Samstag, 30. Januar 2021

Rezension - The Haven. Tödlicher Feind von Simon Lelic

https://www.loewe-verlag.de/titel-0-0/the_haven_toedlicher_feind-9764/


Übersetzerin: Ann Lecker
Ausgabe: Klappenbroschur
Seiten: 368
ISBN: 978-3-
7432-0552-9
Preis: 13,95 €

Quelle des Covers: Loewe Verlag


Nachdem Ollie und sein Ermittlerteam die Pläne von Maddy Sikes zum Teil vereiteln konnten, schlägt diese nun erbarmungslos zurück. Ihr Ziel ist es, den Haven vollständig zu zerstören. So sehen sich Ollie, Lily, Jack und die Anderen mit falschen Terrorismusvorwürfen konfrontiert, die ihre Institution schnell ins Abseits drängt. 
 
Dabei geht die britische Regierung, angeführt von Innenminister Sebastian Crowe, gnadenlos gegen die Jugendgangs in London vor und schon bald gleicht die Stadt einer militärischen Zone. Um ihre Unschuld zu beweisen und Maddy Sikes Plan zu durchkreuzen, beschließen Ollie und seine Freunde zum Gegenschlag auszuholen. Doch dabei tappen sie geradewegs in eine lebensbedrohliche Falle.


Bereits die ersten beiden Bände über The Haven, einer geheimen Organisation die Flüchtlingskindern, Waisen und Straßenkids Zuflucht gewähren, bescherte mir spannende und tolle Lesestunden. Daher war ich sehr neugierig, was mich im finalen Band von The Haven. Tödlicher Feind von Simon Lelic erwarten würde.

Ollie und seine Freunde vom Haven haben sich, nach den gefährlichen Ereignissen in Die Rebellion, in Forest Mount ein neues Zuhause eingerichtet. Die Kinder und Jugendlichen können sich in ihrem Alltag wieder mit Schule und Sport beschäftigen und müssen keine Angst haben, von den Straßengangs oder den Regierungsbehörden verfolgt zu werden. 

Doch der Schein trügt, denn ihre Feindin, Maddy Sikes gibt sich nicht geschlagen und arbeitet mit Hochdruck daran, die Organisation endgültig zu vernichten. Auch weiterhin nimmt The Haven, angeführt von Ollie, Flea, Lily, Sol und Jack, seine Aufgabe, Kindern und Jugendlichen zu helfen, äußerst ernst. Bei einer Rettungsmission geht aber einiges schief und schon bald muss sich der Rat mit falschen Terrorismusvorwürfen und Angst um eines ihrer Mitglieder auseinandersetzen.

Binnen kürzester Zeit geht die britische Regierung, angeführt vom Innenminister Sebastian Crowe, radikal und bedingungslos gegen Straßengangs, Obdachlose und Jugendliche die auf der Straße leben vor. Die Grenzen werden geschlossen, Polizeibefugnisse werden ausgeweitet, willkürliche Verhaftungen gegen Personen, die keine Aufenthaltserlaubnis oder festen Wohnsitz haben, nehmen rasant zu. Es werden Ausgangssperren und Kontrollposten eingerichtet und eine Hetzkampagne gegen The Haven gestartet.
London gleicht innerhalb von wenigen Tagen einer Geisterstadt. Die Bevölkerung merkt dabei nicht, was mit dieser antiautoritären Kontrolle bezweckt wird, werden die Maßnahmen doch allesamt mit einer "Radikalisierung der desillusionierten Jugend des Landes" erklärt.

Gerade in unserer aktuellen Lage der Lockdowns, der Einschränkung von Persönlichkeitsrechten und medialer Beeinflussung empfand ich die hier geschilderten Szenen, umso beängstigender. Eine Stadt komplett im Ausnahmezustand, um vermeintlichen Terroristen habhaft zu werden, fand ich heftig und ich konnte die skrupellose Vorgehensweise von Sebastian Crowe nicht gutheißen. Die Ängste der Jugendlichen, insbesondere die von Ollie und seinen Freunden hat der Autor dabei sehr gut dargestellt, werden sie doch immer mehr in eine Ecke gedrängt.

Als Lily bei der Rettungsmission gefangen genommen wird und man erfährt, wie es ihr in diesem "Gefängnis" ergeht, wurde ich wütend. Brutal und ohne Rücksicht auf Menschenrechte gehen die Gefängnisdirektorin und ihre Angestellten gegen die eingesperrten Jugendlichen vor. Diese Art der Behandlung fand ich menschenunwürdig und dies sorgt aber zugleich für eine sehr spannende und actionreiche Story. Lily mochte ich schon ab dem ersten Band, denn sie ist klug und hat einen starken Willen. Trotz der physischen und psychischen Misshandlungen, sind ihr Mut und ihre Willenskraft ungebrochen. Dafür konnte ich sie nur bewundern und selbst als ihr bewusst wurde, wo sich das Gefängnis befand, gab sie nicht auf und setzte all ihre Hoffnungen in ihre Freunde.

Auch Ollie, Flea, Jack und Sol sind unerbittlich auf der Suche nach Lily und deren Aufenthaltsort, doch lange Zeit fehlt jede Spur von ihr. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wachsen innerhalb der Gruppe und hier zeigt sich einmal mehr, dass Ollie zu einem wahren Anführer herangereift ist. Durch seinen unbändigen Willen, Lily zu finden, gelingt es ihm, auch unter tatkräftiger Unterstützung eines ehemaligen Havenschülers, den Ort herauszufinden. Welches Risiko sie dafür bereit sind einzugehen, um Lily zu befreien, überstiegen meine kühnsten Erwartungen. Hier spürte ich die gewachsene Freundschaft und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe sehr deutlich.
 
Die Geschichte liest sich wie ein Drehbuch für einen Actionfilm, der mich völlig in seinen Bann zog. Und so konnte ich nicht anders, als völlig gebannt und fasziniert die Seiten umzublättern. Die Ereignisse innerhalb des Gefängnisses habe ich regelrecht inhaliert und war mit dem Ende völlig zufrieden. Einzig der Epilog und die Tatsache, dass alles mit einem sehr offenen Ende abschließt, trübten meine Freude, weshalb ich auch einen halben Punkt abgezogen habe.


Dank dem sehr einnehmenden Schreibstil und den rasanten Actionszenen konnte mich das Finale von The Haven. Tödlicher Feind (Loewe) von Simon Lelic definitiv überzeugen. Ein Pageturner der leider viel zu schnell vorbei war. Etwas schade fand ich den unglücklich gewählten Ausgang der Geschichte und ich hätte mir hierfür ein anderes Ende gewünscht. Trotz dieses kleinen negativen Aspektes vergebe ich sehr gute 4,5 von 5 Nosinggläser und ich kann die Trilogie auf jeden Fall empfehlen.



Reihe:

Band 1: The Haven. Im Untergrund (Rezension)
Band 2: The Haven. Die Rebellion (Rezension)
Band 3: The Haven. Tödlicher Feind


 Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

3 Kommentare:

  1. Hallöchen Lieblings-Uwe, <3

    wie du weißt, bin ich auch nur bedingt ein Freund von offenen Enden. Manchmal ist es nicht schlecht, wenn der Fantasie des Lesers Raum geboten wird. Aber oftmals bin ich doch eher ein Fan von einer klaren Richtung was das Ende angeht. Von daher kann ich verstehen, dass du nicht so ganz zufrieden mit dem Ende bist.
    Aber vielleicht wird es irgendwann auch noch ein Spin-Off zu der Reihe geben?

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hi Lieblings-Sandra <3,

      auch ich habe nichts dagegen, wenn man dem Leser etwas Raum für seine eigenen Gedanken und Interprätationen lässt, aber hier lässt der Autor den Leser irgendwie in der Luft hängen - zumindest ging es mir so. Trotzdem ist die Reihe und die Handlung richtig toll, es macht Spaß und man fiebert mit den Charakteren mit.

      Ich hoffe sehr, dass es in die Richtung Spin-Off oder vierter Teil vielleicht noch etwas geben wird.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  2. Hallöchen Schnuffi, <3

    ich finde es richtig toll, dass auch der finale Band so gut umgesetzt wurde und das so viel passiert :) Das was du mir zum Ende erzählt hast, gefällt mir auch gar nicht. Ich mag zu offene Enden ebenso nicht. Ich drücke dir die Daumen, dass die Reihe doch noch in irgendeiner Form weitergeht.

    Drück dich, Küsschen,
    Ally

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