Dienstag, 19. April 2022

Rezension - A River of Royal Blood. Rivalinnen von Amanda Joy



Übersetzer*in: Carina Schnell
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 400
ISBN: 978-3-
423-76365-3 
Preis: 18,00 €

Quelle des Covers: dtv Verlag

 
Als der 17. Namenstag von Eva bevorsteht, ist sie und ihre ältere Schwester Isadore plötzlich Rivalinnen um den Thron von Myre, denn so will es die Tradition. Schon seit frühester Kindheit, war ihre ältere Schwester Isa für Eva ihr ein und alles. Beste Freundin, Lehrerin und Beschützerin. Nun hat die grausame Tradition in ihr gemeinsames Leben Einzug gehalten, denn um die nächste Menschenkönigin zu werden, müssen beide um die Vorherrschaft auf Leben und Tod gegeneinander antreten.

Während Isa, die über die Gabe verfügt, das Licht und die Gedanken zu manipulieren, und diese zu nutzen weiß, fürchtet sich Eva vor ihrer Blut-und-Knochen-Magie, da sie sie kaum beherrscht. Dies stellt ein weiteres bestialisches Erbe ihrer Vorfahrin Reina dar, welches sie hinterlassen hat. Beide müssen ihre Gefühle füreinander verdrängen sowie ihre Angst überwinden, um als Überlebende aus diesem Kampf hervorzugehen.



Die Story von A River of Royal Blood. Rivalinnen von Amanda Joy klang aufgrund des Klappentextes sofort nach einem Buch für mich. Die hier gewählte Thematik einer Geschwisterrivalität, zurückführend auf die Geschichte der ersten Königin, Reina, faszinierte mich, weshalb meine Erwartungen recht hoch waren.

Der Einstieg war sogleich vielversprechend und so hatte ich bereits nach einem Tag die Hälfte des Buches gelesen. Dabei nimmt sich die Autorin Zeit und erzählt einfühlsam, wie die Völker in Myre entstanden sind und wie die Taten der Menschen, das Leben der Fey, der Blutsvettern und das der Khimaer beeinträchtigten. Das Setting ist komplex, gespickt mit Mysterien, falschen Behauptungen sowie getrieben von Unterdrückung, Hass und Grausamkeiten jeglicher Art. 
 
In dieser gewalttätigen Welt herrscht das Recht des Stärkeren vor, was gerade Eva mehr als deutlich zu spüren bekommt. Denn bereits in wenigen Wochen steht ihr 17. Namenstag bevor, was gleichbedeutend mit ihrer Volljährigkeit ist, aber auch ihrer Verpflichtung als Tochter der Königin, sich mit ihrer älteren Schwester Isadore um die Thronfolge zu duellieren. Während Isa sich ihrer Magika, das Licht und die Gedanken zu manipulieren, mehr als bewusst ist und sie diese am Hofe ständig einsetzt, fürchtet sich Eva vor ihrer Gabe. Die Fähigkeiten und die damit einhergehende Macht der Blut- und Knochen-Magie ist jedem bekannt, jedoch wurde niemand im Reich gefunden, der Eva unterweisen könnte, was ihre Chancen auf einen Sieg sehr gering erscheinen lassen.

Die Handlung wird zu großen Teilen aus der Sicht von Eva erzählt, was mir die Möglichkeit gab, in ihre Gefühlswelt einzutauchen. Ich konnte ihre Gedanken und Ängste im Hinblick auf den Kampf mit Isadore nur allzu gut verstehen. Trotzdem kann sich Eva auf ihre Freunde und wenigen Vertrauten verlassen. Allen voran ihr bester Freund Falun ist immer an ihrer Seite, aber auch ihr Kindermädchen Mirabel, die eine wichtige Vertraute und erste Ansprechpartnerin für sie darstellt, sowie Anali, die Kommandantin ihrer Leibgarde, versuchen die Prinzessin immer zu unterstützen. Im weiteren Verlauf der Handlung lernt Eva den Soldaten Aketo kennen, der ebenfalls zu einer wichtigen Stütze für sie wird. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Romanze, die jedoch nicht zu stark im Vordergrund steht. Aketo ist ein Khimaer, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. Seine Kampfkünste sind beeindruckend und auch sein Humor und sein Wesen selbst sowie die Art, wie er mit Eva umgeht, überzeugten mich von ihm.

Obwohl die Herrschaft der Menschen, die die überlegende Magika gegenüber den Fey, den Blutsvettern und den Khimaern, darstellt, brutal ist und diese bei jeder Gelegenheit am Hof der Königin ausgelebt wird, ist dies nicht die Intension von Eva. Ihr Weltbild entspricht nicht dem ihrer Mutter und Eva ist sich nur allzu bewusst, dass alle Lebewesen, egal ob Fey, Khimaer oder Blutsvettern ein Anrecht auf Freiheit haben. Sie fühlt sich in der Gesellschaft von Fey oder Khimaer gleichermaßen wohl, sieht sie als Freunde an, sehr zum Missfallen ihrer Mutter.
 
Auch die Machtspielchen und Intrigen der Höflinge sowie die von Isadore und der Königin, widern Eva an, was ihre Stellung am Hof Zusehens schwächt. Weder das Verhalten ihrer Mutter/der Königin, ebenso das von Isa, die sich bereitwillig dem Kampf gegen Eva stellt und sich bereits darauf freut, konnte ich zu keinem Zeitpunkt nachvollziehen. Ich empfand dieses Ritual des Geschwistermordes als überaus erschreckend und barbarisch, sollte die Familie doch über allem stehen.

Die Zeit läuft Eva immer weiter davon, weshalb sie einen letzten Versuch unternehmen möchte, um ihrem Schicksal vielleicht doch noch zu entkommen. Und hier kommt ihr der Zufall zu Hilfe, als sie auf den seltsamen Fey Bakkha trifft, der sich im weiteren Verlauf als einer der mächtigsten und bekanntesten seiner Art herausstellt. Bakkha ist eher jemand von der zwielichtigen Sorte, weshalb ich neugierig war, was seine Beweggründe sind, warum er Eva seine Unterstützung zusagte. Das Zusammenspiel zwischen den Beiden gefiel mir, denn je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, umso mehr entstand ein Band zwischen ihnen, was toll zu lesen war. Gerade die zwischenmenschlichen Gefühle beschreibt die Autorin sehr gut, sie bietet ihren Charakteren Raum zur Entfaltung und haucht ihnen somit Leben ein.
 
Je mehr Eva über sich, ihre Vergangenheit und die Blut- und Knochenmagie erfährt, umso mehr Mut und Vertrauen gewinnt sie in ihre Magika. Sodass der ursprünglich, ungleiche Kampf zwischen den Geschwistern, zu Gunsten der jüngeren Schwester auszuschlagen scheint. Völlig gebannt und eingenommen von dieser faszinierenden Welt, fieberte ich mit Eva und ihren Verbündeten mit, in der Hoffnung, dass ihre Versuche von Erfolg gekrönt sein mögen. Doch die verschlagene und gerissene Isa hat noch ein Ass im Ärmel, was Eva an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft bringt und sie zu einer Tat drängt, die alles in den Schatten stellt.
 
An die Fortsetzung habe ich große Erwartungen, bietet diese Geschichte, nach dem genialen Showdown, doch noch viel Entwicklungspotential. 


Amanda Joy konnte mich mit ihrem Auftaktband von A River of Royal Blood. Die Rivalinnen (dtv Verlag) mehr als überzeugen und beeindrucken. Mit viel Gefühl, Einfühlungsvermögen, einem super interessanten Worldbuilding sowie starken Charakteren, konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Auch Dank kleinerer Plottwists bleibt die Spannung allgegenwärtig und bescherte mir wunderbare Lesestunden, weshalb ich sehr gute 5 von 5 Nosinggläser vergebe.





 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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