Mittwoch, 27. Januar 2021

Rezension - Cassardim. Jenseits der schwarzen Treppe von Julia Dippel

https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/jenseits-der-schwarzen-treppe-isbn-978-3-522-50698-4


Ausgabe: Hardcover
Seiten: 432
ISBN: 978-3-522-50698-4
Preis: 17,00 €

Quelle des Covers: Thienemann-Esslinger/Planet


Obwohl die Streitmächte von Cassardim den Kampf gegen das Chaos vorerst gewonnen haben, hat es kaum etwas von seiner Macht verloren. Immer häufiger tauchen Chaoswirbel auf, die Tod und Verderben bringen. Als im Wandernden Wald ein weiterer Angriff erfolgt, ist die Ruhe und Zweisamkeit von Amaia und Noár vorbei. Gemeinsam mit ihren Freunden Rhome und Pash brechen sie auf, um dem Gegner Einhalt zu gebieten.

Aber auch von einer anderen Seite droht Gefahr, denn als goldene Erbin und Verlobte des Schattenprinzen steht Amaia im besonderen Fokus der Mächtigen von Cassaradim. Aus Tradition sollen die beiden die einzelnen Fürstentümer bereisen. Ihre erste Station ist zugleich der gefährlichste Ort im ganzen Reich, nämlich die Schattenfeste und somit Noárs Geburtsstadt.
 
Und so wittert der Adel seine Chance und spinnt erste Intrigen und Mordanschläge, die besonders Amaia als Ziel haben. Deshalb bleibt Noár nichts anderes übrig, als wieder in die Rolle des skrupellosen und gefürchtetsten Schattenprinzen zu schlüpfen, damit seine Gefühle für Amaia nicht ans Licht kommen.
 

Bereits durch den ersten Band von Cassardim. Jenseits der goldenen Brücke der Autorin Julia Dippel bin ich von dieser Welt fasziniert. Deshalb freute ich mich sehr, nun endlich Cassardim. Jenseits der schwarzen Treppe lesen zu können. Der Einstieg gelang mir ohne größere Probleme, konnte ich mich noch gut an die Geschehnisse erinnern.
 
Nach den dramatischen Ereignissen zum Ende von Teil eins genießen Amaia und Noár zunächst die Nähe zueinander. Ihre Zweisamkeit ist geprägt von großer Zuneigung, Liebe und Verständnis füreinander, obwohl noch immer unausgesprochene Dinge zwischen ihnen stehen. Noár ist liebevoll und liest Amaia fast jeden Wunsch von den Augen ab. Man nimmt ihnen ihre Liebesbekundungen absolut ab und für mich haben beide eine Art Seelengemeinschaft, die stark genug ist, allen Widrigkeiten zu trotzen.
 
Als das Chaos in den Wandernden Wald einfällt, ist es mit der Ruhe vorbei, denn Noárs Anwesenheit, seine Kräfte und sein Kampfgeschick sind dort von Nöten. So fliegen die beiden, begleitet von Rhome und Pash, auf ihren Shendai zum Wandernden Wald, um dem Chaos Einhalt zu gebieten. Der Kampf erweist sich als nicht ganz so einfach, wie zunächst vermutet, da das Böse scheinbar gelernt hat, seine Angriffe zu koordinieren. Diesen Aspekt fand ich sehr interessant, bietet er Anlass zu Spekulationen, was mir gut gefiel. Und auch Amaia zeigt, welche Kräfte sie als Goldene Erbin besitzt.
 
Intrigen, Machtkämpfe und politische Ränkespiele sind in Cassardim an der Tagesordnung, dies muss Amaia am eigenen Leib erfahren, als sie nach dem Angriff des Chaos, zum ersten Mal nach langer Zeit wieder mit dem Hochadel in Kontakt kommt. Als Goldene Erbin und Verlobte des Schattenprinzen steht gerade sie besonders im Fokus, warten ihre Gegner nur auf eine Chance für einen Fehltritt. Ebenso darf Noárs Liebe zu Amaia niemals an die Öffentlichkeit geraten, da ihn diese angreifbar und schwach erscheinen lassen würde. Deshalb schlüpft Noár wieder in seine Rolle als skrupelloser Prinz, um ihr Geheimnis zu bewahren. Wenn auch widerwillig, da er Amaias Gefühle nicht verletzen möchte.
 
Obwohl ständig etwas geschieht, konnte mich die Handlung zunächst nicht vollständig in ihren Bann ziehen. Dies änderte sich, als Amaia und Noár im Reich der Schatten ankommen. Denn die Tradition verlangt es, dass das Paar die einzelnen Fürstentümer bereist, um dort ihre Aufwartung zu machen. Ich war sehr neugierig, wie sich Amaia am Hof des Schattenkaisers schlagen würde. Ihr zur Seite stehen die Neun Tode, Noárs engste Freunde, angeführt von Rhome, der mir bereits im ersten Band gefallen hatte. Aber auch Pash, Drokor, Junos und Esekra, um nur ein paar zu nennen, stehen Amaia bei, damit sie sich in diesem Labyrinth aus Missgunst und Hass zurechtfindet. Amaia kann sich glücklich schätzen, auch sie als ihre Freunde bezeichnen zu können. Genial fand ich Pash mit seiner verrückten Art, der unerschrocken ist, und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat. Ebenfalls darf sich der Leser:in auf ein Wiedersehen mit den Geschwistern von Amaia, allen voran dem süßen Moe sowie der vorlauten Zoey, Amaias Geisterfreundin, freuen. Gerade die Dialoge zwischen Amaia und Zoey sowie Noár und Amaia habe ich sehr genossen und sie zauberten mir wiederholt ein Lächeln ins Gesicht. Ein treuer Begleiter für Amaia wird das kleine Okoklin, welches sie Flummel tauft. Ein süßes Kerlchen, was man einfach nur lieben kann und ich sofort in mein Herz geschlossen hatte.

Die permanente Bedrohung durch das Chaos sowie die undurchschaubaren Pläne des Kaisers Katair lassen Amaia, Noár und ihren Freunden kaum Luft zum Atem. Besonders Amaia spürt am eigenen Leib, mit welch brutaler Gewalt ihre Gegner zu Werke gehen, ist sie doch mehrfach Ziel von Mordanschlägen. Eine weitere Gefahr droht auch von Noárs Schwiegermutter, Zima, die gegen die Hochzeit ist, aber auch eine geheimnisvolle Gestalt scheint es auf Amaia abgesehen zu haben. Trotz all dieser heiklen Situationen beweist Amaia, wie stark sie ist. Ihr Wille sowie die Liebe zu Noár geben ihr die Kraft, sich ihren Gegnern zu stellen. Dafür bewundere ich sie, trotzdem spürt man in manchen Situationen ihre Unsicherheit und Angst, was ich sehr gut finde. Die Autorin gewährt den Leser:innen auch tiefe Einblicke in das Seelenheil von Noár und man erfährt, weshalb er zu diesem skrupellosen Schattenprinzen wurde. Ich mag Noár sehr und gerade das Zusammenspiel mit Amaia ist großartig. 
 
Die Welt von Cassardim, mit allen seinen Bewohnern und Orten, ist phänomenal und facettenreich gestaltet, weshalb ich nicht genug davon bekommen kann. Obwohl sie rau, brutal und gewalttätig ist, bietet sie aber auch sehr viele schöne Dinge, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Dies, gepaart mit sehr eigenwilligen und unterschiedlichen Charakteren und einer immerwährenden Spannung, machen diese Reihe für mich zu etwas ganz besonderem. Beim Lesen der Geschichte wechselten sich meine Gefühle ständig ab, so empfand ich Liebe, Freundschaft, Geborgenheit und Tapferkeit sowie Wut, Angst und Kontrollverlust, was mich mit Noár, Amaia und ihren Verbündeten mitfiebern ließ.
 
Als die Hochzeit näher rückt, spitzt sich die Lage immer weiter zu und es scheint nur eine Frage von Stunden zu sein, bis das Chaos wieder zuschlägt. Die Ereignisse überschlagen sich zum Ende hin und ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt, der alles Bisherige in den Schatten stellt.


Julia Dippel ist mit Cassardim. Jenseits der schwarzen Treppe (Planet!) eine spannende und abwechslungsreiche Fortsetzung gelungen. Dabei kann man sich niemals sicher sein, wer Freund und wer Feind ist, was Raum für Spekulationen lässt. Auch in Hinblick auf das Ende bin ich sehr neugierig, was im finalen Band geschehen wird. Auch wenn mich der Beginn, wie eingangs erwähnt, nicht sofort in seinen Bann ziehen konnte, schaffte es die Autorin im weiteren Verlauf der Story mich abzuholen und zu begeistern, weshalb ich sehr gute 4,5 von 5 Nosinggläser vergebe.



 
Reihe:

Band 1: Cassardim. Jenseits der goldenen Brücke (Rezension)
Band 2: Cassardim. Jenseits der schwarzen Treppe
Band 3: ???



 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

4 Kommentare:

  1. Hallöchen Lieblings-Uwe, <3

    wirklich schade das du nicht sofort richtig in die Geschichte eintauchen konntest. Aber ich bin froh, dass sie dich dann nach kurzer Zeit doch wieder packen und begeistern konnte. Ich finde es einfach super interessant in welche Richtung Julia Dippel die Geschichte treibt. Gerade die Intrigen am Hof fand ich super spannend.
    Allerdings bin ich ein wenig traurig darüber, dass wir nun etwas länger auf die Fortsetzung warten müssen.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallo Lieblings-Sandra <3,

      das fand ich auch schade, aber zum Glück dauerte es nicht lange, bis mich das Reich Cassardim wieder in seinen Bann gezogen hatte. Die Intrigen sind richtig genial und die Richtung, die die Autorin nun eingeschlagen hat, gefällt mir ebenfalls sehr. Ich habe große Erwartungen an den finalen Band und es ist wirklich verdammt schade, dass wir noch so lange warten müssen :(

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  2. Huhu Schnuffi, <3

    ich habe diesen Band auch wieder von der ersten bis zur letzten Seite geliebt und fand ihn auch von Anfang an absolut grandios, weil sofort wieder so viel passiert. Außerdem liebe ich auch Amaia und Noár zusammen total. Ich finde die "Neun Tode" genial und das man so oft nicht weiß, was als nächstes passiert etc. Auch das Ende fand ich wunderschön und bin so extrem auf das Finale gespannt.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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    1. Hi Prinzessin <3,

      bis auf den Anfang, sind wir, was diese Fortsetzung angeht, einer Meinung. Nichtsdestotrotz liebe ich diese Reihe und freue mich bereits jetzt auf den finalen Band. Auch wenn wir auf diesen noch so lange warten müssen.

      Drück dich, Küsschen,
      Uwe

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