vi und Hunter, der seit kurzem ebenfalls an der Schule wohnt, wollen Stevie nicht alleine lassen und bleiben ebenfalls. 

 

Stellt sich nur die Frage, ob diese Idee wirklich klug war, denn als nach kurzer Zeit das Unwetter über das Land fegt, wird den Jugendlichen erst so wirklich bewusst, wie fahrlässig ihre Entscheidung war. Und als plötzlich auch noch David wie aus dem Nichts auftaucht, nimmt das Unheil seinen unaufhaltsamen lauf.

Wie bereits erwähnt gefällt mir nicht nur, Dinge aus den verschiedenen Zeiten zu erfahren, auch die Charakterentwicklungen sind großartig.

Stevie ist mir richtig ans Herz gewachsen, mit ihrer verschrobenen Art und ihrer Hartnäckigkeit an den Sachen festzuhalten. Es ist toll, wenn man ihr bei den Ermittlungen über die Schultern schauen kann und wiederholt mitbekommt, wie sie sich in ihren Gedankengängen rund um die einzelnen Hinweise verliert. Diese Eigenschaften wird vielleicht nicht jeder Leser*in mögen, aber ich finde, dass dies absolut zu ihr und zu dieser Geschichte passt.

 

Ein Charakter, den ich ebenfalls nach wie vor sehr mag, ist David. Seine eigenwillige Art, sich Menschen gegenüber zu verhalten, mag egoistisch und selbstgerecht sein, aber blickt man hinter seine Fassade, so kommt man nicht umhin, sein Verhalten zu verstehen. 

Ebenso die tollen Freundschaften zwischen Stevie, Nate sowie Janelle und Vi gefallen mir, da sie authentisch dargestellt sind.

 

Neben dem Kriminalfall, der selbstredend im Vordergrund der Story steht, geht es aber auch um die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, seine Talente zu entdecken und diese gefördert zu bekommen (wie z. B. durch ein Internat, wie die Ellingham Academy). Individualität und Kreativität sind Aspekte, die uns Menschen von anderen unterscheiden, auch wenn diese Personen oftmals auf uns distanziert, verschroben oder gar chaotisch wirken, haben sie ihre Daseinsberechtigung. Denn nur so kommen wir als Gesellschaft weiter. 

 

   

Auch der dritte und finale Band von Ellingham Academy - Die Botschaft an der Wand (Loewe Verlag) von Maureen Johnson zog mich wieder in seinen Bann und bescherte mir spannende und mitreißende Lesestunden. Gerade der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart lassen den Leser*in nicht los und so fieberte ich dem Ende regelrecht entgegen. Ich bin sehr neugierig, was Maureen Johnson als nächstes schreiben wird und möchte dies auf jeden Fall lesen - 4,5 von 5 Nosinggläser.

Reihe:

Ellingham Academy (1). Was geschah mit Alice? (Rezension)

Ellingham Academy (2). Die geheimnisvolle Treppe (Rezension)

 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.