Dienstag, 20. Dezember 2022

Rezension - The Atlas Six. Wissen ist tödlich (1) von Olivie Blake

Übersetzer*in: Heide Franck & Alexandra Jordan
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 544
ISBN: 978-3-
596-70763-8
Preis: 22,00 €

Quelle: Fischer Tor

Die talentiertesten Magier*innen ihres Jahrgangs erhalten alle zehn Jahre die einmalige Chance die dunkelsten Geheimnisse der Menschheit in der niemals verloren gegangenen Bibliothek von Alexandria zu erfahren. Doch nur, wer den Initiationsritus lebend übersteht, den erwarten neben Macht und Weisheit auch unvorstellbarer Reichtum. 

Die beiden begnadeten Physiomagier Libby Rhodes und Nico de Varona, die Telepathin Parisa Kamali, der Empath Callum Nova, Tristan Caine, Sohn eines Londoner Gangsters sowie Reina Mori, eine Naturmagierin aus Japan, wird diese Ehre zuteil. Zwischen diesen Individuen beginnt ein Spiel auf Leben und Tod, denn nur fünf der sechs Auserwählten werden überleben...

Dem Auftaktband von The Atlas Six. Wissen ist tödlich von Olivie Blake habe ich sehr entgegen gefiebert. Nicht nur, dass das Cover unheimlich toll aussieht, suggeriert auch die Story, dass diese bestimmt jede Menge Spannung, Nervenkitzel und Komplexität mitbringt. Aber auch die Innengestaltung kann sich, mit ihren ganzseitigen Illustrationen der einzelnen Charaktere, sehen lassen. So war ich sehr wissbegierig zu erfahren, welch dunkle Geheimnisse es zu entdecken gibt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der jeweiligen Sicht der Protagonisten erzählt. Als da wären, Libby Rhodes sowie Nico de Varona, die beide Physiomagier sind, der Empath Callum Nova, die Naturmagierin Reina Mori, die Telepathin Parisa Kamali sowie Tristan Caine, Sohn eines berüchtigtsten Londoner Gangsterbosses.

Alle sechs Kandidaten haben sehr ausgeprägte Fähigkeiten und sind auf ihrem Gebiet die Besten, weshalb sie die einmalige Chance erhalten, eine einjährige Ausbildung in der alexandrinischen Bibliothek auszuüben. Diese Ehre wird nur alle 10 Jahre gewährt und sobald man den Initiationsritus erfolgreich abgeschlossen hat, erhält man Zugang zu unendlichem Wissen. Aber auch Ruhm, Macht und Einfluss gehen damit einher. Jedoch werden nur fünf der sechs Bewerber, diese Chance darauf erhalten. Eine/Einer muss daher auf der Strecke bleiben.

Unterrichtet werden sie, durch den Dozenten Dalton Ellery, der im Jahrgang davor, selbst noch "Lehrling" war. Dank seiner unauffälligen Begabung, macht ihn dies zum idealen Mentor. Dabei trägt er tief in sich ein bedrückendes Geheimnis, welches niemals das Licht der Welt erblicken darf. Und so beginnt zwischen den sechs Individuen ein Spiel auf Leben und Tod, das Schmieden von Allianzen, das Abwegen und Taktieren. Einschüchterungen sind daher von Anfang an ein stetiger Begleiter, was die Gruppe nicht wirklich voran bringt.

Olivie Blake hat sich viel Zeit genommen, um die einzelnen Personen vorzustellen, was mir gut gefiel. Auch, dass die Story jeweils aus der Sicht von Libby und Co. erzählt wurde, brachte mich diesen näher. Besonders mochte ich Libby, Tristan und Nico. Libby und Nico kennen sich aus ihrer gemeinsamen Schulzeit und stehen in einem ständigen Wettbewerb miteinander. Während Libby Nico hasst, aber zugleich nicht ohne ihn kann, ist sich Nico absolut darüber im Klaren, dass er nur mit Libby seine wahre Macht ausüben kann. Denn beide ergänzen sich, was ihre Physiomagie angeht, nämlich sehr gut. Nico ist ein kleiner Draufgänger, was allerdings nur eine Fassade ist, denn dahinter verbirgt sich ein großes Geheimnis. Libby ist schüchtern und traut sich nicht wirklich etwas zu. Ich hoffte sehr, dass sie im weiteren Verlauf der Handlung erkennt, welch toller Mensch sie ist und dass sie sich hinter niemandem verstecken muss. 

Tristan versucht permanent seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und aus dem Schatten seines berüchtigten Vaters, einem Londoner Gangsterbosses, zu treten. Seine Kraft, die sich nur langsam offenbart, hat mir richtig gut gefallen und wird im weiteren Verlauf noch sehr wichtig. Tristan hat das Herz auf dem rechten Fleck und ich war gespannt, ob er den Mut aufbringen kann, bis zum Äußersten zu gehen.

Callum ist ein richtiger Fiesling und sehr von sich eingenommen, weshalb er mir sofort unsympathisch war. Parisa ist, dank ihrer Fähigkeit Gedanken zu lesen, den Anderen einen großen Schritt voraus. Sie ist manipulativ, nimmt sich, was sie will und spielt mit jedem. Dabei ist ihr jedes Mittel recht. Lediglich Callum kann sich ihr widersetzen, was immer wieder in einem Streit zwischen den Beiden endet. Lediglich Reina, die mit Pflanzen sprechen kann und ihre Kraft aus der Erde zieht, ist eine Einzelgängerin und könnte eventuell das Zünglein an der Waage sein.

Ich empfand es als spannend, die verbalen und nonverbalen Kämpfe zwischen den sechs Kandidaten mitzuerleben. Alle sind mit viel Leidenschaft und Engagement bei der Sache, was toll zu lesen war. Gerade die Spielchen von Parisa sind dabei das Salz in der Suppe. Ebenso der Weltenaufbau mit der Oberschicht, den sogenannten Medäer, die Macht und Reichtum im Überfluss haben, fand ich faszinierend. Allerdings ist die Geschichte auch sehr detailreich und wissenschaftlich geprägt, was die einen oder anderen Leser*innen stören könnte, da sie augenscheinlich zäh und langatmig daher kommt. Doch dem ist ganz und gar nicht so, trotzdem sollte man sich fürs Lesen Zeit nehmen, um die ganzen Zusammenhänge verstehen und einordnen zu können. Denn das alles wird durch eine unterschwellige Spannung transportiert, und sofern man sich auf diese Welt und das Taktieren etc. einlässt, bekommt man eine geniale Story.

Während der ganzen Zeit war ich am miträtseln, welche Charaktere sich miteinander verbünden würden und welche Person das Schicksal des letzten Platzes ereilen würde. Dabei baut die Autorin ab ca. der Mitte der Geschichte sehr geschickt etwas ein, das ich zwar wahrgenommen, aber nicht so viel Bedeutung beigemessen habe. So kam es, dass mich das Ende richtig überrumpelt hat, da ich damit absolut nicht gerechnet habe. Der Ausgang lässt viel Raum für Spekulationen und ich bin sehr neugierig darauf, wie es weitergehen wird.


The Atlas Six. Wissen ist tödlich (Fischer Tor) von Olivie Blake ist ein Mix aus Krimi und Fantasy, und deshalb etwas speziell. Die Handlung kommt unter anderem sehr wissenschaftlich daher, was man mögen muss. Lässt man sich allerdings darauf ein, bekommt man eine interessante und spannende Geschichte, die zu überzeugen weiß. Das alles ist recht anspruchsvoll und man benötigt als Leser*in Zeit, um sich auf diese Welt einzulassen. Doch tut man das, so erhält man nicht nur ein gelungenes Verwirrspiel, sondern wird auch mit tollen, vielschichtigen und überaus interessanten Charakteren belohnt. Dabei macht das Ende auf jeden Fall Lust auf mehr, weshalb ich es kaum erwarten kann, weiterzulesen - 4,5 von 5 Nosinggläser.




Reihe:


Band 1: The Atlas Six. Wissen ist tödlich

Band 2: The Atlas Paradox. Schicksal ist eine Entscheidung - ET: 01.04.2023

 

  Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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