Montag, 12. September 2022

Rezension - Cursed Worlds. Aus Ihren Schatten ... (1) von Rena Fischer

Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 512
ISBN: 978-3-
96976-001-7
Preis: 15,00 €

Quelle des Covers: Moon Notes

Seit ihre Eltern vor ein paar Jahren mit Finns Zwillingsbruder völlig unerwartet verschwanden, leben Sis und ihr Bruder Finn bei ihrer Großmutter Tess. Als diese mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird, hinterlässt sie den beiden einen mysteriösen Auftrag, "reist nach Spanien, und findet den Sohn des Wolfes". 

Es stellt sich heraus, dass dies ein Codename für einen Freund ihres Vaters ist, der sie in ein Familiengeheimnis einweiht. Denn mittels einer Gewandfibel, eine Art magischem Schmuck, ist es ihnen möglich, die Weltengrenzen zu überqueren. Dieses Geheimnis könnte ihre Familie endlich wieder vereinen oder sie alle töten.

Da mich bereits die Elbendunkel Dilogie von Rena Fischer begeisterte und der Klappentext zu Cursed Worlds. Aus ihren Schatten ... mystisch, spannend und geheimnisvoll klang, war meine Neugierde auf dieses Buch natürlich sofort geweckt.

Seit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Eltern und ihrem Bruder Kieran vor ein paar Jahren, leben die Geschwister Sis und Finn bei ihrer Großmutter Tess. Tess redet über diesen Vorfall so gut wie gar nicht und lässt auch kaum Fragen darüber zu, weshalb die Geschehnisse weitestgehend im Dunkeln liegen. Trotzdem haben sie das Beste aus der Situation gemacht und ihre Großmutter umsorgt die beiden und versucht, obwohl das Geld recht knapp ist, ihnen einen erfolgreichen Start für ihr weiteres Leben zu ermöglichen. Doch als Tess eines Abends einem Schlaganfall erleidet und ins Krankenhaus eingeliefert wird, bricht für Sis und Finn eine Welt zusammen. Nicht nur, dass sie sich, im Hinblick auf dieses Ereignis, große Sorgen um ihre Oma machen, auch stehen sie vor dem Problem, dass sie nun keinen Vormund mehr haben.

Finn hat ein aufbrausendes Temperament, wie sein Vater, was ihn häufig zu unüberlegten Äußerungen und Handlungen verleitet, die er später bereut. Trotzdem hat er ein gutmütiges Herz und ist tierlieb. Seine Schwester Sisgard, kurz Sis, ist das genaue Gegenteil von ihrem Bruder. Sie überlegt erst, bevor sie handelt, ist dabei sehr besonnen und fühlt sich für Finn verantwortlich.

Luke ist der beste Freund der Geschwister und zugleich der Nachbarsjunge. Als dieser vor knapp fünf Jahren, zusammen mit seinem Vater, ins Haus nebenan einzog, hielten ihn viele für einen Nerd. Doch mittlerweile hat Luke sein Leben radikal verändert, er liebt Kraftsport- und Ausdauertraining und träumt von einem Sportstudium, sehr zum Leidwesen seines egozentrischen und cholerischen Vaters.

Völlig neben sich, packen Finn und Sis ein paar Kleidungsstücke und Hygieneartikel für Tess Aufenthalt in der Klinik ein. Dabei stoßen sie auf eine mysteriöse Botschaft, mit der Bitte, diese im Falle des Todes von Tess zu öffnen. Obwohl dieser Fall nicht eingetreten ist, sind beide so neugierig und lesen diesen Brief. Der Inhalt dieser Nachricht ist völlig surreal, denn Sis und Finn werden darin aufgefordert, ausgerechnet an den Ort des Verschwindens ihrer Familie zu reisen. Kurz entschlossen brechen sie, gemeinsam mit Luke, nach Spanien auf, um den Sohn des Wolfes ausfindig zu machen. Auf der Fahrt dorthin plagt sich Finn mit seltsamen und wirren Albträumen herum, die er sich nicht erklären kann. So ist es wenig verwunderlich, dass er völlig kaputt, müde, wütend und verstört ist.

Erzählt wird die Story zu großen Teilen aus der Sicht von Sis, Finn und Kieran sowie aus verschiedenen Zeitebenen, was die Handlung auf den ersten Blick recht komplex erscheinen lässt. Doch ich habe mich hier recht schnell zurecht gefunden und durch die gewählte Erzählweise erfuhr ich so mehr über die Gefühle und Gedanken der einzelnen Charaktere. Ebenso erzeugte das Buch bei mir nicht nur eine unterschwellige Spannung und der unbedingte Wille weiterzulesen, sondern warf auch jede Menge Fragen auf, weshalb ich mit Sis, Finn, Luke und Kieran mitfieberte und miträtselte.

Die Welt Erebos, in die die Eltern samt Kieran gezogen wurden, kommt dem des Mittelalters recht nahe. Die Menschen leben dort in Armut und permanenter Angst. Unterdrückung und jede Menge Gewalt, die durch die Herrschaft von Damianos, einem bösen, tyrannischen Zauberer und dessen skrupellosen Statthalter Dermoth, verursacht wird, sind hier ständiger Begleiter. Trotzdem faszinierte mich dieses Szenario, da es im völligen Kontrast zu unserer Entität und somit der von Sis, Finn und Luke steht.

Kieran war mir zu Beginn nicht wirklich sympathisch und er kam mir irgendwie traumatisiert, aufgrund des Weltenwechsels, vor. Auch sein Handeln im weiteren Verlauf konnte ich zunächst nicht nachvollziehen, was es mir weiterhin nicht leicht machte, ihn zu mögen. Doch spätestens durch einen sehr interessanten Partner, den er während seiner Ausbildung kennenlernte, konnte ich ihn besser verstehen und auch einschätzen. Nichtsdestotrotz wurde ich nicht ganz warm mit ihm.

Bei dem Antagonisten Damianos lief es mir eiskalt den Rücken herunter, denn er ist rücksichts- und gefühllos. Seine Taten sind richtig heftig, er ist ein großer Narzisst, nimmt auf niemanden Rücksicht und verfolgt seinen Plan mit erbarmungsloser Härte und aller Konsequenz. Sein Statthalter Dermoth, ist ein Sadist, wie er sprichwörtlich im Buche steht. Er liebt Gewalt über alles, verteilt diese großzügig und lässt jeden seine Position und Macht spüren. Besonders Kieran lässt er dabei seine "volle Aufmerksamkeit" zuteilwerden.

Als Finn, Sis und Luke schließlich den Sohn des Wolfes finden, stellt sich dieser als ein Freund ihrer Eltern heraus. Ramón, so der Name des Mannes, bringt endlich etwas Licht in die Vergangenheit der Geschwister, denn er war an jenem schicksalhaften Tag dabei. Dass was er jedoch erzählte, nämlich dass das Verschwinden der Eltern samt des Bruders, durch eine sogenannte Gewandfibel, eine Art magischem Schmuck, passierte, konnte ich zunächst nicht glauben. Auch weil Ramón recht geheimnisvoll daher kommt, wusste ich nicht, ob man ihm tatsächlich trauen kann. 

Als Finn auf dem Grundstück von Ramón von einem gefährlichen Wesen angegriffen wird, seine Albträume immer wirrer und grauenvoller werden, spitzt sich die Lage für die Jugendlichen mehr und mehr zu. Bei einem weiteren Angriff widerfährt Finn ein verhängnisvoller Fehler, was dazu führt, dass sich er, Sis und Luke in Erebos wiederfinden. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Story nochmals Fahrt auf und sorgte bei mir dafür, dass ich unbewusst beim Lesen den Atem anhielt. 

Die hier entworfene Welt von Rena Fischer, mit all ihren, teils sehr gefährlichen Wesen sowie gespickt mit jeder Menge Magie und einer besonderen Atmosphäre, begeisterten mich sehr. Dabei lässt die Autorin den Leser*innen genügend Zeit, gemeinsam mit den Charakteren, Erebos zu erkunden und zu erleben. Auch dank des wunderbaren Schreibstils hatte ich während dem Lesen ein permanentes Kopfkino. Ich musste unbedingt wissen, ob es Sis, Finn und Luke gelingen würde, Damianos Plan zu vereiteln. Darüber hinaus war ich erpicht darauf zu erfahren, was Kieran letztlich im Schilde führte. Das Ende ist sehr dramatisch, brutal und auch irgendwie berührend, weshalb ich mich schon jetzt sehr auf den zweiten Band freue.


Rena Fischer hat in Cursed Worlds. Aus ihren Schatten ... (Oetinger/Moon Notes Verlag) eine sehr bewegende, fesselnde und magische Welt erschaffen, die mich völlig in ihren Bann gezogen hat. Ein genialer Auftakt, der mich bereits mit der ersten Seite in eine Welt katapultierte, die mein Kopfkino sofort auf Hochtouren laufen ließ. Diese geheimnisvolle Geschichte besticht durch Komplexität und Vielschichtigkeit, was mir spannende Lesestunden bescherte. Ich möchte euch daher diese Dilogie sehr ans Herz legen und von mir gibt es sehr gute 5 von 5 Nosinggläser.





 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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