ISBN: 978-3-522-50755-4
Preis: 18,00 €
Quelle: Thienemann Verlag/Planet
Delmira, kurz Mira genannt, ist gezwungen, ihren Lebensunterhalt als Söldnerin zu verdienen, nachdem sie das Land ihres Lehnsherren verlassen hat, um ihren Schicksalsgebundenen Batur, der sie aus unerfindlichen Gründen verlassen hat, zu finden. Allerdings verläuft ihre Suche recht dürftig und ihr gehen so langsam aber sicher, die Geldmünzen aus.
Da trifft es sich gut, dass ihr der Heiler Garreth einen Job als Leibwächterin sowie jede Menge Gold verspricht. Neben der Aufgabe Garreth auf seiner Reise zu beschützen, muss Mira jedoch noch eine weitere Aufgabe für ihn erfüllen, nämlich das sagenumwobene Schwert Caligram aus seinem steinernen Gefängnis befreien. Mira glaubt nicht daran, dass es ausgerechnet ihr gelingen würde und so willigt sie kurzentschlossen ein.
Und so kommt es, wie es kommen muss, denn Mira schafft es tatsächlich, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Dies hat allerdings weitreichende Folgen für Mira, denn durch dieses Ereignis wird die Hexe des Sees auf sie aufmerksam und so muss Delmira zähneknirschend einen Handel mit ihr schließen. Zu allem Übel hört Mira mit jedem Berühren des Schwertes eine Stimme in ihrem Kopf, die sie schier wahnsinnig macht.
Denn die böse Hexe hat einst Varyans Geist an Caligram gebunden und so fristet dieser seit Jahrhunderten ein Dasein in Stille und tiefster Dunkelheit. Durch Miras Berührungen des Schwertes keimt in Varyan eine leise Hoffnung auf, dem Fluch endlich ein Ende zu bereiten. Sollte es das Schicksal nach so langer Zeit wieder gut mit ihm meinen und wird es Mira gelingen, der Stimme des Geistes Einhalt zu gebieten oder sind ihre Seelen plötzlich unwiederbringlich miteinander verwoben?
Da mein Herz für Fantasygeschichten schlägt, und hier zudem die altertümliche Story rund um das sagenumwobene Schwert von König Artus als Grundlage dient, musste ich das Buch natürlich unbedingt lesen. Und so begann ich voller Vorfreude mit Moonlight Sword. Klingenherz von Asuka Lionera.
Delmira verlor bereits in Kindertagen ihre Eltern an eine Seuche. Mehr durch Zufall gelangte Mira in die Dienste ihres heutigen Lehnsherren, der ihr nicht nur ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen gab, sondern ihr auch das Kämpfen sowie die Grundlagen eines Knappen beibrachte. Und so lernte Mira schon früh, sich als Mädchen in einer harten und umkämpften Männerwelt zu behaupten. Doch eines Tages verlässt Mira Hals über Kopf die Ländereien ihres Förderers, um sich auf die Suche nach ihrer großen Liebe Batur zu begeben.
Das Aufstöbern von Batur gestaltet sich aber nicht ganz so einfach, weshalb Mira schon bald ihre wenigen Ersparnisse ausgehen. Mira ist ganz unten angekommen und obwohl ihre Zukunft alles andere als rosig erscheint, ist sie nicht gewillt, aufzugeben. Ich mochte Mira mit ihrer taffen Art sofort, sie kämpft für ihre Ziele und steht für ihre Prinzipien ein, was mir gefiel.
Als Mira durch Zufall die unfreiwillige Bekanntschaft mit dem Heiler Garreth macht, bietet er ihr einen Job an, der ihr so viel Gold einbringen würde, um ihre Suche nach Batur wieder aufnehmen zu können. Doch sein Auftrag ist an zwei Bedingungen geknüpft, zum einen soll Mira Garreth auf dessen Reise durchs Land beschützen und zum anderen für ihn das magische Schwert Caligram aus dem Stein ziehen. Mira glaubt zu keinem Zeitpunkt, dass ausgerechnet sie das Schwert herausziehen kann. Doch das Schicksal scheint etwas anderes im Sinn zu haben, denn Mira gelingt es tatsächlich.
Aber mit dieser unglaublichen Tat ereilen Mira auch einige Probleme. Angefangen mit vielen gewaltbereiten Männer, die ebenfalls das Schwert in ihren Besitz bringen wollen, bis hin zur Hexe des Sees, die durch das Herausziehen auf dieses Ereignis aufmerksam wurde. Mira weiß nicht wie ihr geschieht und als wäre das Alles nicht schon genug, vernimmt sie mit jeder Berührung des Schwertes auch noch eine Stimme in ihrem Kopf. Die Hexe schlägt ihr einen Handel vor und Mira bleibt, um ihre Aufgabe gegenüber Garreth erfüllen zu können, keine andere Wahl als diesem zuzustimmen. Sehr zum Leidwesen von Varyan, dessen Geist vor Jahrhunderten an Caligram gebunden wurde.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt musste ich unbedingt erfahren, was es mit Varyan auf sich hat und ob es Mira gelingen würde ihren Handel mit der Hexe einzuhalten sowie Garreths Wunsch nachzukommen. Dadurch, dass Mira die Stimme von Varyan in ihrem Kopf hört und dieser alle ihre Gedanken lesen kann, beginnt ein Schlagabtausch zwischen den Beiden, der mich des Öfteren zum Schmunzeln brachte. Zunächst können sich Mira und Varyan nicht wirklich leiden, doch beide sind voneinander anhängig.
Auch Garreth, der auf ihrer gemeinsamen Reise, ein guter Freund für Mira wird, mochte ich. Seine Fähigkeiten als Heiler sind beeindruckend und ich bewunderte ihn für seine Hartnäckigkeit im Hinblick auf eine gewisse Person. Auch das Zusammenspiel zwischen ihm und Mira gefiel mir richtig gut. Garreth muss man einfach mögen, da er das Herz auf dem rechten Fleck trägt. Dabei ist sein Blick für Details, gerade im Hinblick auf Mira und ihre Verbindung zu Varyan, sehr geschärft, was ich ihm vorher nicht zugetraut habe. Man spürt bei seinen Worten und Taten, dass ihm Mira wichtig ist.
Wie bereits eingangs erwähnt, basiert die Handlung auf der Story des Schwertes Excalibur von König Artus. Allerdings, und das hat mir besonders gefallen, hat die Autorin hier nur die nötigsten Elemente für ihr Buch gewählt. Zudem hat sie den Namen des Schwertes so verändert, dass ich zu keinem Zeitpunkt an das Original gedacht habe.
Mit dem Fortschreiten der
Story nähern sich Mira und Varyan immer mehr an, was schön zu lesen war.
Varyan wird, gerade für die Leserinnen, ein absoluter
Herzensbrecher sein. Und selbst mir hat er, so wie Asuka Lionera ihn
dargestellt hat, durchaus gefallen. Die Handlung ist darüber hinaus
nicht nur kurzweilig und unterhaltsam, sondern auch actionreich, sodass bei mir beim Lesen kaum Langeweile aufkam. Und obwohl mir schnell klar war, worauf das Ganze hinsteuerte, konnte mich die Autorin ein-, zweimal überraschen. Das Ende ist sehr bewegend und ich freue mich schon jetzt darauf, zu erfahren, wie es mir Mira, Garreth und Varyan weitergeht.
Moonlight Sword. Klingenherz (Planet!) von Asuka Lionera vermittelt schöne Botschaften, wie Freundschaft, Liebe und das Überwinden von Hindernissen. Dabei muss Mira mehr als einmal über sich hinauswachsen, um zu Überleben. Zudem ist die Story humorvoll und romantisch, zugleich aber auch stellenweise etwas brutal und spannend. Das mittelalterlich angehauchte Setting mit all seiner Magie, den Hexen und Göttern, machen das Buch zu etwas außergewöhnlichem, was mir gut gefiel - 4,5 von 5 Nosinggläser.
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