Freitag, 8. April 2022

Rezension - Grenzfall (2). Ihr Schrei in der Nacht von Anna Schneider

 
Ausgabe: Klappbroschur
Seiten: 423
ISBN: 978-3-596-70546-7
Preis: 10,99 €

Quelle des Covers: S. Fischer Verlag

Während die Region Karwendel, zwischen Deutschland und Österreich, unter heftigen Schneefällen zu versinken droht und mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten sind, verschwindet in alldem Chaos in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus spurlos. Währenddessen ereignet sich in einem Innsbrucker Studentenwohnheim ein seltsamer Zwischenfall, wonach zwei Studentinnen vermisst werden. 

Die Kriminalbeamten Alexa Jahn (Deutschland) sowie Bernhard Krammer (Österreich) müssen wieder einmal zusammenarbeiten, denn als zwei weitere Vermisstenmeldungen die Dienststellen erreichen, kann von einem Zufall nicht mehr die Rede sein. Krammer beschleicht dabei ein ungutes Gefühl, erinnert ihn das Ganze doch an einen alten Fall und bevor er Alexa davon berichten kann, begeht diese einen alles entscheidenden Fehler.

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht (S. Fischer Verlag) von Anna Schneider ist der zweite Teil ihrer Krimireihe des ungleichen Ermittlerduos Jahn und Krammer. Nachdem mir der Auftaktband, Der Tod in ihren Augen, spannende und fesselnde Lesestunden bereitete, waren meine Erwartungen an die Fortsetzung recht hoch.

Zwar kann man die Bücher unabhängig voneinander lesen, ich würde allerdings empfehlen, dies in der richtigen Reihenfolge zu tun. Denn aufgrund den dramatischen Ereignissen zum Ende von Teil eins, hat Alexa Jahn noch mit den Folgen zu kämpfen. Nur langsam gelingt es ihr wieder ihren privaten Alltag in den Griff zu bekommen.

Beruflich steckt Alexa bereits wieder in einem neuen Ermittlungsfall, denn bei heftigen Schneefällen verschwindet in der Region Karwendel eine junge Frau spurlos. So nehmen Alexa und ihr Team die Ermittlungen auf, ohne jedoch eine konkrete Spur verfolgen zu können.

Auch in einem Innsbrucker Studentenwohnheim ereignet sich ein seltsamer Zwischenfall, bei dem zwei Studentinnen vermisst werden. Chefinspektor Krammer und seine Kollegin Szabo fahren zum Tatort, nehmen die Räumlichkeiten der beiden jungen Frauen in Augenschein und befragen Zeugen. Doch zunächst kommt dabei nur wenig Verwertbares heraus. Auf dem Weg zurück in ihre Dienststelle, fällt Krammer ein BMW mit deutschem Kennzeichen auf, welcher gerade abgeschleppt wird. Ihn beschleicht ein ungutes Gefühl, da dieses Auto ihn an seinen bisher härtesten und noch immer ungelösten Fall aus Wiener Zeiten erinnert. Sofort beginnt Krammer sich in die Akten des damaligen Sachverhalts einzulesen, sehr zum Missfallen seiner Kollegin Szabo. Sollte er mit seiner Vermutung Recht haben, so könnte dies in einem Fiasko enden.

Wie bereits im ersten Band, laufen auch hier die beiden Untersuchungen parallel zueinander und ich war gespannt, ab welchem Punkt sich diese kreuzen würden. Ich fand es interessant zu verfolgen, mit welchen unterschiedlichen Methoden die jeweiligen Ermittlerteams arbeiteten, um zum Erfolg zu kommen. Während Krammer und Szabo recht zügig erste Anhalts- und Verdachtsmomente fanden, gestaltete sich dies beim deutschen Team Jahn und Huber eher schwierig, da die vielen Schneemassen die Arbeit massiv behinderten.

Alexa Jahn ist eine ehrgeizige junge Frau, die ihrem Beruf alles unterordnet. Sie lebt ihren Job und ist in dem was sie tut richtig gut. Manchmal steht ihr Ehrgeiz ihr im Weg und auch Teamfähigkeit ist nicht immer ihre Stärke, aber sie ist lernfähig und dies zeigt sie gerade bei diesem aktuellen Fall. Ich mag Alexa, sie ist sympathisch, ehrlich und vermittelt Authentizität. Ihren Kollegen Huber kann ich noch nicht wirklich einschätzen, er ist mir noch ein wenig zu verschlossen und man erfährt als Leser*in nur wenig über sein Privatleben. Sein Verhältnis zu seiner Kollegin Alexa ist angespannt, da beide Alphatiere sind.

Bernhard Krammer ist ein wenig verschroben und eigenbrötlerisch. Seine Figur gehört innerhalb der Reihe schon jetzt zu meinen Lieblingen. Auch er ist mehr mit seiner Arbeit "verheiratet", weshalb es kaum verwundert, dass er Single ist. So verbringt er mehr Zeit im Büro, als in seiner kleinen Wohnung, wo sowieso niemand auf ihn wartet. Aber insgeheim sehnt er sich nach Liebe und Zweisamkeit, was allerdings mit seinem Job nur schwer vereinbar ist. Seine Kollegin Roza Szabo gefiel mir bereits von Anfang an, sie fällt nicht nur, dank ihren roten Haaren sofort auf, sondern ist auch sehr wachsam und hat feine Antennen für die Belange und Empfindungen ihres Chefs. Roza geht sehr konzentriert und analytisch vor und findet so oftmals den entscheidenden Hinweis, der die Arbeit vorantreibt. Dabei geht sie auch mal den etwas unbequemeren Weg und scheut sich nicht ihre Meinung mitzuteilen.

Als zwei weitere junge Menschen entführt werden, sind das Duo Jahn und Huber gefragt. Die Zeit arbeitet gegen die Polizisten und so hilft den beiden eher der Zufall, als ein Beweis, was Alexa allerdings in tödliche Gefahr bringt.

Üblicherweise steht bei solchen Kriminalfällen ja auch das Privatleben der Polizisten oftmals im Fokus ihrer Arbeit. Dies ist auch hier der Fall, allerdings hat dies die Autorin für mein Dafürhalten stark im Rahmen gehalten, was ich als sehr positiv aufgenommen habe. Natürlich will und soll man etwas von den Charakteren, ihrem Alltag etc. erfahren, jedoch finde ich, dass die Recherche und Polizeiarbeit im Vordergrund stehen sollte. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung etwas mehr Tempo und überraschende Momente bereit halten würde. Ab ungefähr der Hälfte der Geschichte hatte ich einen Verdacht im Hinblick auf den Täter, was sich letztlich auch bestätigte. Trotzdem konnte mich Anna Schneider zum Ende hin noch einmal überraschen, was mich neugierig auf den Folgeband macht.


Auch der zweite Fall des ungewöhnlichen Ermittlerduos Jahn und Krammer und somit Grenzfall. Ihr Schrei in der Nacht von Anna Schneider (S. Fischer Verlag) konnte mich durchaus wieder begeistern. Leider empfand ich die Story dieses Mal nicht ganz so fesselnd und spannend, trotzdem hatte ich tolle Lesestunden und vergebe knappe 4 von 5 Nosinggläser.


Reihe:


Band 1: Grenzfall. Der Tod in ihren Augen - Rezension
Band 2: Grenzfall. Ihr Schrei in der Nacht
Band 3: Grenzfall. In der Stille des Waldes - ET: 25.01.2023




 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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