Samstag, 30. Juli 2022

Rezension - Die Adlerreiter und das Horn der Rohira von Bernd Perplies & Christian Humberg

Ausgabe: Hardcover
Seiten: 368
ISBN: 978-3-
522-18569-1
Preis: 15,00 €

Quelle des Covers: Thienemann-Esslinger

Um die schwebende Stadt Dûhn vor einer Katastrophe zu bewahren, bleiben Talyn und seinen Freunden nur 15 Tage Zeit um die mächtige Herde der Bala zu finden. Jedoch fehlt ihnen das Ruf-Horn der Rohira und so begeben sich Talyn, Dulf und Nehtiri auf eine riskante Mission. Sollte es der Gruppe nicht gelingen, diese Aufgabe zu bewältigen, droht Dûhn ein Krieg mit den Vorlakks.

Auf ihrer gefährlichen Reise quer durch das Wolkenmeer treffen die unerschrockenen Adlerreiter auf Luftpiraten, jede Menge Ungeheuer und es warten einige Prüfungen auf sie, die es zu bewältigen gilt. Wird es ihnen gelingen, ihre Heimat zu retten und den drohenden Krieg zu verhindern...

Da ich Drachen- und Abenteuergeschichten gepaart mit fantastischen Wesen sehr liebe, war mir sofort klar, dass ich Die Adlerreiter und das Horn der Rohira von Bernd Perplies & Christian Humberg lesen muss. Hervorzuheben ist, neben der interessant klingenden Story, auch die Cover- und Buchgestaltung, die meine Fantasie sofort angeregt hat.

Talyn und sein Riesenadler Sturmkralle sind unzertrennlich und beide genießen es durch das Wolkenmeer seiner Heimat Dûhn zu fliegen. Talyn ist zwar noch recht jung, aber er möchte die Welt sehen und Abenteuer erleben. Am liebsten gemeinsam mit seinen Freunden Dulf und
Nehtiri. Doch das Wolkenmeer ist tückisch und gefährlich. Wer einmal abstürzt, ist verloren und nicht mehr zu retten, weshalb seine Eltern ihm immer wieder ins Gewissen reden. 

Seine etwas ältere Schwester Salla stört das Verhalten ihres Bruders, was häufig zu kleineren Streitereien führt. Aber tief in ihren Herzen spüren sie, dass sie den jeweils anderen lieben. Das Verhältnis zwischen Talyn und Salla gefiel mir und ich empfand es als authentisch, da es immer wieder mal zu Interessenkonflikten und Meinungsverschiedenheiten unter Geschwistern kommt.

Während sich Tayln, Dulf und Nehtiri in ihrem Lieblingsgarten die Bäuche mit leckeren Früchten vollschlagen, sehen sie am Horizont Rauch aufsteigen. Allen drei ist sofort klar, dass es sich dabei nur um die Insel, auf der Dulf mit seinen Eltern lebt, handeln kann. So schnell wie möglich fliegen die Freunde zurück und erleben, wie das Eiland von riesenhaften Wesen angegriffen wird. Die Arbeiter und Bewohner versuchen mittels Feuer die Angreifer in die Flucht zu schlagen und erst mit dem Eintreffen von Kriegern gelingt es ihnen schließlich, die Monster zu verjagen. Talyn ahnt, dass hinter der Attacke weitaus mehr steckt und so nehmen er und Sturmkralle, Dulf mit Keinfeder und Nehtiri auf ihrem mechanischen Fluggerät Sonnenschein die Verfolgung auf. Auf ihrer Suche nach Antworten finden sie schließlich einen Jungen, der starke Verletzungen davongetragen hat und bringen ihn zurück in die Stadt, damit dieser untersucht und behandelt werden kann.

BaRakk, so der Name des Jungen, gehört zum Volk der Vorlakks, die durch das Wolkenmeer reisen und den Bala Tieren folgen. Aufgrund des Angriffes auf die Insel von Dulf sind die Bala´s verschwunden, was verheerende Auswirkungen auf die Nahrungsbeschaffung der Vorlakks hat. Die Anführer der Vorlakks, darunter auch BaRakks Vater, machen die Menschen von Dûhn für ihre Situation verantwortlich und fordern die Herausgabe ihrer Lebensmittel. Sie stellen den Stadtoberen ein Ultimatum von 15 Tagen, ansonsten greifen Sie die Stadt an und holen sich die Vorräte mit Gewalt. 

Diese Konstellation veranschaulicht sehr deutlich, wie schnell der Mensch bereit ist, andere zu verletzen, wenn seine Grundbedürfnisse, wie Essen oder Wasser, bedroht werden. Dies haben die Autoren gut und jugendgerecht dargestellt. Das Buch regt zum Nachdenken an und man sollte immer versuchen eine friedliche und gemeinsame Lösung für das Problem zu finden und vor allem, miteinander darüber zu reden, anstatt sich die Köpfe einzuschlagen. Deshalb gefiel mir auch das Engagement von Salla, Talyn, Dulf, Nehtiri und BaRakk sehr. Obwohl es zwischen den vier Jugendlichen und BaRakk zu Beginn natürlich Vertrauensprobleme gibt, raufen sich die fünf zusammen und versuchen gemeinsam das Horn von Rohira zu finden, um den drohenden Krieg zu verhindern. Denn nur mit dem Klang des Horns gelingt es, die Bala-Herde wiederzufinden.

Dulf ist ein herzensguter Mensch, aber er ist nicht wirklich der schnellste, wenn es ums Denken geht, trotzdem muss man ihn mögen. Nehtiri ist eine Frohnatur und eine Tüftlerin vor dem Herrn. Sie ist pfiffig, hat tolle Ideen und ist für ihr Alter schon sehr erwachsen. So ist es wenig verwunderlich, dass ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe. Auch Salla mochte ich, hätte mir aber gewünscht noch ein wenig mehr über sie zu erfahren. BaRakks Verhalten konnte ich gut nachvollziehen und sein Zögern im Hinblick auf die anderen Jugendlichen absolut verstehen, weshalb es umso schöner war, mitzuerleben, wie er im weiteren Verlauf der Story mehr Vertrauen in sich und seine Weggefährten fand.

Ich war neugierig, was die jungen Adlerreiter erwarten wird, welche Gefahren auf sie lauern und welche Aufgaben es zu bewältigen gilt. Denn es droht ihnen von allen Seiten Unheil, seien es Ungeheuer oder Luftpiraten, um nur einige zu nennen. Obwohl Bernd Perplies & Christian Humberg sich hier einige tolle Dinge haben einfallen lassen und der Schreibstil recht bildhaft ist, fehlten mir Spannung und Nervenkitzel. Und obwohl mich die Handlung nicht in Gänze fesseln konnte, wollte ich wissen, wie alles endet. Und dieses Ende konnte mich zum Glück überzeugen.


Trotz einer sehr interessanten Story und tollen Ideen von Bernd Perplies & Christian Humberg, konnte mich Die Adlerreiter und das Horn der Rohira (Thienemann-Esslinger) nicht in vollem Umfang begeistern. Zwar ist die Geschichte recht kurzweilig und unterhält die Leser*innen auch, aber für mein Dafürhalten hätte der Handlung mehr Spannung und Nervenkitzel gut zu Gesicht gestanden. Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen stehen hier im Vordergrund, aber auch der Austausch untereinander und das Finden von Lösungen ohne Gewalt anzuwenden, werden hier wunderbar thematisiert, weshalb ich letztlich knappe 4 von 5 Nosinggläser vergebe.




 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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