Freitag, 31. Dezember 2021

Rezension - Game Changer von Neal Shusterman

 
Übersetzer*in: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze & Andreas Helweg
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 416
ISBN: 978-3-
7373-5884-2
Preis: 18,00 €

Quelle des Covers: Fischer/Sauerländer

 
Ash, ein weißer, heterosexueller junger Mann aus der Mittelschicht, wird eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert und bekommt dort die Möglichkeit, die Welt zu verändern. Schlagartig ist er der Mittelpunkt des Universums. 

Bei dem Versuch herauszufinden, warum ihm diese Fähigkeit zuteilwurde, führt er versehentlich die Rassentrennung wieder ein. Um seinen Fehler rückgängig zu machen, versucht er alles in seiner Macht stehende zu tun, doch dabei muss er feststellen, dass es unendlich viele Möglichkeiten gibt, alles noch viel schlimmer zu machen.


Die Idee hinter Game Changer. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen von Neal Shusterman fand ich super interessant. Was wäre, wenn man plötzlich die Macht besitzen würde, Ereignisse zu verändern? Wo würde man beginnen und vor allem, wie würde man diese korrigieren? 
 
Unter anderem diese Fragen stellte ich mir, nachdem ich mir den Klappentext durchgelesen hatte. Ich fand es mega faszinierend und entsprechend hohe Erwartungen hatte ich an die Story. Ash, ist ein weißer, heterosexueller junger Mann, der zwar viele Freunde und mit Leo auch einen besten Freund hat, aber die Bindung zu seinem Bruder, Hunter, und seinen Eltern, besonders die zu seinem Vater, ist nicht wirklich vorhanden. Eine große Leidenschaft von ihm ist Football spielen, darin ist er gut, dafür sind seine schulischen Leistungen eher durchschnittlich, weshalb er in Mathe Nachhilfe von Paul, einem älteren Jungen, bekommt. So ist Ash auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und seinem Platz im Universum. Und genau diese Chance bekommt er, denn plötzlich ist er der Mittelpunkt des Universums und erhält die Macht alles zu verändern.
 
Als Ash an einem Freitagabend beim Spiel den Quaterback des gegnerischen Teams tackelt, gerät seine Welt das erste Mal in Schieflage und nachdem er wieder zu sich kommt, muss er feststellen, dass er sich in einer neuen Realität befindet. Zwar sind die Unterschiede nur sehr gering, doch Ash fallen diese nach und nach auf. Selbstverständlich ist dies nur der Auftakt, zu weiteren Verschiebungen innerhalb der Handlung.
 
Und genau da fingen meine Probleme mit Ash an. Empfand ich ihn vor der ersten Realitätsverschiebung noch als klug und durchaus auch mit einer Portion Weitsicht für gewisse Dinge gesegnert, wurde für mich sein Verhalten mit jedem Sprung seltsamer. Ich verstand einfach nicht, weshalb er das Alles nicht hinterfragte, sondern es mehr oder weniger geschehen ließ. Natürlich möchte er wieder mit aller Macht in seine Wirklichkeit zurück und ebenso müssen hierbei natürlich Probleme bewältigt werden, um dieses Ziel zu erreichen, aber irgendwie konnte er mich nicht in Gänze überzeugen. Auch hat der Autor für mich diese Ereignisse nicht immer glaubwürdig dargestellt bzw. die Hintergründe dafür gut erläutert. Ich fragte mich, weshalb ausgerechnet Ash ausgewählt wurde. Ich fragte mich, warum ausgerechnet Ash ausgewählt wurde und es blieben auch sonst noch einige Fragen offen.
 
Was Neal Shusterman allerdings für mein Empfinden gut in die Handlung eingebunden hat, sind die Themen Freundschaft, Gleichberechtigung, Diskriminierung, Mobbing, Rassentrennung, Intoleranz sowie Homophobie. Dies regt definitiv zu Nachdenken an.
 
Schön fand ich die Freundschaft zwischen Ash und Leo. Beide würden für den jeweils anderen durchs Feuer gehen, dabei steht die Hautfarbe, Leo ist Afroamerikaner, nie zur Diskussion. Auch als in einer anderen Realität die beiden nicht befreundet sind und die Gesellschaft in weißer und schwarzer Herkunft getrennt ist, finden die beiden zueinander. Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass Ash mit Katie eine Person hat, die in jeder neuen Welt an seiner Seite ist.
 
Mit jedem neuen Sprung wurde die Story für mich zunehmend anstrengender zu lesen, denn so manche Veränderungen die Ash widerfuhren, fand ich etwas sehr überspitzt dargestellt. Entsprechend zäh kam mir das Ganze vor und ich fragte mich, wie der Autor dies zu einem zufriedenstellenden Ende bringen sollte.


Game Changer. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen (Fischer/Sauerländer) von Neal Shusterman lässt mich zwiegespalten zurück. Der von ihm gewählte Ansatz, was würde man verändern, wenn einem die Chance dazu geboten wird, gefällt mir nach wie vor, auch die Themen, wie Freundschaft, Intoleranz gegenüber Andersartigkeit jeglicher Art oder Diskriminierung sind wichtige Aspekte und doch fehlte mir hier die tiefere Bedeutung in dieser Geschichte. So reichte es leider nur zu 3,5 von 5 Nosinggläser.
 

 


 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Uwe,

    so richtig mag dieses Buch von Shusterman nicht überzeugen. Nun kommt es von der Wunschliste runter. Es klingt zwar nicht schlecht, aber auch nicht danach, dass ich es unbedingt gelesen haben muss.

    Gutes neues Jahr!

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      ich kann deine Beweggründe gut nachvollziehen. Die Idee und auch die darin enthaltenen Botschaften sind schon gut und es macht auch Spaß dies zu lesen. Doch irgendwie ahat die Geschichte auch ihre Längen, was schade ist.

      Dir auch ein frohes neues Jahr!

      Liebe Grüße
      Uwe

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