Freitag, 23. September 2022

Rezension - Schwestern durch die Zeit. Comtesse in Turnschuhen von Teresa Hochmuth

Ausgabe: Hardcover
Seiten: 256
ISBN: 978-3-
7348-5059-2
Preis: 17,00 €

Quelle des Covers: Magellan Verlag

Dottie ist sich sicher, dass ein Fehler im System vorliegen muss, denn sie ist definitiv im falschen Jahrhundert geboren. Mit Smartphone und der ganzen Technik kann sie nichts anfangen, viel spannender findet sie die Zeit von Jane Austen. Daher wünscht sich Dottie lieber ein antikes Schreibpult, als ein neues Handy. Frieda hat ähnliche Probleme: Anstatt sticken oder feine Umgangsformen zu lernen, würde sie viel lieber ferne Länder bereisen. 

Allerdings steht der erste Debütantinnenball an und Frieda soll in die Gesellschaft eingeführt werden. Als eines Tages in Friedas Schreibpult ein unbekanntes Heft auftaucht, wundert sie sich darüber. Als Dottie später die Klappe öffnet findet sie eine Nachricht in diesem Heft. Obwohl dieses Ereignis sehr eigenartig ist, entsteht über die Jahrhunderte hinweg eine Brieffreundschaft. Und so kommt es wie es kommen muss, als beide gleichzeitig zum Heft greifen, wird Dottie ins Jahr 1822 gerissen.

Ich bin ein großer Fan von Zeitreisegeschichten in jeglicher Form, weshalb ich auch ohne zu zögern zu Schwestern durch die Zeit. Comtesse in Turnschuhen von Teresa Hochmuth gegriffen habe. Die Story klingt nicht nur sehr witzig, ebenso die Idee einer Brieffreundschaft über die Jahrhunderte hinweg, machte mich neugierig, weshalb ich zum Buch gegriffen habe.

Dottie ist mit ihrem "modernen Leben" nicht wirklich zufrieden. Sie braucht Dinge wie das neueste Handy oder teure Klamotten nicht. Einzig die Vergangenheit rund um das 18. Jahrhundert sowie Jane Austin im speziellen haben es ihr schon mehr angetan. Ihre beiden Väter unterstützen sie ein wenig in ihrer Ansicht bzw. sind ihr deshalb nicht böse. So erhält Dottie ihre notwendige Freiheit und darf beispielsweise zu ihren Geburtstagsgeschenken Vorschläge machen. Mit diesem Verhalten eckt sie natürlich gerade in der Schule an und muss sich häufig den einen oder anderen Spruch anhören. Doch das ist Dottie herzlich egal, denn ihr größter Wunsch, einmal die Vergangenheit näher kennenzulernen, wird wohl kaum realisierbar sein. 

Auch Frieda nervt ihr Leben, sie ist ein kleiner Hitzkopf, aufmüpfig, bockig und anstatt gute Umgangsformen etc. zu erlernen, fühlt sie sich eingeengt und würde viel lieber durch die Welt reisen. Damit stößt sie des Öfteren Menschen, besonders ihre Mutter Baronin von Frankenhofen, vor den Kopf. Ich konnte zwar ihre Beweggründe verstehen, doch die Art und Weise, wie sie sie durchsetzen wollte, gefiel mir nicht so gut. Man könnte Frieda als Freigeist bezeichnen, eine junge Heranwachsende, die bereits ihrer Zeit voraus ist. 

So wünscht sich Dottie anstelle eines Smartphones ein antikes Schreibpult zum Geburtstag und bekommt dieses schließlich auch, worüber sie äußerst glücklich ist. Ihre erste Tat an diesem neuen Möbelstück ist sogleich eine Art Tagebuch anzulegen und nachdem sie die ersten Zeilen über ihren Tag niedergeschrieben hat, schließt sie mit einem guten Gefühl die Klappe des Sekretärs. Als sie am nächsten Tag wieder ihre Gedanken festhalten möchte, fällt ihr auf, dass jemand etwas hineingeschrieben hat. Völlig verdutzt liest Dottie die Nachricht und antwortet darauf. 

So stellt sich im weiteren Verlauf heraus, dass das Heft zwischen den Jahrhunderten hin und her wechselt, denn eben jenes antike Schreibpult steht nämlich bei Frieda, allerdings im Jahr 1822. Die beiden Mädchen sind nicht nur im selben Alter, sondern sie verbindet ebenfalls so einiges mehr. Es entsteht eine Art Brieffreundschaft zwischen Frieda und Dottie, die nicht nur schön zu lesen ist, sondern auch das Leserherz erfreut. 

Beide sind sich sofort sympathisch, wobei gerade Frieda sehr neugierig ist, was unsere Gegenwart betrifft. Dann passiert etwas, womit sie wohl nie gerechnet hätten, denn als sie zeitgleich das Pult öffnen und zum Heft greifen, wird Dottie ins Jahr 1822 gezogen und somit direkt zu Frieda.

Zwar ist Dottie über ihren Zeitsprung kurzzeitig geschockt, doch als sie realisiert, dass sie ausgerechnet in "ihrer geliebten Zeit" angekommen ist, kennt ihre Freude kein Halten mehr. Beide genießen die gemeinsame Zeit miteinander und beide lernen viel von der jeweils anderen. Dottie geht immer mehr in ihrer neuen Rolle auf, sie identifiziert sich sozusagen komplett mit dieser neuen Realität und verschwendet kaum bis keinen Gedanken daran, wie sie wieder nach Hause kommt. 

Natürlich konnte ich Dottie ein Stück weit verstehen, trotzdem empfand ich es als ein klein bisschen verstörend, dass sie darüber nicht mehr nachgedacht hat. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist das Verhalten im weiteren Verlauf der Handlung von Dottie gegenüber Frieda, denn dieses verstand ich nicht in Gänze. So führt diese Tatsache auch zu einem Streit, was Frieda zu einer Handlung treibt, die etwas Spannung in die Geschichte brachte. Ich war gespannt ob und wie es Dottie gelingen würde wieder in die Gegenwart zurückzukehren und was aus Frieda werden würde.

Zwar hatte ich eine Vermutung wie alles enden könnte, dass es dann aber tatsächlich so kam, war für mich eine schöne Überraschung. Deshalb freue ich mich auf den zweiten Teil und ich bin mir sicher, dass ich noch so einiges erwarten dürfen.


Schwestern durch die Zeit. Comtesse in Turnschuhen von Teresa Hochmuth (Magellan) ist eine lockerleichte lustige Geschichte und es hat Spaß gemacht, an der Seite von Frieda und Dottie deren Leben zu verfolgen. Das Buch liest sich recht zügig, unterhält gekonnt die Leser*innen mit den doch recht unterschiedlichen Charakteren und trotz meiner beiden kleineren Kritikpunkte freue ich mich auf die Fortsetzung. Von mir gibt es gute 4 von 5 Nosinggläser.





 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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