Sonntag, 20. November 2016

Rezension - Leons Erbe von Michael Theißen


Titel: Leons Erbe
Autor: Michael Theißen
Verlag: Bastei Entertainment
Ausgabe: Taschenbuch
Seiten: 265
ISBN: 978-3-7413-0014-1
Preis: 12,90 €

 Quelle des Covers: Bastei Entertainment





Katja hat vor einem halben Jahr ihre Schwester Nicole verloren. Sie wurde entführt und die Polizei hat keine Hinweise auf den oder die Täter. Niemand weiß, was mit Nicole passiert ist. Lebt sie noch oder wurde sie getötet? Ihre Eltern und auch Katja kommen über den Verlust nur schwer hinweg. Als wäre dies alles nicht schon schlimm genug, schlägt das Schicksal bei Katja erneut zu. Ihr 16-jähriger Sohn Leon wurde auf einer Landstraße getötet. Laut den Ermittlungen handelt es sich um Fahrerflucht, doch auch hier sind keine verwertbaren Spuren zu finden, die auf den Unfallverursacher hindeuten. Für Katja bricht eine Welt zusammen. Sie kapselt sich von der Außenwelt ab und versinkt in Trauer. Ihr Mann Martin hingegen versucht alles, um die oder den Schuldigen zu finden und engagiert einen Privatdetektiv. Ob dieser mehr herausfindet, als die Polizei?

All dies interessiert Katja nicht wirklich und spielt sich nur am Rande ihres Verstandes ab. Sie ist mit den Nerven völlig am Ende. Aus ihrer Lethargie reißt sie ein Anruf des Notars Herrn Kruse, der behauptet, von Leon etwas geschickt bekommen zu haben, was für seine Mutter bestimmt ist. Katja kann dies alles nicht verstehen. Um Gewissheit zu haben, beschließt sie den Notar aufzusuchen, nichtsahnend, was das Schicksal dieses Mal für sie bereit hält...


Die Geschichte spielt in Düsseldorf und wird aus der Sicht von Katja erzählt. Diese Art der Erzählung passt hier perfekt, da ich nach den ersten Seiten schon die Trauer, Angst, Ungewissheit und Hilflosigkeit von Katja spürte. Das Leben meint es wirklich nicht gut mit ihr. Sie musste bisher so viel Leid erfahren und sobald es in positive Bahnen zu gehen scheint, erfährt sie einen herben Rückschlag. Das einzig Gute in ihrem Leben waren bisher ihr Mann Markus und die Geburt ihres Sohnes Leon. Seit dessen Tod fühlt sie sich alleine und verfolgt.

Markus ist für seine Frau nicht wirklich eine Hilfe, da er auf eine andere Art mit dem Verlust seines Sohnes umgeht. Er ist wütend und versteift sich so in die Vorstellung, den Unfallverursacher zu finden, dass er nicht wahrnimmt, wie es um seine Katja steht. Als sich erste Hinweise andeuten, kann Markus nicht verstehen, warum sie dies nicht interessiert. So kommt es zum Streit zwischen den beiden, was Katja dazu bewegt zu ihren Eltern zu flüchten.

Aber auch ihre Eltern sind nicht wirklich in der Lage Katja in ihrer Trauer beizustehen. Mit ihrem Vater hat sie seit Nicoles Entführung kein gutes Verhältnis mehr. In Ansätzen versucht ihre Mutter Katja beizustehen. 

Als Katja den Spint ihres Sohnes in der Schule ausräumt, findet sie dort 2.000 €. Woher stammt dieses Geld? Durch Gespräche mit Lehrern, Schülern und Leons Exfreundin kommen Dinge ans Licht, die Katja von Leon niemals erwartet hätte. Bei ihrer weiteren Recherche stößt sie auf Antworten, die sie besser niemals erfahren hätte.


"Leons Erbe" ist ein Thriller, der fast ohne Blut und Gewalt auskommt. Dies ist meiner Meinung nach auch nicht nötig, denn diese Geschichte geht auch so unter die Haut. Michael Theißen beschreibt Katjas Gefühlswelt so bildlich, das sie mir einfach nur noch leid tat. 

Michael Theißen lässt uns tief in unsere Seele blicken. Dabei stellten sich mir die Fragen, kennen wir einen lieben Menschen wirklich? Kennen wir uns selbst? Wissen wir, zu was wir alles in der Lage sind? Eine Geschichte, die in unserer mittlerweile so hektisch geworden Zeit zum Nachdenken anregt. 

Ebenso schaffte es der Autor, mich die ganze Zeit spekulieren zu lassen, wer oder was dahinter stecken mag, ohne zu viel zu verraten. Und dieses Ende habe ich so nicht erwartet. Endlich mal wieder ein Thriller, der nicht schon nach der Hälfte des Buches fast alles verraten hat.

Für diesen Thriller vergebe ich 4 von 5 Nosinggläser und kann ihn euch mit ruhigem Gewissen empfehlen.





Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

4 Kommentare:

  1. Hey Schnuffi <3

    wow, deine Rezi ist echt mega und macht sogar einen nicht-Thiller-Fan wie mich neugierig, auch wenn mir die Geschichte zu unheimlich ist, klingt sie echt sehr gut. Schön, dass du auch überrascht und zum nachdenken angeregt wurdest. :)

    Küsschen, drück dich,
    Ally

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    1. Hi Prinzessin <3,

      ich danke dir vielmals für deine lieben Worte, was mich sehr gefreut hat. Das Buch könnte wirklich etwas für dich sein ;) und vielleicht liest du es ja wirklich irgendwann mal.

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

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  2. Hallo Uwe,

    mich hat der Autor auch überrascht. Eigentlich hatte ich mit der üblichen Überkonstruktion gerechnet und dann war es ein schön-spannender Thriller, der auf den unnötigen Schnickschnack verzichtet.

    Freut mich, dass es dir auch gefallen hat!

    Liebe Grüße,
    Nicole

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    1. Hallo Nicole,

      so ging es mir auch und wurde positiv überrascht. Es geht auch anders ;)

      Danke und liebe Grüße,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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