Donnerstag, 29. Dezember 2022

Rezension - LOSTL1F3. Das Babel Projekt (2) von Jay Kristoff

Übersetzer*in: Gerald Jung
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 496
ISBN: 978-3-
423-76401-8
Preis: 23,00 €

Quelle: dtv Verlag

Aufgrund des Kampfes der Lifelikes in Babel wurde Lemon von ihrer Freundin Eve getrennt und muss sich nun alleine durch die Glaswüste schlagen. Ezekiel wurde bei der Auseinandersetzung zwischen seinen Geschwistern und Eve verletzt, weshalb er sich ebenfalls von Babel zurückgezogen hat und nun, gemeinsam mit dem Roboter Cricket, auf der Suche nach Lemon ist. Doch es sind noch weitaus gefährlichere Verfolger hinter Lemon her, da sie es auf ihre außergewöhnliche Fähigkeit abgesehen haben.

Nur mit Mühe Not kann sich Lemon aus einer schwierigen Lage befreien und kommt schließlich bei einer Gruppe von Außenseitern unter, die ebenso wie sie, ungewöhnliche Begabungen haben. Lemon findet sogar etwas über ihre Vergangenheit heraus, was größere Auswirkungen mit sich bringt, als erwartet. Und so entscheidet sich Lemon, unabhängig von Ezekiel, in die Jagd um die echte Ana Monrova einzusteigen, und so hinter das wahre Geheimnis der Lifelikes zu gelangen. Dabei ist allerdings höchste Vorsicht geboten, da nichts so ist, wie es zunächst den Anschein macht.

Bereits mit seinem Auftaktband LIFEL1K3. Das Babel Projekt ist Jay Kristoff ein Roman gelungen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte und mitfiebern ließ. Dank dem gemeinen Cliffhanger waren meine Erwartungen an den zweiten Band und somit auf LOSTL1F3. Das Babel Projekt sehr hoch.

Der Einstieg dürfte den Leser*innen recht einfach fallen, da Jay Kristoff zunächst einmal alle wichtigen Charaktere und Gruppierungen vorstellt und ein wenig auf die Ereignisse im ersten Buch eingeht. Ebenso nimmt er sich die Zeit, seine postapokalyptische Welt, genannt Yousay, darzustellen und zu erklären, wie diese entstand. 

Erzählt wird die Story jeweils aus der Sicht von Lemon, dem Roboter Cricket, dem Lifelike-Android Ezekiel und natürlich von Eve. Im Fokus der Handlung steht allerdings Lemon, was mir richtig gut gefiel, da ich ihre Figur recht interessant finde. So begleiten die Leser*innen sie auf ihrer Flucht aus Babel und man spürt recht schnell, wie gefährlich die Glaswüste mit all ihren Bewohnern ist. Denn hinter Lemon sind nicht nur einzelne Personen her, sondern auch Konzerne, die sie wegen ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit jagen. Auch Ezekiel, der bei der Auseinandersetzung zwischen seinen Geschwistern und Eve verletzt wurde, ist gemeinsam mit Cricket, auf der Suche nach Lemon. Zwar gelingt es ihnen, sie ausfindig zu machen, doch durch ein bestimmtes Ereignis, werden sie wieder voneinander getrennt. Während Lemon von einer BioMaas-Agentin entführt wird, findet sich Cricket in den Fängen von Wüstenräubern, die auf schnelles Geld aus sind, wieder. Und so beginnt für Ezekiel, der sich für Lemon, nach den Geschehnissen um Eve, verantwortlich fühlt, erneut ein Wettlauf mit der Zeit. 

Sowohl der Handlungsstrang von Cricket, der super interessant und stellenweise recht lustig ist, als auch der von Lemon, der von Angst, Wut und Enttäuschung geprägt ist, sind fesselnd und ich kann nicht sagen, welcher davon mir besser gefällt. Durch einen gewissen Umstand gelingt es Lemon schließlich zu entkommen und sie findet Unterschlupf bei einer seltsam anmutenden Gruppierung. Die Mitglieder dieser kleinen Untergrundbewegung weisen allesamt, ebenso wie sie, ungewöhnliche Begabungen auf, was Lemon die Eingewöhnung etwas erleichtert. Je länger sie sich dort aufhält, desto mehr findet sie über ihre Vergangenheit heraus, was größere Auswirkungen mit sich bringt, als zunächst erwartet. Lemon ist für mich ein taffes Girl, die Freundschaft und Loyalität, egal ob bei Menschen oder Maschinen, groß schreibt. Trotz der Entscheidung von Eve, bei den Androiden um Gabriel und Faith zu bleiben, kann sie nicht anders, als Eve zu verteidigen und hofft, dass noch etwas Gutes in ihr steckt. Als Lemon erfährt, das Eve und die Lifelikes auf der Suche nach der wahren Ana Monrova sind, entscheidet sie sich, in die Jagd einzusteigen. 

Die hier konzipierte apokalyptische Welt, welche in einer nahen Zukunft spielt, ist zugleich erschreckend, als auch faszinierend. Das Leben der Menschen wird von Großkonzernen gesteuert, es herrschen Angst, Unterdrückung und kaum Hoffnung auf Veränderungen, weshalb sich die Erdbewohner in ihr Schicksal ergeben haben. Um für etwas Abwechslung zu sorgen, finden in Arenen Roboterkämpfe, in denen es recht ruppig und heftig zugeht, statt. Gerade die Technik nimmt einen großen Teil dieser Geschichte ein, was mir gut gefällt. Dabei drängt sich immer wieder eine Frage in den Vordergrund, nämlich wer der bessere Mensch ist, der Mensch als solcher oder ein Android, welcher ebenfalls Gefühle und Empfindungen spürt, aber rationaler denkt. Diese Frage finde ich super spannend, denn sie wird durch die unterschiedlichen Lifelikes, wie Gabriel, Faith etc., wunderbar dargestellt und herausgearbeitet.

Auch Ezekiel hat mittlerweile, nach der erfolglosen Suche nach Lemon, seinen Fokus geändert. Dabei musste er allerdings einen Deal mit einer Person eingehen, die er abgrundtief hasst und obwohl dieser Hass auf Gegenseitigkeit beruht, sind beide voneinander abhängig. Um welchen Charakter es sich dabei handelt, verrate ich natürlich nicht. Dieser Part ist super genial geschrieben und hier kommen der außergewöhnliche Humor sowie der Sarkasmus des Autors wunderbar zum Vorschein. Aber auch die wenigen Passagen aus der Sicht von Eve sind interessant gestaltet, da sie sich gegen Gabriel, Faith und deren andere Geschwister durchsetzen muss.

Die gesamte Geschichte wird von einer permanenten Spannung, mit vielen Wendungen und Geschehnissen, getragen, was mir grandiose Lesestunden bescherte. Ich fieberte mit Lemon, Ezekiel und Cricket mit und war gespannt, ob es ihnen gelingen würde, vor Eve und den Lifelikes, Ana Monrova zu finden. Alles endet in einem Showdown, der mein Herz nochmals höher schlagen ließ und meine Vorfreude auf das Finale nochmals steigert.

Auch der zweite Band von Jay Kristoff, mit dem Titel LOSTL1F3. Das Babel Projekt (dtv Verlag), ist wieder fesselnd geschrieben und lässt die Leser*innen mitfiebern und mitleiden. Dabei geht der Autor der Frage nach, was einen Menschen ausmacht und ob eine künstliche Intelligenz nicht der Bessere von den Beiden wäre. Tiefgreifend, bewegend, einfühlsam und zugleich mit jeder Menge Action und Gewalt, versucht Jay Kristoff dieser Frage auf den Grund zu gehen. Für mich eine Reihe, die sich super schnell lesen lässt, mit starken Charakteren aufwartet und definitiv zu überzeugen weiß. Wer als Leser*in auf Geschichten mit postapokalyptischen Setting steht, dem kann ich diese Trilogie nur ans Herz legen - 5 von 5 Nosinggläser.



Reihe:

Band 1: LIFEL1K3. Das Babel Projekt - Rezension
Band 2: LOSTL1F3. Das Babel Projekt
Band 3: ?





 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


Mit dem hinterlassen eines Kommentars, erkennst du die Speicherung deiner personenbezogenen Daten (z. B. IP-Adresse, Standort des Logins etc.) sowie eine eventuelle Nutzung und Weiterverarbeitung z. B. für Statistiken durch Google oder andere Firmen an. Nähere Informationen dazu erhältst du in der DATENSCHUTZERKLÄRUNG (verlinkt).