Samstag, 29. Februar 2020

Rezension - Vicious. Das Böse in uns von V. E. Schwab

https://www.fischerverlage.de/buch/v_e_schwab_vicious-das_boese_in_uns/9783596705030
Übersetzerinnen: Petra Huber & Sara Riffel
Ausgabe: Klappbroschur
Seiten: 400
ISBN: 978-3-596-70503-0
Preis: 16,99 €

Quelle des Covers: Fischer Tor



Der hochbegabte Medizinstudent Eli Ever hat einen wahnwitzigen Plan entwickelt. Gemeinsam mit seinem besten Freund und Kommilitonen Victor Vale will er sterben. Ziel dieses Experiments ist es, den Todesablauf so exakt wie möglich zu steuern, um zum richtigen Zeitpunkt wiederbelebt zu werden.

Bereits der erste Versuch von Eli führt zum gewünschten Erfolg. Er entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird somit unsterblich. Auch Victor möchte natürlich diese Erfahrung machen und herausfinden, welche Kräfte er erhalten wird. Doch Eli sträubt sich, ihn bei seinem Experiment zu unterstützen, weshalb sich Victor anderweitige Hilfe sucht. Zwar schafft auch Victor den Spagat zwischen Leben und Tod und kann fortan anderen Menschen Schmerz zufügen oder diesen nehmen, doch bei dem Selbstversuch geschieht etwas Schreckliches. Seine Komplizin stirbt dabei, was die Freundschaft zwischen Eli und Victor zerstört. 

Plötzlich findet sich Victor auf der Flucht vor der Polizei wider und beide ahnen noch nicht, welche Tragödie sie mit ihren Suizidversuchen ausgelöst haben.


Besonders die Idee hinter Vicious. Das Böse in uns (Fischer Tor) von V. E. Schwab fand ich sehr interessant und mir gefiel die Umsetzung und die eventuelle Möglichkeit, wie man zu Superkräften und Unsterblichkeit gelangen könnte. Der Einstieg gelang mir ohne größere Schwierigkeiten, auch wenn die Handlung abwechselnd aus der Gegenwart und der Vergangenheit geschildert wird. Durch den gewählten Erzählstil erhielt ich spannende Einblicke über den erbitterten Kampf zwischen Victor und Eli.

Eli und Victor sind beste Freunde und teilen sich auf dem College ein gemeinsames Zimmer. Beide studieren Medizin, sind ehrgeizig und zielstrebig. Als Eli die Idee entwickelt, durch eine Nahtoderfahrung übernatürliche Fähigkeiten zu erlangen, ist Victor zunächst skeptisch. Doch Eli steigert sich diesbezüglich in eine wahre Obsession hinein und redet so lange auf seinen Freund ein, bis dieser schließlich dem Experiment zustimmt. Natürlich ist Eli selbst die Versuchsperson und tatsächlich gelingt ihm das Unvorstellbare. Durch die totenähnliche Erfahrung erlangt Eli eine unglaubliche Regenerationskraft und wird somit unsterblich. 

Eli ist sehr von sich überzeugt und eingenommen. Durch seinen gelungenen Selbstversuch fühlt er sich wie ein Gott und zu höherem berufen, was immer häufiger zu Streitereien mit Victor führt. Ich mochte Eli nicht wirklich, da er dazu neigt, Menschen von oben herab zu behandeln und ich diese Eigenschaft absolut nicht leiden kann. Dies verstärkte sich nochmals, als er seine Kräfte erhielt. Ebenso fand ich seine Wertvorstellungen und die Beweggründe für seine Taten mehr als zweifelhaft.

Auch Victor möchte herausfinden, welche Superkräfte er erhalten würde und drängt Eli ihm dabei zu helfen. Was dieser jedoch ablehnt. Deshalb sucht Victor Hilfe bei Angie, einer gemeinsamen Freundin. Zwar ist diese alles andere als begeistert, willigt schließlich aber doch ein, ihm bei seinem Suizidversuch zu assistieren. Und tatsächlich klappt Victors Unterfangen und er kann fortan anderen Menschen Schmerzen zufügen, aber ihnen diese auch nehmen. Diese Gabe fordert allerdings einen hohen Tribut, denn als Victor wieder zu sich kommt, ist Angie tot. Eli ist wütend über den Verlust seiner Partnerin Angie, und dadurch bricht die Freundschaft der beiden auseinander und es entsteht eine erbitterte Feindschaft.

Victor mochte ich sofort, da er seine Kräfte nur dann einsetzt, wenn es keine andere Möglichkeit mehr für ihn gibt. Der Verlust von Angie liegt ihm schwer auf der Seele. Auf Grund des Verrats von Eli, sinnt Victor auf Rache und so reifte über zehn Jahre in ihm ein Plan heran, den Victor nun in die Tat umsetzen will. Unterstützt wird er dabei von seinem Zellengenossen Mitch sowie im späteren Verlauf von einem kleinen Mädchen namens Sydney, welche eine erstaunliche Gabe hat.

Die Geschichte lebt, dank der oben erwähnten Erzählweise, von einer permanenten unterschwelligen Spannung, die mich an die Seiten fesselte. Dabei sind die Charaktere richtig gut ausgearbeitet und facettenreich. Besonders angetan war ich von Sydney. Trotz ihres jungen Alters, wirkte sie schon recht reif auf mich, aber in so manchen Situationen wiederum auch sehr verletzlich. Ihre Fähigkeit ist echt gruselig, passte aber richtig gut in die Storyline. 

Ebenso ihre Schwester Serena, die auch erstaunliche Kräfte aufweist, konnte mich von sich überzeugen, auch wenn diese auf Seiten von Eli kämpft. Durch ein gewisses Ereignis entstand eine Kluft zwischen den beiden, was auch sie letztlich zu Feinden machte.  

Ich war neugierig, ob und wie es Victor und seinen Freunden gelingen würde, Eli zur Rechenschaft zu ziehen. Auf diesem Weg bleiben Gewalt und Brutalität nicht aus und so wird der Leser des Öfteren damit konfrontiert. Unerbittlich laufen die beiden Kontrahenten aufeinander zu und setzen dabei alle Mittel ein, die ihnen zur Verfügung stehen. Dabei nehmen sie wissentlich in Kauf, dass Menschen zu Schaden kommen. Der unausweichliche Showdown hat es richtig in sich und konnte mich überzeugen.

V. E. Schwab geht in diesem Buch der Frage nach, wie Superhelden entstehen könnten und ob es erstrebenswert ist, Richter, Ankläger und Henker in einer Person zu sein. Die Grenze zwischen Gut und Böse ist hier sehr dünn, was die Autorin meiner Meinung nach wunderbar aufgezeigt hat. Auch die Frage, ob sich der Mensch über Gott stellen darf, wird hier thematisiert.


Mit Vicious. Das Böse in uns (Fischer Tor) ist V. E. Schwab eine interessante Story über die mögliche Entstehung von Superhelden und deren Umgang mit den erlangten Kräften gelungen, die mich, dank der permanent vorhandenen unterschwelligen Spannung, an die Seiten fesselte.

Auch die facettenreichen Charaktere taten dabei ihr übriges und so verfolgte ich gespannt, wie Eli und Victor unaufhaltsam ihrem unausweichlichen Kräftemessen entgegen gingen. Ich bin sehr neugierig, wie es weitergehen wird und vergebe 4,5 von 5 Nosinggläser.




Reihe:

Band 1 - Vicious. Das Böse in uns
Band 2 - Vengeful. Die Rache ist mein (ET: 29.04.2020)





Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

8 Kommentare:

  1. Hallöchen Schnuffi, <3

    auch wenn ich im Moment eher einen Bogen um die Bücher der Autorin mache, mochte ich zumindest Band 1 der London Bücher ja echt sehr. Aber Vicious reizt mich nicht, auch wenn die Geschichte definitiv spannend klingt und vor allem die Idee echt was hat.

    Schön, dass es dir so gut gefallen hat und ich bin natürlich auch gespannt, wie die weiteren Bände sind. Das darfst du mir dann auf jeden Fall erzählen.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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    1. Hey Prinzessin <3,

      das du die Bücher der Autorin im Moment nicht so magst, kann ich verstehen und ich wollte dies eigentlich auch tun. Allerdings hat mich "Vicious" sehr angesprochen und bin froh, dass ich es gelesen habe und bin gespannt, wie es weitergehen wird. Und natürlich erzähle ich es dir dann ^^

      Der zweite Band der "London"-Reihe subbt bei mir auch noch und mal schauen, vielleicht werde ich diesen bald lesen.

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

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  2. Huhu Lieblings-Uwe, <3

    ich war jetzt sehr neugierig, welche Punktzahl das Buch im Endeffekt von dir bekommen wird und freue mich sehr darüber, das du dich für sehr gute 4,5 Nosinggläser entschieden hast.
    Gewalt und Brutalität klingt auf jeden Fall sehr vielversprechend, wenn du verstehst wie ich das meine. :-DD

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hey Lieblings-Sandra <3,

      über die Bewertung hatten wir uns ja erst unterhalten und beim Schreiben meiner Rezi habe ich dann doch gemerkt, dass die 4,5 sich richtig angefühlt haben. Und ich weiß natürlich, wie du das mit der Gewalt und Co. gemeint hast ;)

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Hallo Uwe :)

    Das klingt ganz so, als könnte mir das Buch tatsächlich gut gefallen! In letzter Zeit lese ich tatsächlich sehr gerne Geschichten, die etwas brutaler angehaucht sind, deshalb liest sich deine Rezension sehr vielversprechend.

    Liebe Grüße
    Lisa von Prettytigers Bücherregal (Blog & Instagram)

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    1. Hallo Lisa,

      ich denke auch, dass dir die Geschichte zusagen würde und wenn du aktuell eher auf etwas brutaler angehauchte Stories stehst, dann bin ich neugierig, ob das Buch bei dir einziehen wird. Auf jeden Fall freut es mich, dass ich dich mit meiner Rezi neugierig machen konnte.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  4. Hallo mein lieber Uwe <3,

    was für eine tolle Rezi von dir, die mich daran erinnert, dass ich ja noch "Monsters of Verity" bei rumliegen habe und dieses darauf wartet, gelesen zu werden. Deine Rezi macht echt neugierig und ich finde vor allem die Grundidee mit der Nahtoderfahrung mega spannend. Dass dir da die Umsetzung gut gefällt, kann ich mir sehr gut vorstellen.

    Mich hast du mit deiner Rezi definitiv angefixt. Ich werde aber zuerst "Monsters" lesen und mir dann dieses Buch holen. Ich habe ja so den Eindruck die Autorin beschäftige sich nur mit solchen düsteren Themen. Ist auch mal interessant oder? Und ist dies nur eine Dilogie?

    Liebe Grüße,
    Cata

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    1. Hi liebste Cata <3,

      vielen Dank für dein Kompliment und es freut mich, dass ich dich a) neugierig auf das Buch machen konnte und b) dich an "Monsters of Verity" erinnert habe. Leider hatte mir dieses nicht so zugesagt, weshalb ich sehr gespannt bin, wie es dir gefallen wird. Lass es mich auf jeden Fall wissen.

      Gestern ist übrigens der Folgeband zu "Vicious" bei mir eingezogen und ich freue mich schon sehr aufs weiterlesen.

      Düster kann die Autorin auf jeden Fall und ja, beide Reihen sind Dilogien, was auch mal schön ist.

      Liebe Grüße, drück dich,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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