Mittwoch, 10. Mai 2023

Rezension - Harper Green – Be Brave. Be Angry. Be the Storm. von Carola Lowitz & Susanna Mewe

Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 352
ISBN: 978-3-
401-60651-4
Preis: 18,00 €

Quelle: Arena Verlag

Harper quälen seit einigen Tagen starke Kopfschmerzen, weshalb ihre Mutter sie zu verschiedenen Ärzten bringt, die Tests durchführen und Harper diverse Medikamente verschreiben. Viele der verordneten Tabletten helfen ihr aber nicht und lediglich Antidepressiva lassen den Schmerz zu einem dumpfen Pochen werden. Harper spürt, dass sie eine Veränderung durchläuft, denn sie kann plötzlich Gedanken von anderen Menschen hören. Harper ist darüber so geschockt, dass sie sich niemandem anvertraut, auch nicht ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, obwohl sie ein gutes Verhältnis haben.

Als Harper bei der Beerdigung einer Klassenkameradin von einem ihr fremden Jungen angesprochen wird und er ihr mitteilt, dass er weiß, was mit ihr los ist, stockt Harper der Atem. Um mehr zu erfahren, schleicht sie sich mit Lucas davon und dieser erzählt ihr, dass auch er eine Fähigkeit besitzt. 

Anfänglich glaubt Harper ihm nicht und möchte nichts mit ihm zu tun haben. Doch schon bald wird sie eines besseren belehrt und so begibt sie sich auf die Suche nach Lucas. Durch gewisse Umstände geraten beide dabei ins Visier der Regierung und es beginnt eine atemlose Jagd, bei der sich die Jugendlichen entscheiden müssen, ihre Gabe für das Gute oder das Böse einzusetzen.

Die im Klappentext erwähnten paranormalen Fähigkeiten der beiden Protagonisten in Harper Green - Be Brave. Be Angry. Be the Storm des Autorinnenduos Carola Lowitz und Susanna Mewe reizte mich sofort, daher waren meine Erwartungen an diese Geschichte auch recht groß.

Harper, die den Verlust ihres Vaters noch immer nicht ganz überwunden hat, lebt, gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrem kleineren Bruder Noah sowie ihrem Stiefvater Peter mittlerweile im edlen und gut geschützten Primrose Hill, einer Gated Community. Harper fehlt es eigentlich an nichts, außer, dass sie ihren Vater schrecklich vermisst. Allerdings quälen sie seit ein paar Tagen immer wieder heftige Kopfschmerzen und Halluzinationen und sie könnte schwören, dass sie Stimmen hört. Auch ihrer Mutter fallen die Veränderungen an ihrer Tochter auf, weshalb sie sie zu verschiedenen Ärzten schleift, um die Ursache für die Schmerzen zu finden. Harper, die das Ganze sehr verunsichert, möchte sich niemanden wirklich anvertrauen, da sie der Meinung ist, den Verstand zu verlieren. Einzig die Antidepressiva ihrer Mutter scheinen die Schmerzen zu lindern und "die Stimmen" zu einem Hintergrundrauschen werden zu lassen.

Ich konnte Harpers Gefühlswelt gut nachvollziehen, da sie ihre Mutter nicht noch mehr belasten möchte, weshalb sie vieles mit sich selbst ausmacht. Zu Beginn spürte ich die Angst und die Ungewissheit im Hinblick auf die sogenannten "Stimmen", die Harper zu hören glaubt. Erst, als bei einem Frühstück die Wirkung der Tabletten nachlassen, lässt sich Harper zum ersten Mal bewusst auf alles ein und muss feststellen, dass sie tatsächlich die Gedanken ihrer Familie hört. Verstört und zugleich irgendwie fasziniert davon, testet sie ihre Vermutungen bei ihrer Mutter, ihrem Bruder und Stiefvater aus, bis sie sich ganz sicher ist. Harper stellt sich die Frage, warum dies plötzlich geschieht und beginnt vorsichtig erste Fragen zu stellen.

Ihre Nachforschungen fallen aber recht dürftig aus, dies ändert sich aber schlagartig, als Harper das erste Mal auf den geheimnisvollen Lucas trifft. Und obwohl eine große Portion Skepsis bei Harper in Punkto Lucas vorherrschen, ist sie neugierig seine Geschichte zu erfahren. Denn auch Lucas hat Kräfte, die er bereits auch schon erfolgreich bei anderen Menschen eingesetzt hat. Lucas Leben ist von Leid und Verlust geprägt, weshalb es ihn aus verschiedenen Gründen ins Hafenviertel Kill River verschlagen hat. Dort arbeitet er für den Kleinganoven Marty und vertickt dessen Drogen oder treibt Schulden ein. Lucas Gabe gefiel mir sofort, denn er kann durch Berührungen entweder Schmerzen und Verletzungen heilen oder sogar hervorrufen. Lucas ist ein charismatischer Typ der seine Fähigkeit geschickt einzusetzen weiß und diese auch eindrucksvoll bei Harper anwendet.

Je mehr Zeit die Beiden miteinander verbringen, umso mehr testen Lucas und Harper ihre Grenzen aus und es entsteht eine gewisse Abhängigkeit zwischen ihnen. Zudem entwickelt Harper recht bald Gefühle für Lucas, was die gesamte Situation noch zusätzlich erschwert. Als Verbündete beginnen sie gemeinsam zu recherchieren und kommen dabei schon bald einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit auf die Spur. Dies ruft gleichzeitig aber auch die Regierung bzw. eine Geheimorganisation auf den Plan, was in einer turbulenten und spannenden Jagd gipfelt. 

Besonders gefallen hat mir, wie gut die beiden Autorinnen die hellen, wie dunklen Seiten dieser Fähigkeiten dargestellt haben. Der Grad zwischen Gut und Böse ist hier verdammt schmal, dies bekommen sowohl Harper, als auch Lucas mehr als einmal zu spüren. Und manchmal kann man den eingeschlagenen Pfad nicht mehr verlassen und muss deshalb mit den dazugehörigen Konsequenzen leben. Beide Jugendliche entdecken dabei immer neuere Facetten und Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten bei den Menschen einzusetzen. Auf ihrer Flucht vor der Polizei sowie einer geheimen Regierungseinheit werden Lucas und Harper ein ums andere Mal auf eine harte Probe gestellt. Besonders Lucas Rachefeldzug und seine brutale Vorgehensweise schockierten mich dabei immer häufiger. Während des Lesens ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich überlegte, was ich an der Stelle der Teenager und mit ihren Kräften getan hätte. 

Nur langsam gelingt es Harper, sich aus der Abhängigkeit von Lucas zu befreien, denn ihr ist nur allzu deutlich bewusst, dass sie sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie kämpfen will. Auch wenn dies bedeutet, Lucas entgegen zu treten. 

Gebannt verfolgte ich Harpers Taten und hoffte, dass es ihr tatsächlich gelingen würde, Lucas aufzuhalten und zugleich ihre Familie zu beschützen. Dabei ist der Ausgang dieser Story sehr bewegend. Zunächst fand ich das Ende recht klischeehaft, aber mit etwas Abstand, sehe ich es mittlerweile durchaus als gelungen an.


In Harper Green - Be Brave. Be Angry. Be the Storm (Arena Verlag) des Autorinnenduos Carola Lowitz und Susanna Mewe gehen diese der Frage nach, zu was der Mensch fähig wäre, wenn er über paranormale Fähigkeiten verfügen würde. Als Harper feststellt, dass sie nicht nur die Gedanken von Personen hören, sondern diese auch für ihre Zwecke steuern kann, muss sie sich entscheiden, ob sie Gut oder Böse sein will. Für mich eine gruselige Vorstellung, wenn es Individuen gäbe, die dazu in der Lage wären. Die Story konnte durchaus bei mir punkten, weshalb ich schließlich gute 4 von 5 Nosinggläser vergebe.




 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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