Dienstag, 6. September 2022

Rezension - Die Gilde der Hutmacher - Geheimnisse aus Stoff und Seide (1) von Tamzin Merchant

Übersetzer*in: Nadine Mannchen
Illustrationen: Paola Escobar
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 400
ISBN: 978-3-
7432-1416-3
Preis: 18,00 €

Quelle des Covers: Loewe Verlag

Als Cordelia Hatmaker die Nachricht erreicht, dass ihr Vater bei der Suche nach besonderen Accessoires für seine neue Hutkollektion verschollen ist, kann sie dies nicht wirklich glauben. Als dann auch noch jemand die Magie der Hüte für dunkle Zwecke einsetzt, schwebt ganz England in großer Gefahr! 

Während sich die verfeindeten Handwerksgilden gegenseitig dafür verantwortlich machen, liegt es an Cordelia, mit Hilfe einer atemberaubenden Hutkreation gepaart mit jeder Menge Magie ihren Vater und das Land zu retten.

Da mir Geschichten rund um mutige Helden*innen, in denen es um Magie und Geheimnisse geht, schon immer gefallen haben, war meine Neugierde auf Die Gilde der Hutmacher - Geheimnisse aus Stoff und Seide (1) von Tamzin Merchant natürlich geweckt. Die Gestaltung des Covers sowie die wunderbaren Illustrationen von Paola Escobar sind schon mal ein echter Hingucker und machen Lust zu diesem Buch zu greifen.

Die Autorin hat hier eine sehr interessante Geschichte geschrieben, bei der man mit jeder Seite spürt, welche Magie in ihr steckt. Die Idee der verschiedenen Handwerksgilden, seien es die Hutmacher, die Stiefelmacher, Handschuhmacher oder die Uhr- und Mantelmacher, die für den König und dessen Hofadel Kleidungsstücke und Gegenstände kreieren, hat mir richtig gut gefallen. Mit den verschiedensten Accessoires kann man, einen Hut, einen Handschuh oder Stiefel so verzieren, dass einem dieser zum Beispiel Mut oder Würde verleiht oder die Angst vor einem Auftritt nimmt. Dabei sind es gerade diese kleinen Feinheiten, die auch diese Story ausmachen.

Als die junge Cordelia erfährt, dass das Schiff ihres Vaters, dem bedeutenden Hutmacher Prospero Hatmaker, auf See verschollen ist, kann sie dies nicht wirklich glauben. Und so lässt sie nichts unversucht, um ein Schiff zu finden, welches nach Überlebenden sucht. Dieses Unterfangen gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn als niemand geringerer als der König von England sich merkwürdig verhält und sich wie ein Irrer aufführt, ahnt Cordelia, das hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Der Zustand des Königs verschlechtert sich mit jedem Tag mehr, weshalb schließlich seine Tochter, Prinzessin Georgina, die Amtsgeschäfte übernehmen muss. Und wäre dies nicht schon genug, schwebt über ganz England ein bevorstehender Krieg gegen Frankreich. So beschließt Cordelia, die Suche nach ihrem Vater vorerst hinten an zu stellen und versucht, gemeinsam mit ihrem Freund Goose, aus der Gilde der Stiefelmacher, sowie dem Straßenjungen Sam, hinter die Intrigen und Machenschaften zu gelangen. Denn eines steht für Cordelia definitiv fest, jemand treibt mit angefertigten Kleidungsstücken und Gegenständen ein böses Spiel.

Gerade die Herstellung der Hüte, die Leidenschaft von Tante Ariadne, Onkel Tiberius und Großtante Petronella hierfür, aber auch die damit einhergehende Verantwortung, sorgsam mit den einzelnen "Zutaten" umzugehen, fand ich toll beschrieben und konnte mir dies gut vorstellen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, auch ein wenig mehr über die anderen Gilden und deren Arbeit zu erfahren. Vielleicht geschieht dies ja im zweiten Band.

Cordelia ist ein wissbegieriges, schlaues Mädchen, die es mit Verboten und Regeln manchmal nicht so genau nimmt. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich auch eine Hutmacherin zu sein. Doch ihre Tante Ariadne, Onkel Tiberius und ihre Großtante Petronella halten sie noch für zu jung und unerfahren. Cordelia fühlt sich dafür aber reif, kann die ganzen Vorschriften nicht verstehen und würde viel lieber ihre Hutkreationen mittels Bauchgefühl und ihrer Fantasie entwerfen. Als sie eines Tages auf den Laden der Familie aufpassen soll und zum ersten Mal auf den Theaterschauspieler Sir Hugo trifft, nimmt das Schicksal seinen Lauf. 

Ich mochte Cordelia sofort, konnte ich ihre Gefühle und Wünsche doch gut nachvollziehen, endlich mit dem Hutmachen anfangen zu können. Neben Cordelia gefiel mir auch besagter Sir Hugo richtig gut, da er mich häufiger zum Schmunzeln brachte. Für seine Theateraufführungen, seine übertriebenen und ausschweifenden Dialoge sowie für sein Handeln, als er Cordelia zur Seite sprang, feierte ich ihn.

Goose tat mir irgendwie leid, er möchte Cordelia ein wahrer Freund sein, kann dies aber nur heimlich tun, da die beiden Familien der Hut- und Stiefelmacher, nach gewissen Vorkommnissen, verfeindet sind. Auch mit seinem Selbstwertgefühl ist es nicht weit her und Abenteuer sind auch nicht wirklich sein Steckenpferd. Trotzdem versucht er Cordelia zur Seite zu stehen, wo es nur geht.

Dank ihrer Hartnäckigkeit und Kombinationsgabe sowie unter Mithilfe von Goose, Sam und Sir Hugo kommt Cordelia schließlich einer Intrige auf die Spur. Ich genoss es, hier mitzurätseln und fieberte mit Cordelia und ihren Freunden mit. Ich hoffte, dass es ihr gelingen würde, den Krieg zu verhindern und die wahren Verbrecher zu entlarven. Auch war ich neugierig, wer oder was dahinter stecken mochte, weshalb mich das Buch nicht mehr losgelassen hat. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf ein weiteres Abenteuer mit Cordelia und ihren Freunden.


Mit Die Gilde der Hutmacher - Geheimnisse aus Stoff und Seide (1) ist Tamzin Merchant (Loewe) eine wunderbare, magische Abenteuergeschichte gelungen, die facettenreich, humorvoll und abwechslungsreich ist. Mit Liebe zum Detail beschreibt die Autorin die Herstellung der einzelnen Hutkreationen und man spürt beim Lesen, wie sich deren Wirkung auch auf die Leser*innen überträgt. Zumindest ging es mir so, weshalb ich gute 4 von 5 Nosinggläser vergebe und mich schon jetzt auf die Fortsetzung freue.






 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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