Mittwoch, 6. Januar 2016

Rezension - Das Joshua-Profil von Sebastian Fitzek



Titel: Das Joshua-Profil
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Bastei Lübbe
Ausgabe: Hardcover
Seiten: 430
ISBN: 978-3-7857-2545-0
Preis: 19,99 €






Max Rhode (38) und seine Frau Kim (40) leben mit der Adoptivtochter Jola (10) in Berlin. Max ist ein nicht ganz so erfolgreicher Autor, der bisher nur mit seinem Debütroman "Die Blutschule" erfolgreich war. Seither läuft es nicht wirklich rund bei ihm. Nachdem er seine Tochter Jola von der Schule abgeholt hat und beide gemeinsam Essen gehen wollen, klingelt sein Handy. Der Gesprächspartner ist ein sterbender unbekannter Mann, der aus einem Krankenhaus anruft und Max bittet sofort zu ihm zu kommen, denn er hat wichtige Informationen für ihn. Obwohl Max den Mann nicht kennt, spürt er instinktiv, dass er dorthin fahren muss und tut dies schließlich auch. Der ältere Mann hat sehr schwer Verbrennungen und liegt im Sterben. Dieser Mann weiß bis ins kleinste Detail, alles über Max und mit einem seiner letzten Atemzüge sagt er "Joshua hat sie ausgewählt, sie dürfen sich nicht strafbar machen". Danach ist der Mann tot! Völlig vor den Kopf gestoßen geht Max zum Auto und zu seiner Tochter Jola. Aber Jola ist verschwunden? Wo ist seine Tochter, was passiert hier gerade und vor allem wer oder was ist Joshua?


Bevor ich dieses Buch gelesen habe, musste ich mir erst einen Eindruck über den Debütroman Die Blutschule (Rezension) von Max Rhode aka Sebastian Fitzek machen. Ich empfehle die Bücher auch in dieser Reihenfolge zu lesen, da die Geschichte mit verschiedenen Passagen des Buches in "Das Joshua-Profil" eingearbeitet wurde.
 
Max ist ein gesetzestreuer Mensch, der sich seit seines Lebens nichts zu Schulden kommen hat lassen. Im Gegensatz zu seinem Bruder Cosmo, der auf Grund von Entführung und Vergewaltigung eines Mädchens in Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt. Max und seine Frau Kim haben vor ca. 9 Jahren die kleine Jola adoptiert. Max liebt Jola und würde alles für Sie tun und genau da setzt die Geschichte von Sebastian Fitzek an. Wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu beschützen oder gar zu befreien. Klingt erstmal nach einer Geschichte von Vielen, oder?

Aber Sebastian Fitzek kombiniert diese Grundstory, wie schon bei "Noah", wieder mit einem aktuellen Thema unserer heutigen Zeit. Im Zuge von Datenvorratsspeicherung, Überwachung, Terrorismus und Früherkennung von Straftaten, spinnt der Autor ein kleines Horrorszenario, welches gar nicht so weit hergeholt ist!

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven wie z.B. von Max oder Jola erzählt, was ebenso zur Spannung beiträgt, wie auch die relativ kurzen Kapitel der Protagonisten, was den Leser dazu auffordert, immer weiter zu lesen.

Max hat mir gut gefallen, da man seine Angst um seine Tochter und die damit verbundene tiefe Liebe spüren konnte. Er würde wirklich alles für sie tun. 

Cosmo mochte ich sehr und das, obwohl er ein Pädophiler ist. Hier zeigt sich wieder, was eine schreckliche Kindheit aus einem Menschen machen kann... Cosmo weiß, dass er "krank" ist und versucht, dank einer Therapie und Medikamenten, seinen "Trieb" in den Griff zu kriegen. So steht für ihn fest, dass er seinem kleinen Bruder helfen muss. Cosmo war für mich gutherzig und hilfsbereit. Und gerade das Ende rührte mich fast zu Tränen.



"Erschöpft von der Flucht, der Suche, der Jagd, dem seelischen wie körperlichen Schmerz, hatte ich das Gefühl, seit gestern Nachmittag auf einem Minenfeld Slalom zu laufen, und ich rechnete fest damit, in jeder Sekunde auf den nächsten Sprengsatz zu treten."
Seite 212



Mit "Das Joshua-Profil" ist Sebastian Fitzek wieder ein toller und guter Thriller gelungen, doch mir hat der gewisse letzte Kick gefehlt. Die Geschichte ist wie immer spannend und fesselnd, da sie aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und wir als Leser einen Einblick in die jeweilige Gefühlswelt bekommen. Aber mir erschloss sich erst ab ungefähr der Hälfte des Buches, um welches "spezielle Thema" es sich diesmal handelt. Ebenso hätte es mir besser gefallen, wenn sich die Geschichte noch etwas mehr mit dieser Thematik befasst hätte.

So bleibt es für mich eine guter Thriller in gewohnter Fitzek Manier...




Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

10 Kommentare:

  1. Oh nur drei ;)
    Das Profil bekommt von mir auch 5 Tardise. Wie die Blutschule. Ich wurde lange nicht mehr von einem Thriller so gut unterhalten und fand die Kombination und der gewisse Kontext der beiden Bücher wundervoll :D Meine Rezi kommt die Tage ;)

    Ich fand die Rolle von Cosmo sehr gelungen und das Ende hat mich auch traurig zurück gelassen. Hmpf. Aber es passte wunderbar.

    Lg Sasija aus der Tardis :)

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    1. Hallo Sasija,

      ja leider nur 3 Nosinggläser :( Was den Kontext angeht, stimme ich dir zu, aber mir hat einfach etwas gefehlt.
      Es freut mich aber, das es dir gefallen hat :) und freue mich auf deine Rezi.

      Cosmo hat mir auch gut gefallen, trotz seiner Neigung

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  2. AAAAAAAAHHHHHH!!!!
    Du bekommst Rezensionexemplare von Bastei Lübbe!!!! Du hast es geschafft :-).
    Ich mag den Autor. Er hat einen interessanten Humor und spinnt gute Geschichten. Allerdings können mich die neueren Bücher nicht wirklich begeistern, weswegen ich mich noch nicht an das "Joshua Profil" heran traue.
    Deine Rezension hat mir aber gut gefallen und lässt mich wieder mit der Frage zurück, ob ich es endlich wagen, oder noch etwas warten soll, bis ich mir das Hörbuch kaufe...

    viele Grüße
    Emma

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    1. Hallo Emma,

      Ich habe mich über deinen süssen Kommentar gefreut und musste lachen und was soll ich sagen :D ja ich bekomme Rezi Bücher ;)

      Bis auf Noah und mit Abstrichen Passagier 23 konnte er mich auch nicht zu 100% überzeugen. Wenn, würde ich dir zum Hörbuch raten, allerdings beginne mit "Der Blutschule".

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  3. Hallo Uwe :)
    Sehr schöne Rezension. Macht mich neugierig.
    Ich hatte mich ja sehr gefreut, dass Sebastian wieder ein Buch bei Lübbe rausbringt. Da mir "Noah" so gut gefallen hatte damals.
    Ich muss mal zusehen, dass ich den "Joshua" nun auch bald lese.
    Das dir gerade Cosmos so sympathisch war finde ich hoch interessant. Das war der Punkt der Rezension wo ich dachte: "Jetzt MUSST du das Buch auch lesen!"
    Bin gespannt.

    Liebe Grüße
    Jacky :)

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    1. Danke Jacky, dass dir meine Rezension gefällt und dich neugierig machen konnte, so soll es ja sein :)

      Ich bin auf deine Meinung zu Joshua gespannt und mir persönlich hat "Noah" besser gefallen. Ja, dass mir Cosmo sympathisch war, konnte ich auch erst nicht verstehen, aber gegen Ende der Geschichte, wirst du mich vielleicht verstehen ;) und du musst es natürlich lesen !!!

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  4. Hallo lieber Uwe,

    "Das Joshua Profil" habe ich letzte Woche gehört. Es hat mir gefallen, nach "Noah" war es wieder ein typischer Fitzek, soll heißen die Verstrickungen und Auflösungen waren am Ende nachvollziehbar. Erschreckend wie realistisch Joshua sein kann. Trotzdem gebe ich dir recht,fehlte etwas in diesem Roman. Mich hätte am Ende die Reaktionen einiger Figuren brennend interessiert. Ohne zuviel zu verraten, wäre ich gestorben, hätte ich festgestellt, vieles was Jola und Max durchmachen mussten, erst ermöglicht zu haben. Weißt du worauf ich anspiele? Im Januar haben mich "Passagier 23" "Noah" und "Das Joshua Profil" begleitet, das heißt Gerlinde, Oskar und Cosmo. Sebastian Fitzek hat ein Händchen für skurille, liebenswerte Charaktere, denen es gelingt die sonst ernste, brutale Atmosphäre seiner Bücher aufzulockern. Nur Cosmo ist umstritten, denn ich konnte ihn doch nicht vollständig mögen, schließlich ist sein Verbrechen absolut nicht zu entschuldigen und doch ist es ihm gelungen, Sympathie von mir zu bekommen.Bei diesem Thema in einer solchen Zwickmühle zu geraten, ist nicht fair von Sebastian Fitzek gewesen. Leider habe ich den Fehler gemacht, erst "Das Joshua Profil" zu hören, weshalb mich "Die Blutschule" nicht mehr gereizt hat.

    Liebe Grüße Cindy

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    1. Hallo Cindy,

      für mich war das Ende auch kein richtiges Ende und ja, ich weiß was du meinst !! Wenn ich ein Ranking von diesen drei Büchern machen müsste, wäre dies Noah, Passagier 23 und Joshua.

      Cosmos Verbrechen kann ich natürlich auch nicht gut heißen und verurteile dies zutiefst, aber trotzdem fand ich seine Art und Hilfsbereitschaft gegenüber seinem Bruder toll. Generell stimme ich dir zu, was das kreieren seiner Charaktere und der Stimmung anbelangt und doch hat mir in seinen letzten Büchern (Ausnahme Noah) das gewisse Etwas gefehlt. Trotzdem sind sie zu empfehlen und lesenswert.

      Ich bin auf dafür, die "Reihenfolge" einzuhalten und es hätte von Verlagsseite auch besser kommuniziert gehört.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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  5. Hallo Uwe! :)
    Kennst du denn schon die Fitzek-Romane "Der Nachtwandler" und die beiden "Augen"-Bände? Die kann ich dir absolut empfehlen! Ich war bisher von seinen neuesten Werken leider etwas abgeschreckt... Die Klappentexte klingen für mich einfach nie so richtig nach Fitzek.. Ich glaube mir würde bei den neuen Romanen einfach etwas fehlen... aber wer weiß? Vielleicht hole ich mir die irgendwann doch noch :)

    Liebe Grüße
    - Peter
    http://petersbuecherkiste.blogspot.com/

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    1. Hallo Peter,

      meine "Fitzek-Zeit" hat mit den beiden Augen-Bänden angefangen und ich war sofort infiziert :) Auch den Nachtwandler habe ich gelesen. Alle 3 Bücher waren aber vor meiner Bloggerzeit, daher gibt hierzu keine Rezensionen. Von seinen neuesten Werken mit ich bei dir und ich hoffe, dass er den Turnaround schafft und mich mal wieder restlos überzeugen kann.

      Liebe Grüße,
      Uwe

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Ich danke dir für deinen Besuch und würde mich über einen Kommentar freuen.


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